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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Vor­aus­set­zung da­für ist, daß wir klar­kom­men. Die Wis­sen­schaft­ler wer­den aus mei­nen Aus­füh­run­gen be­reits er­ken­nen, daß ich kei­nen Un­sinn re­de. Um­sonst wer­de ich nicht von der GWA ge­jagt.«
    »Al­ler­dings«, sag­te er. »Das gibt mir zu den­ken und be­deu­tet für Sie ein Plus. Sie wä­ren auch äu­ßerst schlecht be­ra­ten, uns falsche In­for­ma­tio­nen zu ge­ben. Bei­de Wis­sen­schaft­ler, de­nen Sie Ih­re Da­ten über­mit­teln, wa­ren auf dem Mond. Sie ken­nen sich dort sehr gut aus. Ei­ner von Ih­nen ist ein her­vor­ra­gen­der Kern­phy­si­ker. Er in­ter­es­siert sich für Ih­re Un­ter­la­gen über die Ko­balt­bom­be. Der an­de­re ist ein wis­sen­schaft­lich ge­schul­ter Ab­wehr­of­fi­zier.«
    »Ab­wehr­of­fi­zier? Was soll das hei­ßen?«
    »Ich dach­te, Sie könn­ten den­ken.«
    »Großasia­ti­scher Staa­ten­bund, nicht wahr?« frag­te ich rauh auf­la­chend. Er zuck­te nur mit den Schul­tern.
    »Was dach­ten Sie denn! Die­ser Of­fi­zier möch­te et­was über die Ener­gie­ver­sor­gung der ame­ri­ka­ni­sch­eu­ro­päi­schen Mond-Sta­tio­nen wis­sen. Ab­schuß­pis­ten für Kampfra­ke­ten, La­ger- und Mu­ni­ti­ons­de­pots sind eben­falls wich­tig. Sie sol­len ja wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen ha­ben. Das stimmt doch hof­fent­lich!«
    Sein Blick war ver­schlei­ert. Er schi­en nie­mals voll die Au­gen zu öff­nen und nur sel­ten zu lä­cheln. Zu­meist zog er es vor, ei­ne un­be­tei­lig­te Mie­ne auf­zu­set­zen.
    »Ja«, be­stä­tig­te ich kurz. »Es stimmt. Wir ha­ben uns al­so nach Ih­nen zu rich­ten, nicht wahr?«
    »Aus­schließ­lich! Ich möch­te je­doch nicht den Feh­ler ma­chen, Ih­nen ge­gen­über im Be­fehl­ston zu spre­chen. Ich war ja auch kein Ge­ne­ral. Ich möch­te Sie nur bei­läu­fig war­nen.«
    »In­wie­fern?«
    »Sie dür­fen das Werk oh­ne mei­ne Ge­neh­mi­gung nicht ver­las­sen. Ih­re Schutz­an­zü­ge be­fin­den sich im be­wach­ten Vor­raum der Strahl­schleu­se. Sie kön­nen oh­ne­hin nicht hin­aus. Im Werk kön­nen Sie sich frei be­we­gen. Wir sind hier sehr ein­ge­engt. Swelter be­an­sprucht im­mer mehr Platz.«
    »Wer ist das?« warf Han­ni­bal ein.
    Kal­man streif­te den Klei­nen mit ei­nem prü­fen­den Blick.
    »Pro­fes­sor Swelter, Kern­phy­sik. Großer Kön­ner, an­sons­ten aber we­nig zu­gäng­lich. War schon hier, als die C-Bom­be ex­plo­dier­te. Sagt Ih­nen der Na­me viel­leicht et­was?«
    Ich schüt­tel­te den Kopf, ob­wohl ich den Na­men gut kann­te. Pro­fes­sor Swelter war wis­sen­schaft­li­cher Chef ei­nes US-Atom­werks ge­we­sen, bis er sich vor et­wa ein­und­zwan­zig Jah­ren vor dem Bun­des­ge­richts­hof zu ver­ant­wor­ten hat­te. Die Staats­an­walt­schaft hat­te ver­sucht, ihm lan­des­ver­rä­te­rische Be­zie­hun­gen nach­zu­wei­sen. Das glück­te nicht so­fort, aber Swelter hat­te schnell ge­nug ge­schal­tet. Als al­le Un­ter­la­gen end­lich bei­sam­men wa­ren, konn­te der Phy­si­ker nicht mehr ge­fun­den wer­den. Er war spur­los ver­schwun­den.
    Al­so war er da­mals mit dem ver­hin­der­ten Dik­ta­tor in Ver­bin­dung ge­tre­ten. Wahr­schein­lich war er seit­dem der wis­sen­schaft­li­che Chef ei­nes ver­bo­te­nen kern­phy­si­ka­li­schen Groß­la­bors.
    »Sie wer­den ihn se­hen. Er muß gleich kom­men. Swelter möch­te Ih­nen ei­ni­ge Fra­gen stel­len. Ihn in­ter­es­siert die Ko­balt­bom­be, mehr noch ein ge­wis­ses Ele­ment, das man auf dem Mond ent­wi­ckelt ha­ben soll. Wis­sen Sie et­was dar­über?«
    Mei­ne Ge­dan­ken über­stürz­ten sich. Un­will­kür­lich muß­te ich an mein letz­tes Un­ter­neh­men den­ken, das in den Ak­ten der GWA un­ter der Be­zeich­nung »Ord­nungs­zahl 120« ein­ge­gan­gen war. Ob Kal­man die­ses Trans­uran mein­te? Ich hat­te zu­sam­men mit Han­ni­bal die Sa­che be­ar­bei­tet.
    »Ein neu­es Ele­ment?« ent­geg­ne­te ich zö­gernd. »Ja, ich glau­be, ich kann Ih­nen dar­über et­was sa­gen. Al­ler­dings be­sit­ze ich kei­ne Un­ter­la­gen. Als die Sa­che akut wur­de, war ich schon nicht mehr im Dienst. Ich ha­be aber ei­ni­ges er­fah­ren.«
    Er nick­te be­däch­tig und sah auf die grau­wei­ße Asche sei­ner

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