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resignierend die Schultern und ging zum Tisch zurück. "Also gut", erklärte er grimmig, "sagen Sie mir, was ich tun soll, Urbta-Noce!" "Verbindung mit Mory Rhodan-Abro aufnehmen!" erklärte Ronald Tekener verächtlich. "Wie stellen Sie sich das vor, Urbta-Noce? Soll ich vielleicht ein Hyperkomgespräch mit ihr führen? Können Sie sich denn nicht denken, daß Rhodans Gattin ständig überwacht wird, ihrer persönlichen Sicherheit wegen und der Sicherheit ihrer Kinder?" Der Anti lächelte spöttisch.
"Seien Sie nicht so naiv, Tekener. Natürlich wissen wir genau Bescheid, wie Mory Rhodan überwacht wird. Ich schlage Ihnen deshalb vor, Sie überweisen die 622 Millionen Solar unverzüglich an die Staatsbank von Plophos, und zwar ohne Kommentar. Dadurch wird der Bankpräsident veranlaßt, Mory Rhodan zu unterrichten, und wie ich die Gattin des terranischen Großadministrators einschätze, setzt sie sich daraufhin unauffällig mit Ihnen in Verbindung. Ist das klar?"
Tekener senkte den Kopf. Er empfand allergrößte Befriedigung darüber, daß der Anti ahnungslos in die Falle der USO gelaufen war. Zugleich aber mußte er die Rolle des Erpreßten spielen, der sich nur widerwillig unterwirft. "Sie sind ein Teufel, Urbta-Noce!" stieß er hervor. "Aber ich sehe ein, daß ich in Ihrer Hand bin."
"Sie werden es nicht bereuen, Terraner", erklärte der Anti erleichtert. "Wer der Condos Vasac hilft, der kann auch stets mit der Hilfe unserer Organisation rechnen."
"Bringen wir es hinter uns, Tek", sagte Kennon. "Am besten übermitteln Sie Scheck und Überweisungsauftrag sofort per Hypergramm nach Plophos." "Unsere Hypergrammvermittlung steht Ihnen selbstverständlich zur kostenlosen Verfügung", beeilte sich Urbta-Noce zu versichern.
"Wie großzügig", gab Tekener sarkastisch zurück. "Na schön, bringen Sie mich zu Ihrer Vermittlung."
Der CV-Chef von Lepso lächelte breit. Mit ausgesuchter Höflichkeit begleitete er den USO-Spezialisten zur Hypergramm-Vermittlung des Hauptquartiers. Major Sinclair M. Kennon grinste dünn vor sich hin, als die beiden Männer den Raum verlassen hatten. Er empfand Triumph bei dem Gedanken daran, wie leicht es zwei USO-Spezialisten fiel, die führenden Leute der akonischen Geheimorganisation Condos Vasac zu überlisten.
Nein, nicht zwei Spezialisten, verbesserte er sich in Gedanken. Der Plan ist das Werk eines umfangreichen Teams von erfahrenen Wissenschaftlern der United Stars Organisation und vor allem eines Mannes, der schon seit beinahe elftausend Jahren ähnliche Aktionen entworfen und geleitet hatte: Lordadmiral Atlan. Gegen dieses uralte, geschulte und besonders aktivierte Gehirn kam auch eine so gefürchtete Verbrecher-
38 ATLAN
organisation wie die Condos Vasac nicht an.
Er trank genießerisch seinen Bourbon, als Urbta-Noce zurückkehrte. Der Anti
sagte nichts, sondern lächelte nur still in sich hinein. Gleich darauf erschien
auch Ronald Tekener.
"Alles erledigt", meldete er.
"Meinen Glückwunsch", sagte Urbta-Noce mit nichtssagender Stimme. Tekener wölbte die Brauen.
"Wofür? Eine Hypergrammübermittlung ist doch keine erwähnenswerte Leistung." "Eine nicht - aber zwei...", erklärte der Anti.
"Moment einmal!" knurrte der Oberstleutnant verwirrt. "Wenn ich nicht genau wüßte, daß man einen Hypergrammsperrkanal nicht abhören kann, dann..." "Dann würden Sie annehmen, ich hätte gelauscht", beendete Urbta-Noce den Satz. "Ich habe tatsächlich gelauscht - zu Ihrem Glück, Tekener." Er lehnte sich zurück.
"Bis vor wenigen Minuten war ich nämlich noch sehr mißtrauisch, mein Lieber. Anscheinend kamen Sie gar nicht auf den Gedanken, daß es mir seltsam vorkommen mußte, wie leicht Sie für Ihre MARSQUEEN die Hafenzulassung für Mars erhielten ..."
Tekener lachte. Er durfte nicht übertreiben und etwa Verärgerung darüber zeigen, daß der Anti sein Gespräch abgehört hatte. Für einen kosmischen Abenteurer wie ihn waren solche Taktiken selbstverständlich.
"Sie sehen, wie tüchtig ich bin, Urbta-Noce. Es gibt Tausende von Leuten, die vergeblich jedes Jahr ihre Anträge auf Hafenzulassung Mars stellen. Kaum einer bekommt sie. Solche Genehmigungen sind gewöhnlich den Kommandanten der terranischen Handelsflotte vorbehalten, denn mit der Mars-Lizenz ist man nicht nur berechtigt, auf dem Mars zu landen, sondern auch auf den meisten terranischen Stützpunktwelten." Urbta-Noce nickte.
"Nur wer zweihunderttausend Solar an Bestechungsgeldern springen läßt, hat eine Chance,
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