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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spal­tungs­freu­di­gen Trans­uran.«
    Er lach­te und nick­te an­er­ken­nend.
    »Sehr schön. Sie sind in­for­miert. Kom­men Sie al­so ru­hig. Wol­len Sie mich nun ent­schul­di­gen?«
    Als der Kern­phy­si­ker den Raum ver­las­sen hat­te, mein­te Kal­man mit ei­nem harm­lo­sen Un­ter­ton:
    »Ver­wech­seln Sie Swelter nicht mit dem Kom­man­dan­ten des Wer­kes. Das bin ich. Wenn Sie sich aber die An­la­gen an­se­hen wol­len, ha­be ich nichts da­ge­gen ein­zu­wen­den. Ich muß Ih­nen nur den Ein­tritt in die Mi­ne ver­weh­ren. Die Bies­ter sind aus­ge­spro­chen ge­fähr­lich.«
    »Wel­che Bies­ter?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal an­ge­spannt.
    »Die Mu­tan­ten«, ver­bes­ser­te er un­ge­rührt. »Es gibt nur we­ni­ge mit Ver­stand. Die an­de­ren sind rei­ßen­de Bes­ti­en. Im­mer­hin sind Sie sehr brauch­bar, wenn ich sie auf die Jagd schi­cke.«
    Ich sah ihn stumm an und fühl­te, daß Bläs­se mein Ge­sicht über­zog. Was hat­te er da­mit ge­meint? Un­will­kür­lich muß­te ich an un­se­re fünf Kol­le­gen den­ken, die vor uns in das Ge­biet ein­ge­drun­gen wa­ren. Hat­te der Al­te nicht ge­sagt, drei die­ser Män­ner wä­ren von grau­si­gen Le­be­we­sen zer­ris­sen wor­den?
    Kal­man be­merk­te mei­nen Ge­sichts­aus­druck nicht und fuhr fort:
    »Wun­dern Sie sich nicht über den Aus­druck. Ich ha­be es nicht gern, wenn sich Frem­de dem Werk nä­hern. Das ist vor et­wa zwei Mo­na­ten ge­sche­hen. Ich ha­be so­fort die Mu­tan­ten hin­aus­ge­las­sen. Sie ha­ben auf­ge­räumt. Viel blieb von den neu­gie­ri­gen Be­su­chern nicht üb­rig. An­schlie­ßend kehr­ten die Mu­tan­ten reu­mü­tig zu­rück, da sie Hun­ger hat­ten. Kön­nen Sie sich bes­se­re Jä­ger vor­stel­len? Sie brau­chen kei­ne Schutz­an­zü­ge. Sie sind in der Zo­ne zu Hau­se. Da­mit Sie auch er­ken­nen, warum ich Ih­nen das er­zäh­le, muß …«
    »Schon gut«, un­ter­brach ich ihn. »Wir kom­men schon nicht auf den Ge­dan­ken, ge­gen Ih­ren Wil­len das Werk zu ver­las­sen. Ih­re mu­tier­ten Un­ge­heu­er brau­chen uns nicht zu ja­gen.«
    »Ich se­he, daß wir uns wun­der­bar ver­ste­hen«, nick­te er. »Sie brau­chen nur ver­nünf­tig zu sein, sonst nichts. Frei her­um­lau­fen­de Mu­tan­ten sind harm­los. Wenn Sie aber wel­chen in Ket­ten be­geg­nen, ho­len Sie vor­sichts­hal­ber Ih­re Pis­to­len aus den Half­tern. Ket­ten ist üb­ri­gens nur ein il­lu­so­ri­scher Aus­druck. Die Hand- und Fuß­schel­len be­ste­hen aus bes­tem Edel­stahl und die Ver­bin­dun­gen aus Kunst­stoff­tei­len. Pas­sen Sie an den Hoch­leis­tungs­sper­ren auf. Sie sind vor den Wohn­be­zir­ken der Wil­den an­ge­legt wor­den. Das wä­re al­les. Es­sen kön­nen Sie hier oder in dem klei­nen Spei­se­raum.«
    Ich sah ihm fas­sungs­los nach. Haß stieg in mir auf, als ich dar­an dach­te, daß die­ser Mann mei­ne Kol­le­gen auf dem Ge­wis­sen hat­te. Die ar­men Krea­tu­ren, die er als Mit­tel zum Zweck be­nutz­te, konn­ten nichts da­für. Sie wa­ren un­schul­dig.
    Als ich mich um­dreh­te, sah ich einen lei­chen­blas­sen und zit­tern­den Mann vor mir.
    »Der ge­hört mir«, flüs­ter­te Han­ni­bal. »Der ge­hört mir, so­bald es so­weit ist. Ver­sprich mir das, Lan­ger!«
    Ich nick­te stumm. Wir hat­ten Grant Kal­man zum To­de ver­ur­teilt, wo­zu wir auf Grund un­se­rer Son­der­voll­mach­ten so­gar er­mäch­tigt wa­ren. In un­se­ren all­ge­mei­nen Dienst­vor­schrif­ten hieß es, daß ein im Ein­satz be­find­li­cher GWA-Agent ZBV er­mäch­tigt war, ei­ne be­stimm­te Per­son zum To­de zu ver­ur­tei­len und die Voll­stre­ckung zu über­neh­men, falls die ra­sche Be­sei­ti­gung die­ser Per­son im In­ter­es­se des Fal­les un­um­gäng­lich er­for­der­lich war. Vor­aus­set­zung war ein ein­wand­frei­er Schuld­be­weis, der auch vor ei­nem or­dent­li­chen Ge­richt zu ei­nem Schuld­spruch aus­ge­reicht hät­te.
    So lau­te­te sinn­ge­mäß der Ab­satz, der von der ge­setz­ge­ben­den Staats­ge­walt ge­bil­ligt wor­den war.
     
     

10.
     
    Ich lag auf der Couch und hat­te das rech­te Bein an­ge­zo­gen. Mei­ne Hand steck­te in der Ho­sen­ta­sche. Un­ter mei­ner Fin­ger­kup­pe spür­te ich die

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