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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Bootswerft angestellt, wo Skiffs und Kähne zum Verkauf und Verleih angeboten werden. Rose meint, dies sei eine gute und sichere Anstellung, da der Bootsverleih nicht so saisonabhängig sei, wie oft angenommen wird. Sie würde sich gerne mit Ronald verloben, aber ihre Familie hält nicht viel von dieser Idee. Mrs. Chanter scheint sehr streng mit Rose zu sein, die beträchtliche Schwierigkeiten hat, sich mit Ronald allein zu treffen. Die beiden haben nur einen Abend in der Woche und müssen immer Bescheid geben, wo sie hingehen, und auf jeden Fall bis elf Uhr zurück sein. Sie erzählte, Ronald geleite sie nach jedem Ausflug wieder heim, aber im Winter sei das Kuscheln in den Büschen neben dem Weg sehr kalt und ungemütlich. Das Mädchen machte mehrfach neidvolle Bemerkungen über das Zimmer mit dem angenehm prasselnden Kaminfeuer im White Hart Inn, aber ich sehe meine Funktion nicht darin, ihr dabei behilflich zu sein, daß sie sich auf Kosten Eurer Lordschaft in Schwierigkeiten bringt. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß Mrs. Chanters Haltung in dieser Frage überaus gerechtfertigt ist. Rose erzählte, daß, wenn die Harwells nicht da waren, der unbewohnte Bungalow eine große Versuchung für sie beide gewesen sei. Ron habe aber keine Möglichkeit gefunden, sich Zugang zum Haus zu verschaffen, ohne Spuren eines gewaltsamen Eindringens zu hinterlassen. Mrs. Chanter hat einen Schlüssel für das Haus, dieser ist aber mit an ihrem Schlüsselbund für Mon Repos befestigt, das sie immer bei sich in der Tasche trägt. Meine Versuche, das Gespräch auf Einzelheiten am Tag des Mordes zu lenken, waren bisher nicht erfolgreich, und ich gab mir Mühe, nicht zu sehr in sie zu dringen, damit sie keinen Verdacht gegen mich schöpft.
    Ich hoffe, Sie halten es nicht für zu extravagant, daß ich heute im Hotel zum Dinner Roastbeef bestellt habe. Es wurde als Stammgericht zu einem günstigen Preis angeboten.
    Ich werde sobald als möglich einen weiteren Bericht senden.
    Hochachtungsvoll
    J. L. Mango
    Bericht von Miss Juliet Mango an Lord Peter Wimsey:

    Donnerstag, 19. März
    Ich beeile mich, Eurer Lordschaft Bericht zu erstatten, denn ich habe eine Entdeckung von GROSSER BEDEUTUNG gemacht. Rose kam heute morgen zu einer Anprobe, und im Verlauf eines weitschweifigen Gesprächs eröffnete sie mir, daß NICHT SIE ES WAR, die am Abend des Todes von Mrs. Harwell dort als Dienstmädchen gearbeitet hat!!
    Wie es scheint, ist folgendes geschehen: Der Donnerstagabend ist für Rose der übliche Termin, wo sie mit Ron ausgeht, und auf diesen speziellen Donnerstag hatten die beiden besonders ungeduldig gewartet. Rons Eltern waren nämlich zu einem Regimentstreffen der British Legion gefahren, so daß niemand zu Hause war. Als Mrs. Harwell so unerwartet anreiste und ihre Dienste in Anspruch nehmen wollte, hatte Rose ein Problem. Sie konnte Mrs. Chanter nicht sagen, daß sie den Abend nicht in Rose Cottage verbringen wollte, denn sie hätte dann gestehen müssen, warum nicht. Also heuerte sie eine Freundin an, an diesem Abend den Dienst für sie zu erledigen.
    Sie hat mir erzählt, daß sie in markerschütternder Angst war, als Lord Peter sie befragt hat, weil sie befürchtete, man würde in Anwesenheit ihrer Mutter die Wahrheit aus ihr herausbringen, und sie bekäme dann fürchterlichen Ärger mit ihr. Sie glaubt, Lord Peter hätte gemerkt, daß sie lügt, weil sie sich nicht an etwas «erinnern» konnte, was sie in Wirklichkeit nie gesehen hatte, nämlich den Inhalt des Essenskorbs.
    Als also Mrs. Harwell Rose am Abend zurückerwartete, erschien statt dessen ein junges Mädchen mit dem Namen Mary Moles. Mary hat soeben die Schule beendet und ist erst vierzehn Jahre alt. Offensichtlich schwärmt sie ein bißchen für Rose und würde alles für sie tun. Rose hat sie dazu überredet, statt ihrer zum Rose Cottage zu gehen, damit das Stelldichein mit Ron wie geplant stattfinden konnte. Rose hat von Mary erfahren, daß Mrs. Harwell den Tisch gedeckt haben wollte und sie dann auf einen Botengang geschickt hat, den das Mädchen aber nicht ausführen konnte. Ich sehe nicht, wie es möglich sein sollte, Mary zu befragen, ohne meine Tarnung als Theaterschneiderin « auffliegen» zu lassen. Ich werde mich heute abend wegen weiterer Instruktionen fernmündlich bei Ihnen melden.
    Hochachtungsvoll
    J. L. Mango

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    «Harriet, es ist etwas passiert.» Peter war in die Bibliothek gekommen,

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