Unterweisung im Herrenhaus - Eine Magd fuer Alle
Hoffentlich musste sie diesem Pitt nicht genauso dienen wie den
anderen. Aber Sarah hatte inzwischen erkannt, dass ihr da gar keine Wahl blieb.
Während sie auf einem Hocker vor dem
großen Feuer ihr Butterbrot langsam kaute, damit sie jeden Bissen genießen
konnte, und dazu einen Becher noch warme, frische Milch trank, sann sie über
den Tag nach. Irgendwie kam es ihr seltsam vor, dass ihre Mutter nichts dazu
gesagt hatte, dass ihr Dienst im großen Haus vor allem den Männern galt, und
dabei wiederum vor allem den Schwänzen, die sie mit sich herumtrugen. Diese
schienen doch wichtige Rollen zu spielen bei den Männern.
Da Frauen nichts wirklich Vergleichbares
hatten, sondern eben nur die Öffnungen, die dazu dienten, diesen Schwanz
aufzunehmen, schien es aber richtig und sinnvoll zu sein, dass Frauen sich
dafür zur Verfügung stellten. Warum dies aber mehr als einmal sein musste, war
eine weitere der Fragen, die sie sich stellte, aber nicht beantworten konnte. Männer
schienen sich wirklich jederzeit mit dem, was sie nun als Ficken kannte, zu
beschäftigen. Bei Frauen, also bei sich selbst oder ihrer Mutter, hatte sie
dieses Bedürfnis nie gesehen. Sicher war es schön gewesen heute, vor allem, als
sie dieses Entschweben gespürt hatte, aber es waren auch einige Male dabei
gewesen, die ihr mehr wie harte Arbeit erschienen und vor allem mit Schmerzen
verbunden waren.
Wobei auch dabei sich ein
Unterschied herausarbeitete. Es gab auch Schmerz, der angenehm war. Oder der
beinahe die gleichen Gefühle in ihr auslöste, wie die angenehmen Berührungen,
zum Beispiel Rufus´ Streicheln des Knopfes da unten am Eingang ihrer Spalte. Wenn
sie doch nur mit irgendjemanden darüber sprechen könnte.
Sie wünschte sich nach Hause, zu
ihrer Familie. Sie vermisste ihre Mutter, obwohl doch kaum ein Tag vergangen
war. Aber ob sie wirklich mit ihrer Mutter darüber sprechen würde? Dann kam ihr
ein Gedanke, der sie beruhigte. Wenn ihre Mutter mit ihr nicht über diese Dinge
und über diese Form des Dienens gesprochen hatte, dann doch nur, weil es eben
selbstverständlich war. So wie sie ja auch nicht gesagt hatte, dass Sarah
morgens aufstehen müsse oder abends zu Bett gehen sollte. Etwas so Natürliches
brauchte man nicht zu erwähnen.
Thomas kam bald zu ihr und befahl
ihr, ihm zu folgen. Zuerst drückte er ihr eine Kanne Wasser in die Hand, die er
an der Pumpe über dem großen Spülbecken gefüllt hatte. Er führte sie die
Dienstbotentreppe, die sich von einer Seite der Küche bis ganz nach oben wand,
hoch bis zu den Kammern unter dem Dach. Hier, so erklärte er, waren die
Quartiere der Dienstboten und Angestellten, die im Haus übernachteten. Wobei
natürlich die Stalljungen, der Stallmeister und der Kutscher ihre Kammern in
einem Nebengebäude des Stalls hatten, da sie auch nachts zur Verfügung stehen
mussten, sollte ein Problem bei den Pferden auftreten.
Einige der Angestellten, darunter
alle Frauen, schliefen auch nicht im Haus, sondern hatten ein Zuhause im Dorf,
das nur etwa ein Meile entfernt lag, also nach einem kurzen Fußweg zu erreichen
war. Für die Anderen gab es, so wie für Sarah, eine Kammer, in der ein schmales
Bett stand, außerdem ein kleiner Tisch mit einer Schale und einem Stück Seife
sowie viele Haken an den Wänden, wo sie ihre Kleider aufhängen konnte. Sie
würde morgen ein weiteres Kleid erhalten zum Wechseln, ein Handtuch lag auf dem
Bett. Der Verwalter hatte eine Öllampe mitgebracht und wies Sarah eindringlich
darauf hin, dass diese immer zu löschen war, ehe sie zu Bett ging, dass sie
nicht unbeaufsichtigt brennen durfte und überhaupt nicht in unmittelbarer Nähe
des Betts aufzustellen war.
Nachdem er wieder das runde Ding
aufgeklappt und inspiziert hatte, scheuchte er Sarah wieder aus der Kammer und
führte sie ans Ende des Flures, wo er auf eine Tür wies. Während des ganzen
Weges redete er auf sie ein. „Dort ist die Kammer des Butlers Mathias. Es ist
gleich zehn Uhr, du bist also pünktlich. Denk daran, dass der Butler eine hohe
Stellung unter den Angestellten innehat. Er steht gleich unter mir, auch wenn
er sich manchmal über mir dünkt. Du sagtest, du weißt nicht, was ein Butler
ist. Nun, einer der Barone in der Nachbarschaft hat Beziehungen zu England. Er
hat von dort einen mitgebracht, einen Butler, meine ich. Und alle anderen hier
haben das nachgemacht, weil sie glauben, dass man das jetzt haben muss. Unser
Butler sagt, dass er in England ausgebildet wurde. Ein einfacher
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