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Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle

Titel: Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Navara
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sie,
dass sich der gnädige Herr die Finger wusch, während Rufus seine Kleidung
richtete und mit glasigen Augen seinen Herrn anschaute.

 
     
     
     
     
    Sarah stand im Flur und wusste
wieder einmal nicht, wohin und was sie tun sollte. Sie richtete erst einmal
ihre Kleidung. Das Unterkleid über ihren Brüsten war immer noch feucht und
beinahe durchsichtig, aber zumindest bedeckte es sie. Die Säfte, die zwischen
ihren Beinen herunter liefen und ein wenig schleimig zwischen ihren Schenkeln
klebten, erforderten eine Säuberung. Oh Gott, der Eimer! Die Scheuerbürste! Sie
hatte beides im Zimmer des gnädigen Herrn vergessen! Nein, es war unmöglich,
sie konnte nicht noch einmal dort eintreten. Was, wenn der Herr noch einmal
Gebrauch von ihrem Loch machen wollte? Nein, genug war genug!
    Hier allein auf dem Flur kam der
Mut, der sie in erster Linie zum Anklopfen und Eintreten gebracht hatte, auf
einmal wieder zum Vorschein. Ich gehe jetzt zurück in die Küche und frage den
Koch, der kann mir sicher sagen, wohin ich gehen soll. Ich muss doch irgendwo
eine Kammer haben, einen Schlafplatz und eben auch einen Raum, wo ich mich
waschen kann und wo ich meine Notdurft verrichten kann. Der Koch hatte ihr
immerhin zu essen gegeben und ihr bereits vorhin erklärt, wo sie die Frauen
finden konnte. Er würde bestimmt wieder helfen. Und wenn er dafür wieder seine
Rute geleckt haben wollte, so war das wohl ein angemessener Preis. Schließlich
wollten alle Männer hier im Haus, dass sie irgendetwas mit ihren Ruten machte.
Wenn es für die Männer ähnlich angenehm war wie für sie selbst, wunderte sie
das allerdings nicht weiter. Nur die Schläge dazwischen, auf die würde sie
gerne verzichten, aber die Männer schienen nicht darauf verzichten zu wollen.
Und verdient hatte sie Schläge bestimmt, so unaufmerksam, wie sie heute war.
    Wo ging es nun zur Küche? Vor allem
nach unten, aber danach? Sie suchte die nächste Treppe und fand die große
Treppe, breit und geschwungen, die sich nach unten wand. Die Wände waren mit
Bildern von Menschen verziert, auf den Absätzen standen marmorne Köpfe von
Männern. Sicherlich war dies die Treppe, die die Herrschaften benutzten, wenn
sie hinunter gingen. Sie führte bestimmt zum Hauptportal.
    Genauso war es. Sie kam in das
Stockwerk, in dem sich der Empfangsraum befand, ein riesiger Raum, nach oben
offen, von dem viele Türen abgingen, ebenfalls reich geschmückt und mit
Holzschnitzereien verziert, mit Teppichen ausgelegt, vor sich die großen
Eingangstüren.
    Sie blieb am Fuß der Treppe stehen
und drehte sich einmal im Kreis, die wunderschönen Wände, Türen,
Wandverkleidungen, Bilder und den riesigen Kronleuchter über sich bewundernd.
Jemand räusperte sich hinter ihr. Sie drehte sich erschrocken um und stand
einem Mann in Livree gegenüber, in mittlerem Blau mit glänzenden Knöpfen, mit
weißer Perücke und ebenfalls weißen Handschuhen an den Händen. Er war kaum
größer als sie, aber kräftig, und seine Augenbrauen waren über seinen blauen
Augen zusammengezogen. Oh je, wieder jemand, dem gegenüber sie hätte sofort
ihren Respekt erweisen müssen. Sie knickste schnell und stand dann unsicher vor
ihm.
    „Wer hat dir erlaubt, diese Treppe
zu benutzten?“ „Niemand, Herr“, sagte eine kleinlaute Sarah. Wieder war ihr Mut
verpufft, sobald sie sich einem der Männer gegenüber sah. „Bist du die Neue?“
„Ich bin erst heute Morgen gekommen, Herr. Ich denke, ja, ich bin die Neue.“
„Ah, frech und überheblich sind wir! Eine Besserwisserin! Eine, die glaubt,
sich alles erlauben zu können! Und respektlos obendrauf!“ „Verzeihung, Herr,
ich habe das nicht so gemeint. Aber ich weiß ja nicht, wer noch nach mir
gekommen ist. Vielleicht meinen Sie also eine Andere, wenn Sie fragen, ob ich
die Neue bin.“ „Eindeutig impertinent! Willst du mich belehren, dummes Ding?
Ich bin viel älter als du und ich habe eine viel höhere Stellung als du, wie
kommst du dazu, mich so anzusprechen? Ich bin der Butler, und du hast mich
gefälligst mit Respekt zu behandeln! Ich entscheide, wer hereinkommt in dieses
Haus, und wer es nicht betreten darf! Wenn das keine Autorität ist, dann weißt
du nicht, was das Wort bedeutet. Wo warst du? Wieso kommst du von da oben
herunter? Wieso benutzt du nicht die Dienstbotentreppe? Wieso grüßt du mich
nicht anständig? Hat man dir nicht gesagt, wie du dich hier im Haus zu
verhalten hast? Wieso hast du ein durchsichtiges Kleid an? Wen hast du heute
Morgen

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