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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Die Begegnung fand in einem Bungalow in Hampton statt. Mrs. Harwell war sehr erfreut. Sie hat sie mit dem Stiel in eine Vase gestellt, damit sie aufrecht stand und sie ihre Augen daran weiden konnte.»
    «Wann sind Sie denn in Hampton im Bungalow gewesen?» fragte Peter erstaunt.
    «Am Nachmittag des siebenundzwanzigsten Februar», klärte ihn Chapparelle auf.
    «Und niemand soll Sie dabei beobachtet haben?» rief Peter erstaunt aus.
    «Ich bin in einem kleinen Einer den Fluß hinuntergerudert. An der Hampton Bridge ist ein Bootsverleih, Lord Peter. Niemand geht davon aus, daß der Mann im Ruderboot ein Ziel im Sinn hat, alle glauben, er macht die Ruderpartie nur aus Spaß am Rudern. Ganz chouette , diese Boote, Sie können sich mit einer Bekannten treffen, die einen Anleger am Haus hat, Sie können Ihre Bekannte auch auf ihrer Yacht besuchen … Ich war nur etwa zehn Minuten bei Mrs. Harwell. Nur, um ihr die Maske zu übergeben.»
    «Sie haben mir nichts davon gesagt, als wir uns das letzte Mal unterhalten haben.»
    «Sie haben mich auch nicht nach dem Nachmittag gefragt, Monsieur, nur nach dem Abend. Alles, was Sie mich gefragt haben, habe ich auch beantwortet.»

    Die beiden Leinwandfetzen, einer davon verkohlt, lagen auf dem Schreibtisch in Peters Arbeitszimmer.
    «Also keine Einlage aus einer Schneiderwerkstatt, sondern die Leinwand aus einem Maleratelier», faßte Peter zusammen.
    «Endgültig wird uns erst das Labor Aufschluß geben, aber für mich sieht es danach aus», stimmte ihm Charles zu.
    «Endlich haben wir etwas in der Hand», sagte Peter.
    «Ja, aber ich bin mir noch nicht sicher, was eigentlich. Harwell hat das Portrait seiner Frau verbrannt, und dann, sagst du, hat er die Maske benutzt, um …»
    «Nein, Charles. Zuerst hat er die Maske benutzt. Er kam plötzlich und unerwartet in Hampton an, und die Umstände, unter denen er seine Frau vorfand, machten ihn mißtrauisch: der Tisch gedeckt und alle Vorbereitungen für einen Besucher getroffen. Den Brief hat er ja nicht erhalten, er weiß also nicht, daß alle Vorbereitungen ihm galten. Und er sieht Amery dort herumschleichen. Es gibt eine Szene – er tötet seine Frau. Die Maske liegt neben ihr bereit, Chaparelle hatte sie ihr am Nachmittag gebracht. Ich stelle mir vor, daß sie sie vielleicht neben dem Bett aufgestellt hat, wo sie sie gut im Blick hatte. Harwell setzt ihr die Maske auf und bringt die Leiche da in Positur, wo Amery sie mit ein bißchen Glück schon erspähen wird. Er rast zurück in die Stadt. Seine Rechnung geht auf: Amery bestätigt sein Alibi. Aber jetzt kann ihn das Portrait den Hals kosten. Er kann es sich nicht leisten, daß irgend jemand an die Maske erinnert wird.»
    «Langsam, langsam.» Charles unterbrach ihn. «Das geht mir alles zu schnell. Glaubst du, er hat die Maske auch verbrannt?»
    «Nein», meinte Peter. «Ich bin mir ziemlich sicher, daß er sie schon früher losgeworden ist. Er muß sofort gewußt haben, was für eine Gefahr die Maske für ihn bedeutete. Aber daß das Gemälde ihm selbst auch gefährlich werden könnte, hat er womöglich erst begriffen, als Chapparelle es sich ausleihen wollte. Da wurde ihm klar, daß er es nicht behalten konnte, um still und einsam um sie zu trauern, weil jederzeit jemand hätte kommen können, um es sich anzuschauen.»
    «Nun gut, die Maske ist er also sofort losgeworden. Bevor er am nächsten Morgen die Polizei geholt hat, nehme ich an. Aber wie? Hat er sie auch verbrannt? Die Kamine waren kalt, als die Spurensicherung dort ankam.»
    «Das weiß ich nicht», gab Peter zu. «Wie wird man Pappmaché los?»
    «Man kocht es auf.» Harriet mischte sich ins Gespräch.
    «Ich weiß, daß Sylvia den Brei wieder und wieder verwendet, wenn sie die Modelle für ihre Skulpturen macht. Man zerschneidet es oder zerreißt es und tut es in einen Topf mit kochendem Wasser. Es zerfällt sofort und hat dann eine Konsistenz wie Porridge.»
    Peter starrte sie an, als ob er gerade eine Erleuchtung gehabt hätte. «Der verstopfte Abfluß», murmelte er. «Wie blöd ich doch bin! Der verstopfte Abfluß, in drei Teufels Namen! Der verstopfte Abfluß. Der verstopfte Abfluß bringt alles ins reine. Charles, die ganze Zeit war ich überzeugt, daß an Amerys Geschichte etwas faul ist, weil in seiner lebhaften Schilderung, wie Rosamund die Gläser abwusch, vom Abfluß keine Rede war. Aber er ist sauber, der Abfluß war nämlich zu dem Zeitpunkt noch frei. Erst am nächsten Morgen kam es zur Verstopfung,

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