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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Königlichen Carabinieri, Signor Capitano Alfanio Lostracco, erhaltenen Brief und den vom Feldwebel der Königlichen Carabinieri, Maresciallo Giacomo Purpura, an Capitano Lostracco weitergeleiteten Bericht bei.
     Für den Augenblick halte ich jede Art eines weiteren Kommentares für überflüssig.

        DER FINANZPRÄSIDENT Commendator Felice La Pergola

    Anlagen 2

    Anlage 1

    KOMMANDO DER KÖNIGLICHEN CARABINIERI VON
MONTELUSA
DER KOMMANDANT

    An den Höchstwerthen.
Commendatore Felice La Pergola
Finanzpräsident
Montelusa

    Montelusa, am 15. September 1877

    Hochzuverehrender Commendatore,
    anbei fuge ich Ihnen die Abschrift des mir soeben von meinem Untergebenen zugeleiteten Berichtes bei, und dies, ich gestehe es, nicht ohne einiges Zögern. Am 10. d.M. ist, am späten Vormittage, Ihr Untergebener, Dipl. Buchhalter Giovanni Bovara, welcher den Thätigkeitsbereich eines Hauptinspekteurs wahrnimmt, vor mir erschienen.
     Ausgestattet mit eindeutigen Empfehlungen S.E. des Präfekten, hat er mir in überaus aufgeregter Weise, die ich in jenem Augenblicke seiner Müdigkeit und einem Zustand von Nervosität zugeschrieben habe, zu verstehen gegeben, daß er eine geheim gehaltene Großmühle auf der Latifundie »Terrarossa« entdeckt habe und eine sofortige Intervention dieser Heereseinheit fordere. Daraufhin habe ich ihm die Unmöglichkeit erklärt, seiner dringlichen Forderung zu entsprechen, da meine Carabinieri anderswo thätig waren, und forderte ihn auf, einstweilen seine Anzeige im Königlichen Polizeipräsidium niederzulegen. Kurze Zeit darauf stellte er sich wieder bei mir ein und berichtete, daß er eine offizielle Ablehnung seitens des Signor Stellvertreters des Polizeipräsidenten erhalten habe, und zwar mit Erklärungen, die ich für ebenso allgemein wie unbegründet halte. Durch Bovaras Beharrlichkeit unter Druck gesetzt und vom lebhaften Wunsche bewegt, die Anweisungen S.E. des Präfekten, auszuführen, habe ich mir auf der topographischen Karte die genaue Lage der vermeintlichen Mühle einzeichnen lassen und ihm versichert, daß ich mich, so bald wie irgend möglich, darum kümmern würde.
     Unter anderem auf Grund der gewaltigen Wolkenbrüche, die seit einigen Tagen über unserer Provinz niedergehen und ein Fortbewegen im Freien unmöglich machen, habe ich erst vorgestern die Operation, um die ich gebeten worden bin, einleiten können. Der Bericht meines Untergebenen, den ich Sie aufmerksam zu lesen bitte, wirft die beunruhigende Frage nach der geistigen Ausgeglichenheit Ihres Untergebenen, Dipl. Buchhalter Giovanni Bovara, auf. Selbstverständlich muß ich über die Ergebnisse auch S.E. den Präfekten, unterrichten. Empfangen Sie meinen militärischen Gruß.

    DER KOMMANDANT DES KOMMANDOS
DER KGL. CARABINIERI
von Montelusa
Capitano Alfanio Lostracco

    Anlage 2

    An den
Signor Capitano
Alfanio Lostracco
Kommandant des
    Kommandos der Kgl. Cambinieri Montelusa

    Montelusa, am 15. September 1877

    BETREFF: Bericht des Feldwebels der Kgl. Carabinieri, Maresciallo Giacomo Purpura

    Signor Capitano!
    Nach Erhalt Ihres Befehles hat der Unterzeichnete Maresciallo Giacomo Purpura mit Unterstützung des Brigademeisters, Brigadiere Mariano Ballonetto, unverzüglich die Entfernung zwischen Montelusa und dem auf der topographischen Karte eingezeichneten Orte ausgemessen, an welchem sich die erwähnte anonyme Mühle befinden soll.
     Auch das durch die in diesen Tagen niedergegangenen Wolkenbrüche verschlammte Erdreich in Betracht ziehend, welches den Schritt unserer Pferde erschwert hätte, beschlossen wir, uns mit der Abtheilung zu Fuß auf den Weg zu machen, als es noch dunkel war. Nach Mittag in Sichtweite des Ortes Zammùt angekommen, sind wir, statt zur Abzweigung zu gehen, in den Ort hinein gegangen, wo wir eine schnelle Mahlzeit in der Hosteria eines gewissen Filippo Sarcuto in der Via Nino Biscio eingenommen haben (Rechnung liegt bei).
     Dann sind wir zur Abzweigung zurückgekehrt und haben den auf der Karte eingezeichneten Maultierpfad genommen, danach sind wir von der Latifundie »Funnacazzu« zur Latifundie »Terrarossa« hinübergegangen, wo wir den oben erwähnten Johannisbrotbaum gefunden und zweifelsfrei identifiziert haben, von wo aus man nach knapp hundert Schritt zu dem bezeichneten Karrenweg gelangt. Derselbe nimmt allerdings von einer bestimmten Stelle an einen anderen Verlauf als den vom Hauptinspekteur berichteten. Thatsächlich biegt der Weg genau an der Stelle, wo sich die

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