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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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Antragsformular, Mr. Keller«, sagte sie. »Und wenn Sie akzeptiert werden, wird Miss Clarke einen Termin für ein Einführungsgespräch machen.«
    Das Fax kam noch während unseres Gespräches an. Ich überflog die Seiten rasch. Gut – eine hübsch aufgemachte Broschüre mit allen Services lag bei. Auf dem Antragsformular war eine Unmenge an Fragen zu beantworten (lange Antworten, kurze Antworten, Multiple-Choice-Antworten), und es gab eine leere Seite für einen persönlichen Aufsatz. Ich fand das alles sehr beruhigend. Auf dem Antrag stand keine Adresse, nur die Faxnummer.
    »Danke«, sagte ich herzlich, wobei ich hoffte, sie würde mein Lächeln über die Leitung spüren. »Ja, ich glaube, ich habe alles. Danke für Ihre Hilfe, Miss Green. Sie werden bald von mir hören.«
    Man konnte Kate stundenweise buchen, für den Nachmittag, den Tag, den Abend und das Wochenende. Sie war nicht bei jeder Begegnung dabei, aber aus der Broschüre ging hervor, dass sie einen schon sehr gut kennen musste, um ihn mit Sylvie, Stephanie oder Randy oder irgendeinem der anderen allein zu lassen. Nun, wenn sie den Antrag gelesen hatte, kannte sie einen vermutlich schon sehr gut. Er war logisch aufgebaut, die Anweisungen waren klar und deutlich. Ich war beeindruckt, dann jedoch überrascht, weil ich so beeindruckt war. Was glaubte ich denn, was sie den ganzen Tag machte, wenn ich nicht da war? Darüber hatte ich noch nie nachgedacht – sie hatte mich immer wie einen Pascha behandelt, wenn ich zu Besuch war, und das hatte mir immer gereicht.«
    Die Fragen mit den kurzen Antworten erledigte ich schnell. Aber dann kamen ein paar Themen, über die ich ein bisschen nachdenken musste. Ich spitzte einen Bleistift. Dazu musste ich mir erst auf einem Blatt Papier ein paar Notizen machen.
    Erste sexuelle Begegnung
    Das weißt du, Kate. Zwei Tage zuvor warst du mit deiner Familie aus Südamerika zurückgekehrt. Auf der Willkommensparty hatten wir kaum miteinander gesprochen – wir waren zu beschäftigt gewesen, uns gegenseitig zu mustern, weil unsere Körper sich in dem Jahr so verändert hatten. Am nächsten Tag schwänzte ich die Schule, um mich mit dir im Gartenschuppen zu treffen. Ich glaube nicht, dass wir es geplant hatten. Ich wusste einfach, dass du dort sein würdest.
    Aber war das tatsächlich das erste Mal? Was ist mit all den Jahren, in denen wir uns ständig begafft und angefasst haben? Uns mit Fingern und Zungen erkundet haben? An ein erstes erstes Mal kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Du?
    Andere wichtige frühe sexuelle Ereignisse?
    Als wir das erste Mal die ganze Nacht zusammen geschlafen haben, habe ich deinen Bruder bestochen, damit er mich nicht verriet – er sollte niemandem sagen, dass ich nicht in seinem Zimmer oben im Etagenbett lag. Ich wurde von deinen feinen langen Haaren völlig eingewickelt – als ich aufwachte, lagen sie um meinen Hals und über meinem Mund. Wir hatten uns in deinem Bett eng aneinanderschmiegen müssen (es war das Bett eines kleinen Mädchens, geformt wie ein Schlitten), aber wir mochten das. Wir konnten nicht verstehen, warum erwachsene Paare, die zusammen schlafen durften, so riesige Betten brauchten. Ging es nicht darum, einander jederzeit an jeder erreichbaren Stelle berühren und sich eng an den Körper des anderen schmiegen zu können?
    Erste Erfahrung mit Fetischismus
    Sommer. In jenem Sommer waren wir mit unseren Fahrrädern eine andere Straße entlanggefahren und hatten einen Blick auf »Sir Harold’s Custom Ponies« geworfen. Wir standen stundenlang da und schauten fasziniert zu. Und wir wurden erwischt, mit den Händen in den Jeans des anderen. Vielleicht wollten wir auch erwischt werden.
    Erste sexuelle Enttäuschung
    Als du mir sagtest, dass du nicht für ewig mit mir zusammen sein wolltest – nur mit mir, meine ich.
    Nun, so ungefähr sah der erste Entwurf aus. Ich musste es noch ein wenig polieren und überarbeiten, bevor ich es wegschickte. Direkt in die Service-Abteilung …
    Ich gab auch einen großen Scheck auf. Für dreißigtausend Dollar kannst du das ganze Wochenende Kates Sklave sein. Es ist doch seltsam, Carrie, oder? Dass du so viel kostenlos bekommst!
    Und am Ende fügte ich noch in kleinen Druckbuchstaben hinzu: Mit Variationen; siehe Aufsatz.
    Denn ich wollte zwar ein Wochenende, aber nicht das, was sie anbot. Ich bezweifelte nicht, dass es ein tolles Angebot war: maßgeschneidert, mit Kostümen, Bühne und allen Utensilien – und den drei kleinen Engeln

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