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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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der anderen in die Luft jagen.»
    «Peter! Das ist ja eine wundervolle Idee! Wir sollten sofort eine solche Gesellschaft gründen, ehe Londons Erscheinungsbild vollkommen aus dem Ruder läuft.»
    «Und nehmen wir weiter an, du führst nun ins Feld, man hätte nicht im voraus damit gerechnet, daß jemand infolge der Explosionen verletzt werden könnte. Die Geschworenen werden aber wahrscheinlich meinen, daß du damit sehr wohl hättest rechnen müssen. Ein anderes Beispiel: Wenn dieser Mann im Clapham-Autobus weiß, daß ein Stich ins Herz den Tod des Opfers herbeiführen wird, steht es ihm nicht frei, sich darauf zu berufen, er hätte keinerlei Vorsatz gehabt, dieses Ergebnis herbeizuführen, es sei denn, er plädiert auf Unzurechnungsfähigkeit.»
    «Ich verstehe. Also in diesem Fall scheint der Mann auf die Frau draufgefallen zu sein, während er sie bei der Gurgel gepackt hielt.»
    «Dann nehme ich an, daß die Geschworenen der Ansicht gewesen sind, der Mann sei nur zufällig hingefallen und daß er die Frau einfach losgelassen hätte, wenn das nicht passiert wäre. Eine solche Auseinandersetzung hätte der Frau lediglich einige blaue Flecken am Hals beschert. Kann ich den Bericht einmal sehen?»
    Harriet reichte ihm die Zeitung hinüber.
    «Aha, ja. Also, die beiden sind schon früher aneinandergeraten, ohne daß einer der beiden ernsthaft verletzt worden wäre. Um in einem solchen Fall eine Verurteilung wegen Mordes zu rechtfertigen, müßte nachgewiesen werden, daß der Mann annahm oder hätte annehmen müssen, daß die Auseinanderset zung dieses Mal mit dem Tod der Frau hätte enden können oder daß sie zumindest hätte schwer verletzt werden können.»
    «Drei Jahre sind trotzdem nicht sehr viel, angesichts einer Leiche, oder?» fragte Harriet.
    «Er wird sich sehr überzeugend reumütig gezeigt haben», antwortete Peter. «Ist dieses Labyrinth von Unterscheidungen denn besonders wichtig für dich, Harriet?»
    «Das ist es. Leider scheint mein Toter im Wasserreservoir das Opfer eines Totschlags oder einer unrechtmäßigen Tötung oder so etwas geworden zu sein, aber nicht eines Mordes.»
    «Ist das denn wichtig? Es ist doch trotzdem ein Toter.»
    «Oh, das ist immens wichtig. Mord ist das einzige Verbrechen, das in einer Kriminalgeschichte zählt. Mord hat wahre Eleganz. Alles andere kommt den Lesern wie Selters im Vergleich zu Sekt vor.»
    «Was für eine blutrünstige Bande diese Leser doch sein müssen», wunderte sich Peter. «Könntest du nicht auch mit einer kleinen Verschwörung zu einem Bombenattentat Punkte machen? Mit Unterschlagung? Kidnapping? Geldfälschung? Nicht? Nur ein Mord wird die Bedürfnisse befriedigen? Dann wirst du deinen Übeltäter mit Motiv und Vorsatz ausstatten müssen. Sowie natürlich mit der Gelegenheit.»
    «Es wird mir gerade bewußt, daß, wenn es einen Mord gegeben hat, jemand dafür mit dem Leben bezahlen muß», sagte Harriet nachdenklich. «Vielleicht wird den Autoren von Kriminalgeschichten eine breitere Palette von Verbrechen zur Auswahl stehen, wenn die Todesstrafe einmal abgeschafft ist. Aber in der Zwischenzeit: Hat Mango irgend etwas herausgefunden?»
    «Sieh selbst. So weit, so gut, würde ich sagen.»
    Bericht von Miss Juliet Mango an Lord Peter Wimsey:

    Mittwoch, 18. März
    Heute haben sich mehrere junge Frauen in meinem Zimmer im White Hart Inn vorgestellt, habe Rose Chanter ausgewählt, um für mich die Kleider anzuprobieren – angeblich, da ihre Maße am ehesten den Erfordernissen entsprechen. Sie war begeistert, und das Gespräch drehte sich ohne mein Zutun bald um die Person von Mrs. Harwell, als Rose mir erzählte, daß ihr das Geld für die Anproben gerade recht käme, da sie nun nicht mehr von Zeit zu Zeit mit einem Verdienst von den Harwells rechnen könne. Ich habe begonnen, aus Nessel eine Vorlage für ein Kleid anzufertigen. Den Satin selbst habe ich noch nicht angeschnitten, da ich hoffe, daß sie sich mir noch anvertraut, bevor ich den Ballen anrühren muß, was mich in die Lage versetzen würde, den Stoff gegen Rückzahlung zurückzugeben.
    Miss Chanter ist sehr gesprächig. Sie glaubt, sehr viel über Filmstars zu wissen, und ist begierig, alles über Kostüme zu lernen. Konnte ihr eine Fülle von Einzelheiten über die Garderobe von Mrs. Harwell entlocken sowie alle Einzelheiten darüber, welches Verhältnis die Harwells zu den Nachbarn gehabt haben. Erfuhr auch einiges über den jungen Freund von Rose, Ronald Datchett. Er ist in der hiesigen

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