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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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allein in der Dunkelheit herumstreunst! Ist dir denn nicht klar, mein Kind, daß da draußen irgendwo ein Mörder frei herumläuft?»
    «Das konnte ich da doch noch nicht wissen», sagte Rose und senkte den Kopf.
    «Als Sie den Weg entlanggegangen sind», fragte Peter weiter, «haben Sie da zufällig jemanden bemerkt? Haben Sie vielleicht einen Wagen kommen oder wegfahren sehen?»
    «Da ist ein Wagen an mir vorbeigefahren.» Rose schaute plötzlich auf.
    «Ist er gekommen, oder fuhr er weg?»
    «Er kam die Straße herauf, in unsere Richtung», antwortete Rose. «Leider habe ich das Nummernschild nicht erkennen können oder sonst etwas. Ich weiß nur, daß ich ganz an den Straßenrand mußte, um ihm auszuweichen.»
    «Gut», sagte Peter. «Hören Sie, Rose, gibt es noch etwas, was Ihnen einfällt und das uns weiterhelfen könnte? Ihnen ist sicher bewußt, daß Sie die letzte Person sind, die Mrs. Harwell lebend gesehen hat?»
    «Ein schrecklicher Gedanke», klagte Rose. «Das können Sie sich gar nicht vorstellen, Sir. Da hätte jeder reinkommen können.»
    «Aber Sie haben doch den ganzen Abend in der Küche gesessen. Hätten Sie denn nicht hören müssen, wenn jemand gekommen wäre?»
    «Ja. Nein, vielleicht bin ich ja eingenickt», sagte das Mädchen. Sie starrte erst Peter und dann Harriet mit großen Augen an.
    «Sie ist sehr verängstigt», dachte Harriet. «Aber weshalb?»

    «Es ist immer sehr beschämend für einen Detektiv», sagte Peter zu Harriet, «wenn die Leute einen anflunkern. So ziemlich jeder in diesem Fall hat mindestens einmal die Unwahrheit gesagt, in irgendeinem belanglosen Detail, das nicht wirklich etwas mit dem Fall zu tun hat.»
    «Du denkst an Rose?»
    «Und Amery. Und Harwell. Aber Rose ist ein gutes Beispiel. Kannst du dir vorstellen, einen Korb voller Essen auszupacken und nicht wahrzunehmen, was darin ist?»
    «Vielleicht würde man davon keine Notiz nehmen, wenn es nicht für einen selber bestimmt ist», gab Harriet zu bedenken.
    «Ich glaube, sie hat das Ding überhaupt nicht ausgepackt», erklärte Peter. «Aber ich glaube auch nicht, daß wir noch mehr aus ihr herausbekommen, oder? Und Charles mit seiner tapferen Schar wird wohl auch nichts ausrichten können. Ich zermartere mir die ganze Zeit mein Hirn deswegen. Bunter ist auch schon als Teil unseres Trosses bekannt. Mrs. Chanter würde sich ihm anvertrauen, während sie ihn mit Steak und Nierchen und Rosinenpudding mästet, aber Rose würde sich vor ihm in acht nehmen, meinst du nicht?»
    «Doch, das glaube ich auch. Bunter ist eine bedeutend respekteinflößendere Erscheinung als sein Herr.»
    «Herzlichen Dank.»
    «Wie steht es mit den Leuten von Miss Climpson?»
    «Leider steht keine mehr in der Blüte ihrer Jugend. Und sie stehen alle spürbar auf einer höheren sozialen Stufe als Rose.»
    «Umgeben von einem verblichenen und muffigen Glamour»,
    fügte Harriet an, «der aus der Fähigkeit, Schreibmaschine zu schreiben, entspringt? Peter, ich weiß, wen du brauchst. Mango.»
    «Harriet, du bist ein Genie! Kannst du sie ein paar Tage entbehren?»
    «Ich denke doch, daß ich in der Lage sein werde, mich zu entsinnen, wie man sich selbst ankleidet», gab Harriet trocken zurück.
    «Und du glaubst, das Mädchen wäre bereit dazu?»
    «Sie wird begeistert sein, Peter. Sie verehrt dich wie einen Filmstar, und ich bin sicher, sie findet es furchtbar aufregend, an der Aufklärung eines Mordes beteiligt zu sein.»
    Die Hand schon an der Klingel, zögerte Peter noch einen Moment. «Dir ist bewußt, daß dies möglicherweise kein Mordfall ist, Harriet», sagte er eindringlich. «Entgegen der landläufigen Auffassung bedeutet die Tatsache, daß es eine Leiche gibt, nicht immer, daß man es auch mit einem Mord zu tun hat. Aber selbst wenn das, was geschehen ist, kein Mord war, müssen wir doch denjenigen finden, der nicht der Mörder ist.»

14
    Ein jedes Drama hat es zum Prinzip: Die Frauen führen – und man hat sich lieb.

    RICHARD BRINSLEY SHERIDAN

    Bericht von Miss Juliet Mango an Lord Peter Wimsey:

    Montag, 16. März
    Begab mich sofort nach Erhalt Ihrer Instruktionen nach Hampton und bezog Quartier im White Hart Inn. Gab mich als Theaterschneiderin aus, die an einem Film mitarbeitet, der diesen Monat gedreht wird. Es gelang mir, die in der Hotelbar Anwesenden davon zu überzeugen, daß sämtliche Kostüme für den Film während des Brandes der Elstree-Studios im vergangenen Monat zerstört worden seien. Habe behauptet, ich würde

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