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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht ein­mal, wie ein Fu­si­ons­pro­zeß ab­läuft. Zu Ih­rer In­for­ma­ti­on – ich war Ma­jor des US-Mond-Si­cher­heits­diens­tes.«
    »Auf Grund die­ser Kennt­nis hät­te ich Re­spekt vor ei­nem hö­he­ren Dienst­grad er­war­tet«, sag­te er er­regt.
    Ich lach­te ihn an.
    »So, wie Sie sich hier be­neh­men, hat noch nicht ein­mal mein höchs­ter Vor­ge­setz­ter mit mir ge­spro­chen. Mir scheint, als wä­re für Sie die Zeit ste­hen­ge­blie­ben. Je­mand soll­te Ih­nen klar­ma­chen, daß Sie kein Ge­ne­ral mehr sind, son­dern der be­zahl­te An­ge­stell­te ei­nes ge­wis­sen Se­nor Ka­stro. Da hilft Ih­nen auch die Uni­form nichts.«
    »Ge­hen Sie! Man­zo wird Sie in Ihr Zim­mer brin­gen. Ge­hen Sie!«
    Ich dreh­te mich um. Die Tür glitt auf.
    Das war wirk­lich ein selt­sa­mer Emp­fang. Auf Grund der Funk­ver­bin­dung war ich der Mei­nung ge­we­sen, einen be­herrsch­ten und kom­pro­miß­lo­sen Mann zu be­geg­nen. Mit ei­nem al­ten Ge­ne­ral hat­te ich nicht ge­rech­net.
    Als wir drau­ßen wa­ren, stell­te Han­ni­bal fest:
    »Na, Lan­ger, dem hast du aber bö­se auf den Fuß ge­tre­ten. Der ist ja ganz au­ßer sich! Und so et­was soll hier der mi­li­tä­ri­sche Chef sein? Er scheint so­fort die Be­herr­schung zu ver­lie­ren, wenn er er­kennt, daß er nicht für voll ge­nom­men wird. Sol­che Leu­te gibt es. Sie kön­nen ih­re Rol­le nur so lan­ge spie­len, bis ih­re Po­si­ti­on an­ge­zwei­felt wird.«
    Wäh­rend die­ser Wor­te be­ob­ach­te­te ich aus den Au­gen­win­keln den Mu­tan­ten. In des­sen Au­gen stand ei­ne ein­zi­ge Fra­ge. Er wirk­te gar nicht mehr bös­ar­tig. Ich hat­te das Ge­fühl, als hät­te die­ses Ge­schöpf jetzt zum ers­ten­mal er­fah­ren, daß sein Herr und Meis­ter gar nicht so über­ra­gend war.
    Ich blieb ste­hen.
    »Man­zo, willst du mir ei­ne Fra­ge be­ant­wor­ten?«
    Er blieb eben­falls ste­hen. Dicht ne­ben mir hör­te ich Han­ni­bals Atem­zü­ge.
    »Was ist?« groll­te es aus dem Rie­sen­mund.
    »Warum hat er uns die Pis­to­len ge­las­sen? Gibt es hier un­ten be­son­de­re Ge­fah­ren? Du kannst ru­hig spre­chen, es ge­schieht dir nichts. Oder hast du Angst vor Cor­do­ba?«
    Man­zo sah mich nur an. Er schi­en sich tau­send Fra­gen zu stel­len. Ich hat­te das Ge­fühl, als be­gän­ne er über ver­schie­de­ne Din­ge nach­zu­den­ken. Weit ent­fernt hör­te ich wie­der das Ar­beits­ge­räusch schwe­rer Ma­schi­nen.
    »Warum hat er uns die Waf­fen nicht ab­ge­nom­men?«
    »Je­der ist hier be­waff­net«, äu­ßer­te er schließ­lich. Mir dröhn­ten wie­der die Oh­ren. »We­nigs­tens ihr seid es.«
    »Wer ist ›ihr‹?«
    »Na, ihr eben, die Nor­ma­len. Un­ter uns gibt es vie­le, die euch nicht mö­gen. Mir kann es egal sein, denn ich bin nicht dumm.«
    »Soll das hei­ßen, daß dei­ne Ge­fähr­ten zum größ­ten Teil ver­dummt sind?«
    Er sah sich be­un­ru­higt um und schi­en sich nicht son­der­lich wohl zu füh­len.
    »Na ja, es ist doch so. Mehr als drei­hun­dert sind schwach­sin­nig. Sie kön­nen nur ans Es­sen den­ken, das ist al­les. Manch­mal wer­den sie wild. Vor ei­ner Wo­che ha­ben sie wie­der einen Auf­se­her ge­tö­tet. Sie müs­sen in den Uran-Stol­len ja auch schwer ar­bei­ten und mö­gen es nicht, wenn sie ge­schla­gen wer­den. Sie ha­ben manch­mal ih­ren Tag, wis­sen Sie. Dann sind sie ganz wild. Neu­lich ha­ben sie die Hoch­span­nungs­sper­re durch­bro­chen. Wir muß­ten mehr als zwan­zig er­schie­ßen. Des­halb tra­gen die Nor­ma­len Waf­fen.«
    Man­zos we­ni­ge, un­be­hol­fe­ne Wor­te rühr­ten mich selt­sam an.
    Plötz­lich glaub­te ich zu wis­sen, wo­zu die Mu­tan­ten ge­braucht wur­den. Neu war mir, daß es hier auch ei­ne Uran-Mi­ne gab. Da­von schi­en der Al­te nichts ge­wußt zu ha­ben.
    »Man­zo, weißt du, wer dein Va­ter war?«
    Er zuck­te zu­sam­men, als hät­te ich ihm weh ge­tan. Dann schüt­tel­te er stumm den Kopf.
    »Nein, ich weiß nur, daß ich nicht ein­fäl­tig bin. Des­halb brau­che ich nicht zu schuf­ten. Ich bin Auf­se­her. Wenn Leu­te an­kom­men, muß ich ’raus, um sie ins Werk zu brin­gen. Die Nor­ma­len ken­nen sich drau­ßen nicht aus. Die Ko­tas sind ge­fähr­lich und die Schlan­gen auch. Aber die

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