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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fun­gier­ten.
    Au­ßer Kal­man wa­ren nur noch zwei Wei­ße da, bei de­nen es sich um üb­le Bur­schen han­del­te. Die an­de­ren Men­schen wa­ren zu­meist In­di­os oder Misch­lin­ge. Sie wa­ren wahr­schein­lich sehr ge­fähr­lich, wenn Sie er­kann­ten, daß es um ihr Le­ben ging.
    Dann mach­ten mir noch die so­ge­nann­ten »wil­den« Mu­tan­ten große Sor­gen. Ich hat­te die ar­men Krea­tu­ren ges­tern ge­se­hen. Kurz nach un­se­rem Ge­spräch mit Pro­fes­sor Swelter wa­ren wir durch das Werk ge­gan­gen. Kal­man hat­te uns per­sön­lich ge­führt, bis er ab­ge­ru­fen wur­de. Von da an hat­te der Mu­tant Man­zo den »Weg­wei­ser« ge­spielt.
    Im Ver­lauf der Be­sich­ti­gung wa­ren wir an einen brei­ten Stol­len ge­kom­men, der steil nach un­ten führ­te. Es war der ein­zi­ge Zu­gang zu dem rei­chen Uran-Berg­werk. Bei der Ge­le­gen­heit hat­te ich et­wa fünf­zig »wil­de« Mu­tan­ten ge­se­hen, die man zur Schicht hin­un­ter­trieb.
    Je­der sah an­ders aus. Kei­ner hat­te die Kör­per­form des an­de­ren. Sie wa­ren an­ein­an­der­ge­ket­tet. In­di­os und Misch­lin­ge, al­le be­waff­net mit Flam­men­wer­fern, hat­ten die Ar­beits­grup­pen an­ge­trie­ben. Der An­blick hat­te mich sehr mit­ge­nom­men.
    Es ist un­vor­stell­bar, was wir da ge­se­hen hat­ten. Ei­ni­ge der geis­tes­schwa­chen Mu­tan­ten lie­fen auf al­len vie­ren. Ei­ner hat­te einen Kopf, der kaum der Grö­ße mei­ner Faust ent­sprach.
    Ich hat­te schup­pi­ge und völ­lig farb­lo­se Kör­per ge­se­hen. Ein Mu­tant hat­te ein mar­kan­tes Ge­sicht, das je­den Ma­ler zum Por­trä­tie­ren ver­an­laßt hät­te, aber sein auf­ge­dun­se­ner Leib schleif­te fast am Bo­den.
    Ich wuß­te, daß auch We­sen weib­li­chen Ge­schlechts dar­un­ter wa­ren. Au­ßer­dem hat­te ich er­fah­ren, daß sich die be­dau­erns­wer­ten Ge­schöp­fe so­gar ver­meh­ren durf­ten. Das war ih­nen nicht ver­bo­ten wor­den, denn Kal­man brauch­te »Nach­schub« für die Uran-Mi­ne.
    Han­ni­bal war lei­chen­blaß ge­wor­den. Nach­dem wir er­kannt hat­ten, wie be­dau­erns­wert die­se Ge­schöp­fe wa­ren, hat­ten sie viel von ih­rem Schre­cken ver­lo­ren.
    Als die heu­len­de und krei­schen­de Schar im Stol­len ver­schwun­den war, hat­te ich plötz­lich ei­ne ti­ta­ni­sche Hand auf mei­ner Schul­ter ge­spürt.
    Man­zo, das We­sen, das ich bei un­se­rer An­kunft noch mit Ab­scheu und stil­ler Angst be­trach­tet hat­te, wein­te wie ein Kind.
    Ge­quält hat­te Man­zo die Wor­te aus sei­nem mäch­ti­gen Mund ge­preßt:
    »Sie kön­nen doch nichts da­für. Ich kann auch nichts da­für. Warum sind die Nor­ma­len so? Warum müs­sen wir im­mer schuf­ten? Warum bren­nen sie die Wil­den? Die kön­nen doch nichts da­für. Ist das über­all so? Müs­sen wir über­all schuf­ten? Sa­gen Sie mir doch … müs­sen wir über­all schuf­ten?«
    Da erst hat­te ich er­kannt, daß Man­zo gar nicht wuß­te, daß es nur in der Atom­höl­le des Ama­zo­nas mu­tier­te Le­be­we­sen gab. Er war der Mei­nung ge­we­sen, das wä­re über­all auf der Welt so, von der er nur einen win­zi­gen Teil ge­se­hen hat­te.
    Dann hat­te Man­zo schwei­gend zu­ge­hört. Wäh­rend wir un­be­ob­ach­tet durch die Gän­ge schrit­ten, hat­te ich ihm von der Welt er­zählt. Im­mer wie­der hat­te er das Wort ge­braucht, das an­schei­nend zu dem Sprach­schatz der in­tel­li­gen­ten Mu­tan­ten ge­hör­te. Mich über­lief es kalt, wenn ich nur die­sen Aus­druck »schuf­ten« hör­te.
    Man­zo war dann sehr still ge­wor­den. Als wir ihn ver­lie­ßen, hat­te sein gi­gan­ti­scher Kör­per ge­zit­tert. Sei­ne Pran­ken hiel­ten das Strahl­rohr sei­nes über­schwe­ren Hoch­druck-Flam­men­wer­fers um­klam­mert.
    Dar­an muß­te ich jetzt wie­der den­ken und sag­te zu Han­ni­bal:
    »Steck die Ka­no­ne ein. Wir ma­chen einen Rund­gang. Ich möch­te mit Man­zo spre­chen.«
    »Was hast du vor?« frag­te er und blick­te mich for­schend an.
    »Das wirst du se­hen. Komm!«
    Er stand vor dem en­gen Durch­gang zu den kern­phy­si­ka­li­schen La­bors. Links un­ter uns lag der große Raum, in dem vor un­denk­li­chen Zei­ten heid­nische Pries­ter un­ver­ständ­li­che Fes­te

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