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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Desjardin auf sich zurennen und sah, wie sie beiseite geschleudert wurde wie ein räudiger Hund, als sie ihre Gedanken fast unbewußt auf sie konzentrierte.
      Sie rollte sich auf den Rücken, starrte die Sterne über sich an. Sie vergaß allmählich.
      (!!DIE KRAFT!!)
      Es war Zeit, ihnen eine Lektion zu erteilen. Zeit, ihnen ein oder zwei Dinge zu zeigen. Sie kicherte hysterisch. Das war einer von Mommas Lieblingsausdrücken.
      (Momma kam heim legte ihre Tasche hin Brille glitzerte
      nun ich denke ich hab der Kuh im Laden ein oder zwei Dinge gezeigt)
      Da war die Sprinkleranlage. Sie konnte sie anstellen, ganz leicht. Wieder kicherte sie und stand auf, ging barfuß langsam auf die Türen des Vorraums zu. Die Sprinkleranlage anstellen und alle Türen schließen. Hineinschauen und die da sehen lassen, daß sie hineinschaute, lachend, während das Wasser ihre Kleider ruinierte und ihre tollen Frisuren und den Schuhen den Glanz nahm. Sie bedauerte nur, daß es nicht Blut sein konnte.
      Der Vorraum war leer. Sie blieb auf halber Treppe stehen und — ZUCKEN, die Türen knallten alle unter der konzentrierten Kraft zu, die sie auf sie richtete. Sie hörte einige Leute schreien, und das war Musik in ihren Ohren, süße Soul-Musik.
      Einen Augenblick lang geschah überhaupt nichts, und dann konnte sie spüren, wie sie alle gegen die Türen drückten und versuchten, sie zu öffnen. Aber sie saßen in der Falle
      (in der Falle)
      und das Wort berauschte sie. Sie waren in ihrer Hand, in ihrer Macht. Macht! Welch ein Wort! Sie legte den Rest des Weges zurück und blickte hinein, und George Dawson war gegen das Glas gepreßt, zappelnd, drückend, sein Gesicht vor Anstrengung ganz verzerrt. Andere standen hinter ihm, und sie alle sahen aus wie Fische in einem Aquarium.
      Sie blickte nach oben, und ja, da waren die Sprinklerleitungen mit ihren winzigen Düsen, die aussahen wie kleine Margeriten. Die Leitungen verliefen durch kleine Löcher in der grünen Decke. Es gab eine ganze Menge davon, das wußte sie. Feuerschutzgesetz oder so etwas.
      Feuerschutzgesetz. Blitzartig fielen ihr
      (schwarze dicke Stricke wie Schlangen)
      die Starkstromkabel ein, die überall in der Nähe der Bühne waren. Vom Saal aus konnte man sie nicht sehen, sie waren verdeckt durch die Bodenscheinwerfer, aber um zum Thron zu kommen, hatte sie ganz vorsichtig darüber hinwegsteigen müssen. Tommy hatte ihre Hand gehalten.
      (Feuer und Wasser)
      Sie schickte ihre Gedanken nach oben, spürte die Leitungen, befühlte sie. Kalt, voller Wasser. Sie spürte Eisen in ihrem Mund, kaltes, nasses Metall, den Geschmack von Wasser, getrunken aus der Düse eines Rasensprengers.
      Zucken.
      Gar nichts geschah. Dann begannen sie, sich von den Türen zurückzuziehen, sich umzusehen. Sie ging zu dem kleinen Rechteck aus Glas in der mittleren Tür und blickte hinein.
      Im Turnsaal regnete es. Carrie begann zu lächeln.
      Sie hatte nicht alle erwischt, nur ein paar. Aber sie entdeckte, daß sie die Sprinkleranlage besser lenken konnte, wenn sie zur Unterstützung ihrer Gedanken auch noch scharf hinsah. Sie begann noch mehr Düsen zu öffnen, und noch mehr. Doch auch das genügte noch nicht. Sie schrien nicht, also war es noch nicht genug.
      (tu ihnen weh dann tu ihnen weh)
      Ein Junge stand oben auf der Bühne bei Tommy und gestikulierte wie wild und rief etwas. Während sie ihm noch zuschaute, kletterte er von der Bühne herunter und rannte zu der Verstärkeranlage der Rockband. Er packte eines der Mikrophone und war wie festgenagelt. Carrie sah begeistert, wie sein Körper einen beinahe bewegungslosen Tanz der Elektrizität aufführte. Seine Füße scharrten im Wasser, sein Haar stand ihm zu Berg, und sein Mund klaffte wie der eines Fisches. Er sah komisch aus. Sie begann zu lachen.
      (bei Gott laß sie alle komisch aussehen)
      In einer gewaltigen Aufwallung vereinigte sie alle Kraft, die sie in sich spürte.
      Einige der Lichter gingen aus. Es gab einen Blitz, als eines der Stromkabel in eine Pfütze klatschte. In ihrem Kopf dröhnte es dumpf, als sie die Stromunterbrecher in nutzlose Einrichtungen verwandelte. Der Junge, der das Mikrophon gehalten hatte, fiel vornüber auf einen der Verstärker, blutrote Funken sprühten auf, und die Flagge aus Kreppapier fing Feuer.
      Direkt unterhalb des Thrones riß ein 220-Volt-Kabel auf dem Boden, und daneben führte Rhonda Simard in ihrem grünen Tüllkleid

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