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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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dich an die Stelle in Stolz und Vorurteil , wo Elizabeth endlich merkt, daß sie Darcy völlig falsch eingeschätzt hat?»
    «Nein, hilf mir dabei.»
    «Sie hört sich von seiner Haushälterin eine Lobrede auf ihn an.»
    «Bunters Ergebenheit stellt mir also ein gutes Charakterzeugnis aus? Natürlich wünsche ich ihm alles Glück», erklärte Peter. «Aber ich kann mir einfach niemand anderen vorstellen, der seinen Platz einnehmen könnte.»
    «Peter, hör zu, diese ganzen Traditionen und Regeln, die besagen, daß Dienstboten im Haus leben können, aber NichtDienstboten nicht, daß sie falsche Namen benutzen müssen und so weiter und so fort – müssen wir daran festhalten? Können wir denn nichts ändern?»
    «Das Personal mag Regeln», antwortete er. «So wissen sie, woran sie sind und was genau sie tun müssen, damit die Herrschaft zufrieden ist. Das legt die Grundlage für einen friedli chen Haushalt. Und ich wollte immer einen friedlichen Haushalt, ich wollte, daß du deine Freiheit hast und arbeiten kannst.»
    «Deine Mutter hat zu mir gesagt, daß es deine Aufgabe ist, mir ein Heim zu geben, und nicht meine, dasselbe für dich zu tun. Ich war erleichtert, weil ich mir nicht zutraute, die Art von Heim zu schaffen, an die du gewöhnt warst. Ich fühlte mich überfordert. Aber jetzt, wo ich hier wohne …»
    «Jetzt ist es dein Haus», ergänzte Peter. «Du bist die Herrin, und du kannst damit tun und lassen, was du willst.»
    «Ohne Rücksicht auf dich?»
    «Wenn es mir nicht gefällt, kann ich mich traditionellerweise in den Club zurückziehen. Dafür sind sie erfunden worden, und deshalb werden sie so stark frequentiert.»
    «Schön, und würdest du dich wohl in den Club zurückziehen, wenn ich dir vorschlagen würde, daß Bunter und die zukünftige Mrs. Bunter in den ehemaligen Stallungen untergebracht würden?»
    «Ich – daran habe ich noch gar nicht gedacht.»
    «Es wäre eine Möglichkeit, sich sowohl Bunters dauerhafter Nähe zu versichern, als auch die beiden ein eigenes Dach über dem Kopf haben zu lassen.»
    «Harriet, das wäre eine wunderbare Idee. Ich bin sicher, daß Bunter … aber würde die junge Frau es akzepieren können? Wäre das nicht eine Erniedrigung? Ich kenne sie ja nicht, aber …»
    «Ich glaube, sie wird dir gefallen, Peter. Und zufälligerweise weiß ich, daß sie ein zum Cottage ausgebautes Kutscherhäuschen mit eigener Eingangstür akzeptieren würde.»
    «So, weißt du das», sagte er.
    «Ich habe etwas voreilig die Möglichkeit angedeutet, daß man es sehr schön und praktisch herrichten könnte.»
    «Das wäre nicht das Problem – das würde sogar Spaß machen und wäre auch eine gute Investition in den Besitz. Aber ich glaube, im Zusammenleben im Alltag würde es Probleme geben», wandte er ein.
    «Aber vier intelligente Menschen werden doch wohl einen Modus vivendi finden.»
    «Was sagt denn Bunter dazu?»
    «Ich weiß nicht. Da mußt du ihn schon fragen.»
    Kurze Zeit später sah sie vom Fenster des Salons aus, wie der Diener dem Herrn auf dem regennassen Weg durch den langsam dunkel werdenden Garten folgte. Dann bewegte sich ein flackernder Lichtschein, wie von einer Taschenlampe, allmählich durch die drei Stockwerke des Kutscherhäuschens.

    «Alles wird gut, und alles wird gut, und alles nur Erdenkliche wird gut», zitierte Peter, als er eine Stunde später zurückkam. «Ich habe ein Genie mit Sinn für das Praktische geheiratet.»
    «Du wärst wahrscheinlich selbst bald auf die Idee gekommen», wehrte Harriet ab.
    «Nein, das ist es eben. Wahrscheinlich nicht. Mein Schlag ist sehr in den Konventionen verhaftet, weißt du. Bewegt sich in alteingefahrenen Gleisen. Es ist befreiend, mit jemandem verheiratet zu sein, der sich von der Tradition unbeeindruckt zeigt.»
    «Na, daß mir die Erkenntnis, daß ich etwas verändern kann, bloß nicht zu Kopf steigt. Können wir auch die Tradition abschaffen, die uns an entgegengesetzte Enden des Tischs zwingt, wenn wir zu zweit zu Mittag oder zu Abend essen? Es kommt mir verrückt vor, daß ich mich von meinem Mann ins Restaurant führen lassen muß, wenn ich nahe genug bei ihm sitzen möchte, um mich normal mit ihm zu unterhalten.»
    «Ich werde Meredith anweisen, für uns so zu decken, daß wir
    in der Mitte der Tafel gegenüber sitzen können», sagte Peter ernst. «Möge der Königspalast der Lustgarten der Königin werden. Ich werde zu deinen Gunsten abdanken.»
    «Könnten wir nicht zusammen regieren? Ich habe nicht den

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