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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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war wirklich ganz gelungen, bis auf das Ende.«
    Beide sahen mich erstaunt an. War es möglich, dass je ­ mand es noch nicht gehört hatte? Schnell erzählte ich ih ­ nen, wie ich Keith Andrews gefunden hatte. Im stillen be ­ tete ich, dass die Polizei nicht heute während des Bronco- Spiels auftauchen möge, um Fragen zu stellen.
    »Mein Gott«, rief Hank Dawson aus. Ich glaube, er hatte gerade sein achtes Stück Kuchen vertilgt. Er wandte sich an seine Frau. »Erinnerst du dich, was Greer nach der Lan ­ desmeisterschaft im Volleyball gesagt hat?«
    Caroline biss in ihr Kuchenstück. Dann schürzte sie af ­ fektiert die Lippen. »Ich war, glaube ich, zu aufgeregt.«
    Eifrig wandte Hank sich wieder an mich, um es mir zu er ­ klären. »Sie wissen sicher, dass das Elk-Park-Volleyballteam unserer Tochter die Landesmeisterschaft zu verdanken hat.«
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    Hank kniff skeptisch ein Auge zu. »Jedenfalls hat Greer uns nach dem Endspiel von diesem Gerücht erzählt, dass Keith Andrews Drogenprobleme gehabt haben soll...«
    Ich sagte: »Wie bitte?«, und fast fiel mir die Kuchenplatte aus der Hand, als Caroline gerade nach dem letzten Stück griff, etwa ihrem zehnten. »Drogen? Keith Andrews schien gar nicht der Typ dafür zu sein.«
    Hank zuckte lebensklug die Achseln. »Die aussehen, als wären sie der Typ, sind es selten. Sie wissen ja, Goldy, das war auch in der Mannschaft so.« Wir schüttelten gemein ­ sam unsere Köpfe über den unausgesprochenen Namen eines früheren Abwehrspielers der Broncos. Dreimal im Laufe des vergangenen Jahres waren Kokai n tests bei ihm positiv ausgefallen, und man hatte ihn für den Profi-Foot- ball gesperrt. Er hatte auch für die Profiliga gespielt. Da ­ mals waren Hank und ich uns einig gewesen, dass im ganzen Bunde s staat die Flaggen hätten auf Halbmast wehen müs ­ sen. »Nehmen Sie nur den Sohn des Direktors, Macguire«, sagte Hank nach unserer Schweigeminute. »Er sieht aus wie ein Unschuldslamm, aber wie ich gehört habe, hat dieser Bursche ganz schön Erfahrung mit Drogen.«
    »Drogen?« Maria schlängelte sich mit einem Tablett in der Hand neben uns. »Was für ein hübsches Rot, Caroline. Es steht Ihnen.«
    »Ich kann Ihnen sagen, wo ich es bekommen habe, wenn Sie möchten, Maria.« Caroline und Hank griffen gleich ­ zeitig nach den Napfkuchen auf Marias Servierplatte.
    »Oh«, zwitscherte Maria, »ich glaube nicht, dass ich Ein ­ kaufsratschläge brauche...«
    »Mrs. Dawson«, fuhr ich schroff dazwischen, »finden Sie den Kuchen gut genug, um ihn in Ihrem Café zu verkau ­ fen?«
    Caroline spitzte die Lippen und schloss die Augen. Einen Augenblick lang sah sie aus wie einer dieser kleinen chinesischen Dämonen, die nichts als Unglück bringen. »Eigentlich nicht«, murmelte sie. »Tut mir leid, Goldy. Wir wissen allerdings zu würdigen, was Sie für Greer tun. Wir sehen uns später.« Und da zog sie hin mit ihrem vier ­ schrötigen Mann und leckte sich im Weggehen die letzten Kuchenkrümel von den Fingern.
    »War das eine Ablehnung?« fragte ich Maria.
    »Nein, nein, Schätzchen, die königlichen Kleinwüchsi ­ gen haben die Platten geputzt. Jetzt müssen sie sich mit ein paar anderen G e meindemitgliedern unterhalten, die so ­ eben aus dem Heiligen Land zurückgekehrt sind.« Ich konnte mich nicht erinnern, dass das au f fällig gekleidete Paar, mit dem die Dawsons sich unterhielten, b e sonders re ­ ligiös gewesen wäre. Maria erklärte: »Du weißt schon, Goldy. England.« Flüsternd fügte sie hinzu: »Ich frage mich nur, warum sie soviel davon gegessen hat, wenn es ihr nicht ge ­ schmeckt hat?«
    Das wusste ich nun wirklich nicht. Ich warf einen prü ­ fenden Blick auf das Büfett, das Audrey eifrig mit Nach ­ schub versorgt hatte. Über den Raum hinweg traf mein Blick sich mit Archs. Er stand mit den großen, hageren Marenskys zusammen, die entweder mir oder meinem Essen oder beidem aus dem Weg gingen. Stan und Rhoda Marensky gehörten zu jener Sorte Menschen, die Köchen missfallen: Sie picken wie die Vögel in ihrem Essen herum, essen ihre Teller nicht leer und beklagen sich dann, wie teuer alles ist. Stan fragte Arch gerade aus, der mir einen flehen t lichen Blick zuwarf, mit dem er mir zu verstehen gab: Können wir gehen? Ich bedeutete ihm mit der Hand: noch fünf Minu ­ ten. Dann winkte ich ihn zu mir. Die Marenskys wandten mir den Rücken zu.
    »Hat der Sohn des Direktors Schwierigkeiten?« fragte ich leise, als Arch

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