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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Verkehr.»
    «Danke schön», sagte Peter. Sie begaben sich zur Eingangstür von Mon Repos, und sogleich erschien Mrs. Chanter in einem Kleid mit floralem Dessin. Sie führte die beiden in den Salon.
    «Bitte bekommen Sie nicht den Eindruck, ich hätte mich über mich selbst erhoben, Lord Peter, Mylady», erklärte sie, nahm Harriets Mantel und bot ihr einen Platz am Feuer an. «Ich würde mir niemals herausnehmen, das Haus meiner Herrschaft zu benutzen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Aber Mr. Sugden rief gestern abend an, um mitzuteilen, daß sie heute nach Hause kämen, und ich sagte ihm, daß ich einen Tag frei nehmen möchte, da Sie mit Rose sprechen wollten. Da meinte Mr. Sugden, ich sollte Sie hier empfangen.»
    «Das ist sehr freundlich von ihm», sagte Peter.
    «Er ist ein sehr netter Gentleman, Sir. Sehr nett. Er und Mrs. Sugden sind den Winter über in Italien gewesen, aus gesundheitlichen Gründen, aber jetzt mußten sie unerwartet zurückkehren, wegen dieser Familiengeschichte. Er klang ganz krank vor Sorge, der arme feine Mann. Nicht daß es mir anstünde, mit Außenstehenden über Familienangelegenheiten zu reden, wenn Sie verzeihen, Sir.»
    «Selbstverständlich», versicherte Peter. «Das ist sehr richtig von Ihnen, Mrs. Chanter. Glauben Sie mir, wir werden Rose lediglich das Allernötigste fragen.»
    «Da kommt sie schon», sagte Mrs. Chanter. «Darf ich Ihnen etwas Tee anbieten?»
    «Später vielleicht», antwortete Peter. «Aber im Moment sollten Sie eventuell bleiben, falls es etwas gibt, das Sie dem hinzufügen möchten, was Rose uns zu sagen hat.»
    Mrs. Chanter nahm Platz, als Rose das Zimmer betrat.
    Harriet hatte amüsiert Peters geübtes detektivisches Verhalten beobachtet. Nun wandte sie ihre Aufmerksamkeit Rose zu. Das Mädchen war hübsch, mit einem jener KindchenGesichter, die häufig mit der Jugend verschwinden, und sie war recht rundlich gebaut. Sie schaute sehr ängstlich drein, und Harriet war gespannt, wie Peter nun damit umgehen würde.
    «Rose, wir glauben, Sie könnten uns dabei helfen, den Mörder von Mrs. Harwell zu finden», begann er. «Ihre Mutter hat Mr. Bunter erzählt, sie hätten in der kurzen Zeit vor ihrem Tod für Mrs. Harwell als Dienstmädchen und Haushälterin gearbeitet.»
    «Sie wollte am Mittwoch kommen», sagte Rose, «und sie rief an und bat mich darum, den Bungalow aufzusperren, bevor sie hier eintreffen würde.»
    «Was genau sollten Sie denn erledigen?» fragte Harriet, die sich ins Gespräch mischen wollte, für den Fall, daß sie später noch etwas Wichtigeres fragen müßte.
    «Ich habe die Vorhänge aufgezogen, Kohlen hereingebracht und die Feuer angezündet», erläuterte das Mädchen. «Und dann habe ich alles ein bißchen abgestaubt und die Schutzbezüge von der Sitzgarnitur im Wohnzimmer genommen, Milch und Brot vom Laden im Dorf geholt und ein paar Blumen in eine Vase gestellt. Und die Wärmflaschen gefüllt, um das Bett anzuwärmen. Na, und davor natürlich mußte ich erst mal das Bett machen. Hat ein paar Stunden gedauert.»
    «Und wann ist Mrs. Harwell angekommen?»
    «Etwa um vier Uhr, Sir. Sie kam mit einem Taxi vom Bahnhof. Sie schickte mich runter ins Dorf, um gleich etwas für sie einzukaufen. Als ich zurückkam, mußte ich das Abendessen kochen, und dann habe ich ihre Koffer ausgepackt und ihre Kleider aufgehängt – sie hatte die allerschönsten Kleider, Sir, das können Sie sich gar nicht vorstellen –, und dann meinte sie, ich kann jetzt gehen und soll am nächsten Morgen wiederkommen.»
    «Und Sie sind dann gegangen?»
    «Ja, das bin ich.»
    «Und was sollten Sie dann am nächsten Tag für sie tun?»
    «Bloß das Übliche, Sir. Nur, was ich immer für sie gemacht habe: die Kaminroste geputzt, Feuer angemacht, das Frühstück hergerichtet, das Bett gemacht …»
    «Die Arbeit einer Frau ist nie getan», warf Mrs. Chanter ein.
    «Gab es da noch etwas?» fragte Peter ruhig. «Hat sie Ihnen einen Brief zum Abschicken gegeben? Irgend etwas in der Art?»
    «Nein, Sir.»
    «Sind Sie sicher, Rose? Wir glauben, es muß einen Brief gegeben haben.»
    «Sie hätte ihn mir nicht geben brauchen, Sir, weil sie vor dem Mittagessen mit dem Hund raus ist, und da hätte sie einen Brief ganz einfach einwerfen können.»
    «Ach so», sagte Peter. «Ich sehe, Sie sind ein aufgewecktes Mädchen. Etwas Ungewöhnliches wäre Ihnen doch sicher aufgefallen?»
    «Also, da war nichts Ungewöhnliches, das mir hätte auffallen können, Sir.»
    «Und Mrs. Harwell,

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