Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unternehmen Pegasus

Unternehmen Pegasus

Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
So of­fen war man nur dann, wenn man einen Mann, den sol­che Din­ge an sich gar nichts an­gin­gen, fest in der Hand wähn­te .
    Han­ni­bal sah mich stumm an.
    »Sie se­hen, daß ich Sie of­fen in­for­mie­re. Mein Na­me ist Cor­do­ba, Ge­ne­ral Cor­do­ba. Ich bin der mi­li­tä­ri­sche Kom­man­dant des Atom­werks. Sie ha­ben sich wie je­der an­de­re Mit­ar­bei­ter mei­nen Be­feh­len zu fü­gen. Se­hen Sie in der Hin­sicht ir­gend­wel­che Schwie­rig­kei­ten?«
    Ich lach­te hu­mor­los. Der Mu­tant knurr­te. Wach­sam wie ein Raub­tier stand er hin­ter uns.
    »Sehr in­ter­essant, Sir. Was ha­ben wir da­mit zu tun? Ich neh­me doch an, daß Sie über uns in­for­miert wor­den sind. Se­nor Ka­stro gab mir …«
    »Ja, ja, ich weiß! Wenn ich die Mel­dun­gen nicht er­hal­ten be­zie­hungs­wei­se selbst ge­hört hät­te, wä­ren Sie nicht in das Werk hin­ein­ge­kom­men. Dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen. Wir sind hier ab­so­lut un­ge­stört. Es ist in der Welt un­be­kannt, daß hier ei­ne kern­phy­si­ka­li­sche Fa­brik exis­tiert. Das wä­re an sich al­les, was Sie wis­sen müs­sen. Ih­re Waf­fen be­las­se ich Ih­nen aus ei­nem ganz be­son­de­ren Grund.«
    »Und der wä­re?« ent­geg­ne­te ich kalt.
    Er sah mir starr in die Au­gen, schi­en mich auf die Pro­be zu stel­len. Ich hielt sei­nem Blick stand.
    »Sie schei­nen ein ei­gen­sin­ni­ger Mensch zu sein, Mr. Vil­mar.« Ei­ne stei­le Fal­te ent­stand auf sei­ner Stirn.
    »Ich las­se mir nur kei­ne Be­feh­le er­tei­len, das ist al­les! Ich ha­be mit Ema­nu­el Ka­stro ein Ge­schäft ab­zu­wi­ckeln, egal, ob Ih­nen das recht ist oder nicht. Se­hen Sie auch klar, Mis­ter?«
    In sei­nen dunklen Au­gen blitz­te es. Der Mu­tant kam nä­her. Cor­do­ba be­herrsch­te sich.
    »Sie sind vor­laut, Mr. Vil­mar.«
    »Ich bin dar­an ge­wöhnt. Ver­wech­seln Sie mich nicht mit ei­nem Ih­rer stu­pi­den In­di­os und auch nicht mit ei­nem mu­tier­ten Le­be­we­sen. Ich wer­de so­lan­ge blei­ben, bis Gras über un­se­re Sa­che ge­wach­sen ist. Ich wer­de auch mei­ne Waf­fe be­hal­ten, da mir die Un­ge­heu­er in die­ser ver­seuch­ten Ge­gend nicht ge­fal­len. Es könn­te sein, daß es auch in­tel­li­gen­te Un­ge­heu­er gibt.«
    Sei­ne An­span­nung war nicht zu über­se­hen, doch ich war fest ent­schlos­sen, dem selbst­ge­fäl­li­gen Mann recht­zei­tig Wi­der­stand zu bie­ten.
    Cor­do­ba war schon vor ein­und­zwan­zig Jah­ren von Mi­li­tär­ge­rich­ten fünf­mal zum To­de ver­ur­teilt wor­den. Er muß­te al­so vor­sich­tig sein. Er spiel­te zwar den Über­le­ge­nen, aber ich wuß­te ge­nau, daß er nur in Ka­stros Netz hing. Für Ka­stro war er an­schei­nend ein will­kom­me­nes Mit­tel zum Zweck ge­we­sen. Cor­do­ba konn­te es nicht wa­gen, sich ge­gen Ka­stro zu stel­len.
    Cor­do­ba fand kei­ne rech­ten Wor­te, nur sei­ne Au­gen lo­der­ten.
    Ich fuhr ge­las­sen fort:
    »Ich wer­de Sie nicht lan­ge mit mei­ner Ge­sell­schaft be­läs­ti­gen. Vor­läu­fig ha­ben Sie mei­nen Freund und mich aber auf­zu­neh­men und an­stän­dig zu be­han­deln. Soll­te das nicht ge­sche­hen, re­de ich mit Ka­stro. Mir scheint, daß Sie trotz Ih­rer schö­nen Uni­form nur ein un­be­deu­ten­der Mann sind.«
    Er saß zit­ternd in sei­nem Ses­sel.
    »Ganz mei­ne An­sicht«, warf Han­ni­bal ein. »Ka­stro er­hält von uns An­ga­ben, die ihm wahr­schein­lich wich­ti­ger sind als Sie. Fin­den Sie sich da­mit ab!«
    »Ge­hen Sie, ge­hen Sie so­fort!« keuch­te er lei­chen­blaß.
    Wir schie­nen ihn tief ge­trof­fen zu ha­ben.
    Ich stand auf. Cor­do­ba hat­te sei­ne Selbst­si­cher­heit und Hoch­nä­sig­keit ver­lo­ren. Er mach­te einen ge­de­mü­tig­ten Ein­druck. An­schei­nend hat­te er einen sol­chen Ton noch nicht er­lebt.
    »Wir ge­hen, okay! Wo ist un­ser Zim­mer? Kön­nen wir et­was es­sen? Wann kom­men die bei­den Wis­sen­schaft­ler, de­nen ich mei­ne In­for­ma­tio­nen aus­hän­di­gen soll? Ich neh­me an, daß Sie von ei­ner Ko­balt­bom­be nur we­nig wis­sen. Ich ha­be einen Mann ge­kannt, der sich vor­züg­lich dar­auf ver­stand, den Ein­satz ei­ner sol­chen Bom­be zu be­feh­len. An­sons­ten hat­te er kei­ne Ah­nung. Er wuß­te

Weitere Kostenlose Bücher