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Unternehmen Pegasus

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Titel: Unternehmen Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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al­so! Das ist ver­nünf­tig und lo­gisch«, mein­te er. »Wenn Sie sich dar­über so klar sind, warum ver­wei­gern Sie dann nä­he­re Er­klä­run­gen über den Ka­ta­ly­sa­tor? Swelter brennt.«
    »Al­ler­dings«, warf er ein. »Ich ver­ste­he Sie nicht.«
    »Aber ich ver­ste­he mich! Ich ver­lan­ge, daß Ka­stro zu­sam­men mit den bei­den Wis­sen­schaft­lern her­kommt! Ich wer­de nur dann den Ort des Tre­sors ver­ra­ten und die Er­laub­nis zum Öff­nen ge­ben, wenn ich in Ka­stros Ge­gen­wart mit den Chi­ne­sen spre­chen kann. Ich möch­te hier­über sei­ne Zu­si­che­rung ha­ben. Er ver­steht et­was von Kern­phy­sik. Falls er nicht kommt, wer­de ich nicht spre­chen.«
    »Täu­schen Sie sich nur nicht«, warn­te Kal­man. Sei­ne hel­len Au­gen glit­zer­ten wie Eis. »Ich kann Ih­ren Wi­der­stand bre­chen las­sen.«
    »Un­ter­las­sen Sie den Un­sinn«, rief Pro­fes­sor Swelter är­ger­lich. »Ich sag­te Ih­nen be­reits, daß ich mit Ih­ren Gangs­ter­me­tho­den nicht ein­ver­stan­den bin. Vil­mars For­de­rung ist durch­aus er­füll­bar. Ka­stro wird sich eben für ei­ni­ge Stun­den hier­her be­mü­hen müs­sen. Lei­ten Sie das in die We­ge.«
    »Wer be­fiehlt hier ei­gent­lich, Pro­fes­sor?« frag­te Kal­man ge­dehnt.
    Der Wis­sen­schaft­ler sah ihn durch­drin­gend an; dann wand­te er sich wie­der an mich.
    »Gut, Mr. Vil­mar, Sie sol­len Ih­ren Wil­len la­ben. Wir wer­den so­fort einen Spruch ab­set­zen. Mei­ne chi­ne­si­schen Kol­le­gen kön­nen mor­gen, spä­tes­tens über­mor­gen hier sein. Sie war­ten nur noch auf mei­nen Be­scheid. Ich hal­te Sie für einen gut in­for­mier­ten Mann. Ist so­weit al­les in Ord­nung?«
    »Aus­ge­zeich­net«, stimm­te ich zu. »Ka­stro soll mit den Leu­ten kom­men. Wenn er ge­hört hat, daß mei­ne In­for­ma­tio­nen Hand und Fuß ha­ben, möch­te ich ei­ne schrift­li­che Zu­sa­ge über fünf Mil­lio­nen Dol­lar. Wenn das ge­sche­hen ist, sa­ge ich Ih­nen, wo Sie mei­nen Tre­sor fin­den. Ein Bo­te mit ei­ner schnel­len Ma­schi­ne kann in we­ni­gen Stun­den mit mei­nem Mi­kro­film zu­rück sein. Da­nach kann Ka­stro mei­net­we­gen wie­der ver­schwin­den. Er dürf­te kaum einen hal­b­en Tag un­ter­wegs sein.«
    Kal­man be­trach­te­te sei­ne Fin­ger­nä­gel. Ich hät­te et­was da­für ge­ge­ben, wenn ich sei­ne Ge­dan­ken hät­te le­sen kön­nen.
    Als Swelter schon in der Tür stand, fiel mir noch et­was ein.
    »Üb­ri­gens, Pro­fes­sor, hät­ten Sie et­was da­ge­gen, wenn ich mir mal Ih­re An­la­gen an­se­he? Ich in­ter­es­sie­re mich da­für.«
    Er zö­ger­te ei­ne Se­kun­de.
    »Nein, durch­aus nicht. Sie wer­den nicht sehr viel se­hen kön­nen, denn ich kann kei­ne For­schun­gen be­trei­ben. Die Mei­ler lau­fen von al­lein! Die Aus­wechs­lung der Fül­lun­gen ge­schieht au­to­ma­tisch oder wird von strah­lungs­un­emp­find­li­chen Mu­tan­ten vor­ge­nom­men. Sie se­hen hier kei­ne An­la­gen für hoch­wer­ti­ge Kern­for­schun­gen, son­dern nur Brut­mei­ler.«
    Das Wört­chen »Brut­mei­ler« gab mir einen Schock. Dem­nach be­schäf­tig­ten sich die­se Leu­te nur mit der Her­stel­lung von Plu­to­ni­um, dem Kern­spreng­stoff ei­ner nor­ma­len Atom­bom­be. Nun ver­stand ich auch, was Cor­do­ba ge­meint hat­te, als er von ei­ner »ge­walt­sa­men Er­zwin­gung der Zie­le« sprach.
    »Sie wer­den kei­ne über­wäl­ti­gen­den Brut­re­ak­to­ren vor­fin­den«, er­klär­te Swelter. »Die An­la­gen wur­den schon vor zwei­und­zwan­zig Jah­ren ein­ge­rich­tet. Im­mer­hin han­delt es sich um sehr schnel­le Mei­ler. Sie ken­nen das Prin­zip?«
    »Wenn das wie­der ein Test mei­ner Kennt­nis sein soll, muß ich be­ja­hen«, ent­geg­ne­te ich mü­de. »In den schnel­len Brut­re­ak­to­ren be­fin­det sich als Re­ak­tor-Herz­stück der ei­gent­li­che Brenn­stoff, bei dem es sich um das Ura­ni­um Iso­top U 235 han­delt. Die­ses Herz­stück ist von ei­ner di­cken Hül­le des nor­ma­len Ur­ans U238 um­ge­ben. Die bei der rasch ab­lau­fen­den Re­ak­ti­on frei­wer­den­den Neu­tro­nen ver­wan­deln nach und nach die U-238-Ker­ne in Plu­to­ni­um-Ker­ne. Da­durch wird das ge­wöhn­li­che Uran zu ei­nem

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