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Unternehmen Vendetta

Unternehmen Vendetta

Titel: Unternehmen Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Mannes, der alles begriffen hat. »Es sei denn vielleicht, was deinen Schutz betrifft. Mein Kollege und ich, wir werden durch unsere Anonymität geschützt. Wir sind sozusagen wie die Fische im Wasser. Aber das gilt ja kaum für dich?«
    »Nein, für mich gilt das nicht. Das ist jedoch ein Teil unseres Plans. Sie werden nämlich ihre Affen auf mich ansetzen, aber mein Schutz besteht darin, daß ich legal Waffen trage und das legale Recht besitze, sie zu gebrauchen. Und bei allem Respekt vor deinen weniger teuren Landsleuten, diesmal kommen sie nicht davon.«
    Luigi grübelte kurz über das nach, was er soeben gehört hatte. Die Logik des Ganzen war einleuchtend. Und eine license to kill war nicht das Problem. Das Problem lag in der weiteren Dynamik des Verlaufs.
    »Also, diese Mafiosi können in einigen Punkten recht empfindlich sein«, begann er diplomatisch. »Eins ist klar: Wenn sie dir in einem ersten Versuch ein paar freiberufliche picciotti auf den Hals schicken - der Preis für gedungene Mörder liegt in Palermo im Augenblick bei 1 200 Dollar -, geht für sie natürlich alles schief. Du schießt die zwei oder drei ersten weg, aber dann, glaube ich, werden sie sich mehr in acht nehmen. Außerdem sind sie sehr prinzipientreu, wenn es um ihren Rachedurst geht.«
    »Durchaus«, erwiderte Carl ruhig, »so weit habe ich auch schon von ganz allein gedacht…«
    »Verzeihung, ich habe damit nicht gemeint…«
    »Nein, unterbrich mich nicht. So weit bin ich also schon durch eigenes Nachdenken gekommen. Aber dann kommst du ins Bild, und wir haben anschließend eine Koordination, die funktionieren wird, eine überlegene Ausrüstung und überlegene Taktik. Eins kannst du mir glauben: Du wirst schon noch zeigen können, was du kannst, Luigi.«
    Luigi errötete und blickte auf die Tischplatte. Er fühlte sich etwas aus dem Gleichgewicht gebracht, weil er nicht wußte, wie er sich seinem Chef gegenüber verhalten sollte. Der amerikanische Teil von ihm hätte zu allem, was dieser gesagt hätte, einfach nur YES SIR gebrüllt. Aber da sie sich jetzt auf schwedisch unterhielten und sich duzten, lud die Situation dazu ein, auch einmal zu widersprechen, vor allem da es um Italien und einen besonderen Aspekt des italienischen Lebens ging, von dem nur wenige von Luigis schwedischen Freunden und Bekannten überhaupt etwas wußten, falls überhaupt einer davon eine Ahnung hatte. Und Carl Hamilton hatte sich zum Teil so angehört, als wäre er nur einer dieser Schweden. Vielleicht lag es ganz einfach daran, daß sie sich auf schwedisch unterhielten. Das hatte Luigi dazu verleitet, auf eine Weise Einwände zu erheben, die ihn nachträglich nur verlegen machte. Der Mann, der ihm gegenübersaß, war tatsächlich TRIDENT, ein, wie behauptet wurde, unerreichbares Ideal für jeden, der auf die Sunset Farm kam.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte er leise. »Ich wollte nur auf ein paar Komplikationen hinweisen.«
    »Wann kannst du abreisen?« schnitt ihm Carl das Wort ab.
    »Ich gebe morgen eine Abschiedsparty, aber wenn es wichtig ist, kann ich die absagen und…«
    »Nein, bereite deinen Abflug vor wie geplant, das macht nichts. Wohin wolltest du anschließend?«
    »Lustigerweise nach Mailand. Um meine Familie zu sehen. Was soll ich denen sagen?«
    »Was immer du willst, solange du nichts davon sagst, daß du im Auftrag des Geheimdienstes deines Landes nach Palermo fliegst. Zu Hause hat es nämlich wegen Hauptmann Lundwalls Tod einige Publizität gegeben. Weiß deine Familie, wozu du ausgebildet worden bist?«
    »Nein, das heißt, sie wissen nur von dem zivilen Teil, daß ich jetzt einen MA in Datentechnik habe. Über Ridgecrest habe ich jedoch nichts gesagt. Ich überlege immer noch, wie ich mit einer derart guten Ausbildung einen niedrig bezahlten Job bei den Streitkräften begründen soll.«
    »Die Streitkräfte haben schließlich deine Ausbildung bezahlt. Na ja, die Frage hat Zeit bis später. Miete oder kauf alle Ausrüstung, die du brauchst, in Mailand. Dann reist du mit Mailänder Kennzeichen am Wagen nach Palermo. Hast du übrigens die Möglichkeit, italienische Ausweise zu verwenden?«
    »Ja. In Italien bin ich wie hier in den USA Luigi Bertoni, und so steht es auch auf meiner Kreditkarte. In Schweden bin ich Svensson. Ich weiß nicht, ob das ganz legal ist, aber…«
    »Es gibt sehr vieles, was nicht ganz legal ist, jedoch sehr praktisch. Fahr so schnell wie möglich nach Palermo.«
    »Was soll ich zu Hause sagen?«
    »Du bist

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