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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Inspector? Sonst würden wir Ihnen nämlich leid tun. Gott, waren wir froh, als er endlich seine Zeit abgesessen hatte und wir ihn vom Hals hatten.»
    «Und weiter?» fragte Charles.
    «Ja, also, kurz nachdem wir auch raus waren, haben wir sie in der Zeitung gesehen – fesches Bild, und drunter war geschrieben: Society-Schönheit Mrs. Laurence Harwell. Sag ich zu Keiler, guck mal, ist das nicht die Biene, mit der uns der alte Warren dauernd in den Ohren gelegen hat, daß sie seine Tochter ist? Also haben wir uns die Zeitung gekauft und alles über sie gelesen.»
    «Und den Entschluß gefaßt, Mr. Warren damit zu erpressen, seiner Tochter etwas anzutun?»
    «Nu drängeln Sie nicht so, Inspector, sonst sagen wir noch was, was uns später leid tut. Er hat uns immer erzählt, wie schwer sie arbeitet, als Mannequin, und das hat uns nicht interessiert. Wir würden doch kein Mädel ausquetschen, das sich seine Brötchen selber verdienen muß. Aber in der Zeitung war geschrieben, daß sie einen reichen Heini geheiratet hat. Also haben wir uns gedacht, wenn er jetzt so einen betuchten Schwiegersohn hat, dann isser wohl auch in der Lage, uns das zu zahlen, was uns zusteht. Wo wir doch auf ihn aufgepaßt hatten, Sie verstehen? Das hätte doch jeder so gesehen, glauben Sie nicht auch, Inspector?»
    «Hat Warren es denn so gesehen?» erkundigte sich Charles
    grimmig.
    «Am Anfang hat er sich nichts draus gemacht», sagte das Wiesel. «Oder, Keiler? Ist immer schön mit den Kröten rübergekommen. Wir haben gedacht, wir sind auf 'ne Goldader gestoßen. Aber dann ist er uns dumm gekommen, und wir haben einen Fehler gemacht.»
    «Den Hals nicht vollbekommen, wie?»
    «Wir haben ihm erzählt, wir würden uns an seine kostbare Tochter ranmachen. Aber das hätten wir nie in echt getan. Sie müssen mir glauben, Inspector. Das war bloß, damit der alte Blödmann ein bißchen Schiß kriegt. Ich habe Keiler weiß Gott oft genug in Fahrt gesehen, Inspector, und schön ist was anderes, aber einer Frau was antun – niemals. Und ich weiß nicht, was los wäre, wenn ich das von ihm verlangen würde.»
    «Aha, aber kurz nachdem Sie Ihre schärfste Drohung gegen Mrs. Harwell ausgesprochen haben, machen Sie sich auf den ganzen langen Weg von Croydon nach Hampton, und am nächsten Tag ist sie tot.»
    «Woher wissen Sie, daß wir in Hampton waren?» Das Wiesel wurde bleich. «Wir streiten alles ab. Da sind wir im ganzen Leben noch nie gewesen.»
    «An Ihrer Stelle würde ich das lieber nicht abstreiten», sagte Charles. «Der Bahnsteigschaffner hat uns eine exzellente Beschreibung von Ihnen beiden gegeben.»
    «Also hören Sie, Mr. Parker, versuchen Sie nicht, uns einen Mord anzuhängen! Damit haben wir nichts zu schaffen. Nicht hinter uns sollten Sie her sein, sondern hinter diesem Irren im Holzschuppen.»
    «Was auch immer für die Todesstrafe sprechen mag», dachte sich Charles, «das Sammeln von Beweisen wird dadurch nicht immer leichter.»
    «Was für ein Irrer?» fragte er. «Passen Sie auf, Pettifer, wenn
    Sie es nicht waren, haben Sie nichts von mir zu befürchten. Ich klage Sie beide vielleicht wegen räuberischer Erpressung an. Aber was eine Mordanklage betrifft – wenn Sie mir in aller Ruhe erzählen, was sich zugetragen hat, und wenn die Aussage sich mit den anderen Beweisen deckt, die uns vorliegen, dann könnte sich das sogar vorteilhaft für Ihre Verteidigung auswirken.»
    «Na gut. Warren fing an, uns zu erzählen, er hätte keine Knete mehr», begann das Wiesel. «Also haben wir andere Saiten aufgezogen, nur um zu sehen, ob er auch die Wahrheit sagt. Und wir haben uns überlegt, wenn wir dem Töchterchen einen kleinen Schrecken einjagen, vielleicht entdeckt dann Daddy plötzlich doch noch einen Sparstrumpf unter der Matratze, den er mit uns teilen kann, Sie verstehen?»
    «Nur zu gut.»
    «Wir haben so 'n bißchen bei den Apartments rumgeschnüffelt, wo sie wohnte, aber da war nichts zu machen. Alles bewacht. Nur ein Weg rein und rund um die Uhr Pförtner da. Aber Warren hatte mal fallenlassen, daß er vielleicht nach Hampton fährt, sie besuchen. Wir also hin und fragen ein bißchen rum, und ohne zweimal umgucken hatten wir es raus.»
    «Woher wußten Sie, daß Mrs. Harwell anwesend sein würde?»
    «Wußten wir nicht. Wir wollten ein paar Sachen zerdeppern und einen Zettel dalassen, wo drauf stehen sollte, nächstes Mal bist du dran. Erst als wir da ankamen und die Lichter gesehen haben, wußten wir, daß jemand da war. Wir

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