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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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sei an diesem Abend unten in Hampton gewesen. Er sei die Straße hochgegangen, auf dem Weg zu der Adresse, die er erhalten hatte, habe dann aber plötzlich seine Meinung geändert, was einen unangekündigten Besuch bei Mrs. Harwell angeht. Nachdem er einige Zeit am Fluß entlanggegangen sei, habe er einen Bus der Green Line nach Hause genommen. Er sei nicht der Meinung, daß ihn jemand habe nach Hause kommen sehen. Ich habe ihm ein bißchen zugesetzt, was das für ein eigenartiges Verhalten sein soll, fast bis an die Haustür zu kommen und dann nicht einmal anzuklopfen – da hat er uns erzählt, daß sie ihn gequält und Katz und Maus mit ihm gespielt hat, und er sei mit einem Mal zu dem Schluß gekommen, daß er noch so eine Episode ihrer Grausamkeit nicht ertragen könne.
    Dann haben wir natürlich seine Fingerabdrücke nehmen wollen. Wir haben ihm erklärt, daß wir sie ja unmöglich im Bungalow finden könnten, wenn er uns die Wahrheit gesagt hätte, und daß wir ihn nach der Überprüfung von den Ermittlungen ausschließen könnten.»
    «Da hat er dann vermutlich Einwände erhoben?» fragte Wimsey.
    «Nein, gar nicht. Hat sich lammfromm die Abdrücke nehmen lassen. Und die stimmen mit denen auf einem der Sherrygläser überein.»
    «Woraus du was schließt?»
    «Na, daß er lügt, Wimsey. Vielleicht ist er sogar der Irre, von dem uns unser Erpresserpärchen berichtet hat. Natürlich nur, sofern es da wirklich einen Irren gab. Er soll im Holzschuppen ein Gejaule veranstaltet haben und soll dann auf das Haus zugelaufen sein. Meines Erachtens kann er dann eingebrochen haben. Wenn es also Amery war, der im Schuppen geheult hat, und wenn er dann in den Bungalow hinein ist, dann ist er wahrscheinlich der letzte, der Mrs. Harwell lebend gesehen hat. Und die Logik sagt einem, daß der letzte, der das Opfer lebend gesehen hat …»
    «… der Mörder ist.» Wimsey vollendete den Gedanken von Charles. «Du hast Amery vermutlich die These unterbreitet, daß er sie umgebracht hat?»
    «Ja, sicher. Wir bemühen uns immer um ein Geständnis. Aber er bestreitet es nachdrücklich. Er wäre lieber gestorben, als ihr ein Haar zu krümmen, er habe sie bewundert, er könne den Gedanken an ein Leben ohne sie nicht ertragen … Und noch so einiges mehr vom gleichen Kaliber.»
    «Wozu dann erst die Flunkerei?»
    «Er hatte Angst und war durcheinander. Sagt er jedenfalls.»
    «Wir werden sehen, was er sagt, wenn er mit den Fingerabdrücken auf dem Sherryglas konfrontiert wird», sagte Wimsey. «Sehr schade, daß Dichter so wenig Rücksicht auf die Wahrheit nehmen. Aber irgend etwas wird er sagen müssen.»
    «Er hat sich einen recht fuchtigen Anwalt zugelegt, der dafür sorgen wird, daß er von jetzt an so wenig wie möglich herausläßt.»
    «Ich dachte, er wäre pleite?» sagte Wimsey.
    «Sir Jude Shearman hat sich bereit erklärt, den Anwalt zu bezahlen.»
    «Ach, tatsächlich?»
    «Wie es scheint, interessiert er sich für Amerys Stücke», erklärte Charles trocken.
    «Die ganz gewiß einträglicher sind, wenn er als Angeklagter in einem Mordfall durch die Zeitungen geistert», stellte Wimsey fest. «Charles, wir leben in einer eigenartigen Welt.»
    «Ich werde dir Bescheid sagen, was dabei herausgekommen ist, wenn wir ihn das zweite Mal verhört haben.»

    Mitschrift des Verhörs von Mr. Claude Amery durch Chief Inspector Parker, 9. März 1936, 10.00 Uhr. Anwesende: die o. g. Personen sowie Sergeant Veal, Stenograph, und Mr. Manteau, Anwalt.

    Amery wird auf seine Rechte hingewiesen.
    Chief Inspector Parker: «Mr. Amery, ich muß Sie darüber informieren, daß wir mit Sicherheit wissen, daß sie uns nicht die Wahrheit gesagt haben. Möchten Sie irgend etwas an der Aussage, die Sie bisher gemacht haben, richtigstellen? »
    Mr. Manteau: «Mein Klient bleibt dabei, die Wahrheit gesagt zu haben. »
    Amery: «Ja. »
    Chief Inspector Parker: «Ich glaube, Sie sollten Ihre Aussage noch einmal überdenken, Mr. Amery. Wir haben Ihre Fingerabdrücke gefunden. »
    Amery: «Ich habe möglicherweise den Türklopfer angefaßt, als ich hin- und herschwankte, ob ich den Besuch machen oder lieber umkehren sollte. »
    Chief Inspector Parker: «Ihre Fingerabdrücke befanden sich auf dem Türklopfer, wie Sie sagen. Wir haben außerdem welche innerhalb des Hauses entdeckt, auf dem Stiel eines Sherry glases. »
    Amery: « Das ist ausgeschlossen! Ich habe doch gesehen, wie sie sie abgewaschen hat! »
    Mr. Manteau: « Ich protestiere. Sie versuchen,

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