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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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mit ihr machen?«
    »Ich würde sie für eine Woche an alle Leute ausleihen, die hier arbeiten. Ställe, Garage, Küche. Sie versteht kein Griechisch, das ist gut. Soll sie sich doch aus der Körpersprache, Gesten oder Fingerschnipsen zusammenreimen, was sie meinen. Sie werden sie schon wissen lassen, ob sie richtig geraten hat. Und wenn sie sie falsch versteht …«
    Aus einem Korb auf einem niedrigen Regal zog sie eine Kette, die in zwei dünnere Ketten überging, und befestigte sie am Ring in meinem Nacken. An das Ende jeder Kette kam ein Bestrafungsgerät: eine neunschwänzige Katze an die eine Kette und ein Stock aus einem Bündel Zweigen an die andere. Die Ketten waren so lang, dass sie auch im Stand auf dem Boden schleiften.
    »Sie sollen schön weit ausholen können«, erklärte Annie Mr. Constant. Sie legte mir einen Ledergürtel um und steckte die zusammengelegten Ketten hinein. Dann zog sie mich auf die Füße, damit er sehen konnte, wie gut dieses Arrangement funktionierte. Die kalten, klirrenden Ketten würden mich beim Gehen oder Kriechen nicht behindern. Und wenn jemand mich bestrafen wollte, waren die Peitschen sofort greifbar, weil die Ketten leicht aus dem Gürtel zu ziehen waren. Sie demonstrierte es ihm, indem sie mir mit dem Zweigenbündel auf den Hintern schlug. Ja, sie konnte tatsächlich weit genug ausholen, um mir einen schmerzhaften Schlag zu versetzen.
    Mr. Constant betrachtete mich nachdenklich.
    »Sie haben offensichtlich Recht«, sagte er. Kurz drehte er sich um und blickte stumm auf die Tür. »Aber lassen Sie uns doch einen Kompromiss schließen. Bevor ich sie für eine Woche wegschicke, möchte ich sie gerne gründlich durchpeitschen lassen.«
    Annie zuckte mit den Schultern. »Das ist in Ordnung. Draußen auf der Terrasse? Komm, Carrie.«
    Später habe ich mich immer gefragt, ob Mr. Constant das Auspeitschen eigentlich von Stefan und nicht von Annie besorgen lassen wollte. Und ob Annie das Gleiche vermutete, da sie mich so schnell auf die Terrasse hinauszerrte. Und ob Mr. Constant überrascht war, wie eifrig ich ihr folgte, da ich ja – wie er bereits bemerkt hatte – nicht zu den Sklaven gehörte, die Schmerzen liebten. Aber ich wusste, dass, wenn ich schon ausgepeitscht werden musste, ich auf jeden Fall die Bestrafung von Annie und nicht von Stefan entgegennehmen wollte.
    Es war auch so schon schrecklich genug: handwerklich hervorragend ausgeführt, ohne jegliche Emotion, reine Technik, die auf dem Wissen basierte, was ihr Boss mochte. Ich weinte, wand mich und schrie über das Meer, das still in der Nachmittagssonne dalag. Und später, wenn ich erst einmal meine schlechten Angewohnheiten abgelegt hatte und sie ernsthaft mit dem Training beginnen konnte, würde sie immer noch besser werden, dachte ich. Anschließend dankte ich ihr schluchzend, nachdem sie die Ringe an meinen Handgelenken von dem Haken gelöst hatte, der umsichtig in einem Balken am Geländer der Terrasse angebracht war.
    »Zuerst in die Ställe mit ihr«, sagte Mr. Constant.
    Und dort begann ich. Auf den Knien an jenem Nachmittag, im schmutzigen Stroh eines echten Pferdestalls. Zwei Männer arbeiteten dort, ein älterer mit einer Tweedkappe und ein jüngerer mit lockigen schwarzen Haaren und einer stone-washed Jeans. Sie führten mich an einer Leine mit sich herum, während sie die Pferde fütterten und tränkten, und wenn sie zu beschäftigt waren, hängten sie die Leine über irgendeinen Nagel oder Haken.
    Die Pflege von Vollblütern macht viel Arbeit. Sie arbeiteten ruhig. Der Ältere pfiff leise vor sich, der Jüngere sagte manchmal etwas oder stellte eine Frage. Und ab und zu beschloss einer von beiden, mich in den Mund oder in den Arsch zu ficken. Und da ich nicht gut erraten konnte, was sie wollten, wurde ich oft geschlagen oder ausgepeitscht – meist benutzten sie eine Reitgerte oder was sonst so für die Pferde herumlag, aber sie mochten auch das Bündel Ruten, das Annie für die vorbereitet hatte.
    Als sie zum Abendessen gingen, kam eine schwarz gekleidete Frau mit Kopftuch und brachte mir etwas zu essen in einem Eimer. Ich war neben einem Strohhaufen angekettet, auf dem eine grobe Decke lag, und dachte, ich wäre fertig für den Tag. Aber nach dem Essen kamen sie beide wieder. Der Jüngere brachte einen Freund mit, der Ältere eine Flasche Wein. Sie lachten, als sie feststellten, dass sie beide die gleiche Idee gehabt hatten – wahrscheinlich wollten sie ausprobieren, wozu sie tagsüber während der

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