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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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aus. Denn es gab Demütigungen, vor denen er seinen Geschlechtsgenossen bewahren sollte.
    Ein kleines Stück die Straße hinunter steuerte er eine Telefonzelle an und wählte die Nummer von Scotland Yard. Er sprach nicht mit Chief Inspector Parker, sondern mit Inspector Bollin, den er um eine vollständige Liste all derer bat, die einen Schlüssel zum Cranbourne-Theater besaßen.

    «Harwell hat ein Feuer veranstaltet», sagte Charles ärgerlich.
    «Wo denn?» fragte Wimsey. «In dem Apartmenthaus gibt es doch gar keine offenen Kamine, und Gärten gehören doch auch nicht dazu.»
    «In Hampton hat er einen Garten», erwiderte Charles
    grimmig.
    «Du hast ihn also beschatten lassen, obwohl du mich doch mit Nachdruck darauf hingewiesen hast, daß ich den ganz und gar falschen Baum anbelle. Sehr klug von dir, Charles.»
    «Gestern ist er nach Hampton gefahren und hat im Garten ein Feuer gemacht. Ich hatte dem Kollegen eingeschärft, sich ja nicht entdecken zu lassen, und in der Folge hatte er Schwierigkeiten, das Geschehen genauer zu beobachten. Harwell hat wohl viele Gartenabfälle verbrannt und ein undefinierbares Bündel aus seinem Kofferraum. Insgesamt blieb er nicht lange da und hat das Haus selbst nicht betreten. Sowie er weg war, haben sich meine Leute natürlich über die Glut hergemacht.»
    «Blutverschmutzte Kleidungsstücke», mutmaßte Peter.
    «Hundeblut.»
    «Ja, vermutlich. Es waren ganz sicher Kleider, aber die Blutflecken werden sich wohl nicht mehr nachweisen lassen, da das Feuer lichterloh brannte. Aber es scheint noch etwas anderes mit drin gewesen zu sein.» Charles zog einen Umschlag hervor und ließ dessen Inhalt vorsichtig auf seine Schreibunterlage gleiten. Ein kleiner Fetzen schwarz verbrannten Stoffs in der Größe einer Briefmarke kam zum Vorschein. «Das sieht für mich nicht nach dem Rest von etwas aus, was ein reicher Mann anziehen würde.»
    «Hm», machte Wimsey. «Ist das nicht Bougram oder so etwas? Ich werde es nicht anfassen, aber es sieht aus, als wäre es steif. Du weißt schon, so etwas, was ein Schneider als Einlage für ein Revers nimmt.»
    «Ha! An so etwas hatte ich nicht gedacht. Wir werden am besten jemand aus der Savile Row einen Blick darauf werfen lassen.»
    «Und was sagt Harwell, was er gemacht hat?»
    «Er wollte ein bißchen an die frische Luft. Laub harken. Dar
    an sei wohl nichts Ungesetzliches. An polizeilicher Schikane hingegen schon. Ob wir uns nicht vielleicht darauf konzentrieren sollten, Amery hinter Gitter zu bekommen, et cetera. Den Rest kannst du dir ausmalen.»
    «Nur zu gut», sagte Wimsey. «Aber, Charles, an diesem Alibi muß einfach irgendwo ein Haken sein. Wenn die Pförtner nicht weich werden, sollten wir es vielleicht noch einmal bei Amery versuchen.»
    «Um uns was genau bestätigen zu lassen?» fragte Charles. «Ach so, wo wir von Bestätigungen reden, Wimsey, ein Lastwagenfahrer ist aufgetaucht und hat bestätigt, daß er unser Erpresserpärchen mitgenommen hat. Damit steht fest, daß sie schon ein gutes Stück vor elf Uhr nicht mehr in der Nähe des Tatorts waren. Wir können sie wohl von der weiteren Untersuchung ausschließen.»
    «Na ja, sie kamen doch wohl nie ernsthaft in Frage, oder?»
    «Nein, eher nicht. Und jetzt kann ich sie noch nicht einmal wegen Erpressung drankriegen, weil Mr. Warren keine Anzeige erstatten will.»
    «Will er nicht?» wunderte sich Wimsey. «Warum denn nicht?»
    «Er hat offenbar den Weg zu Gott gefunden und ist eher aufgelegt, seinen Feinden zu vergeben», erklärte Charles.
    «Und dafür, Wimsey, mache ich dich persönlich verantwortlich.»

    « Mein teurer Gatte, Teilt mir die Ursach Eures Kummers mit », deklamierte Harriet.
    «Geh ich denn sinnend und seufzend mit verschränkten Armen umher?»
    «Jedenfalls merke ich, daß etwas nicht stimmt.»
    «Das merkst du? Und ich dachte, ich kann es so gut verbergen.»
    «Aber wozu denn? Warum vertraust du dich deiner Frau nicht an?»
    «Weil ich mich schäme. Ich benehme mich wie ein Hund, Harriet. So selbstsüchtig, daß es schon garstig ist.»
    «Weil du dich für Bunter freuen solltest, statt dich seinetwegen zu grämen?»
    «Woher weißt du das? Harriet, wenn du meine Verstellungen so durchschaust, wie lange kann ich da noch auf dein Wohlwollen mir gegenüber hoffen?»
    Harriet lachte. «Peter, ich denke nicht schlechter von dir, wenn ich entdecke, daß Bunters außerordentliche Ergebenheit von deiner Seite mit Zuneigung vergolten wird. Nein, wirklich, erinnerst du

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