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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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wäre ich jetzt Ihre Vorgesetzte. Meine Leute erledigen die Lösegeldforderung. Ich werde dabei sein – Sie nicht. So wird die Sache durchgezogen.«
    Abramson und Bolding wollten heftig widersprechen, doch Betsey schnitt ihnen sofort das Wort ab.
    »Ich bin nicht gewillt, mir noch mehr Blödsinn von Ihnen beiden anzuhören. Alles wird im vollen Bewusstsein um die Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit der Entführer vorgenommen. Wenn Ihnen meine Bedingungen nicht passen, sind Sie raus. Dann lasse ich Sie hier sofort verhaften, Bolding. Das gilt auch für Sie, Miss Abramson. Auf uns wartet eine Menge Arbeit – und wir haben dafür genau eine Stunde und siebenundfünfzig Minuten .«
     
    I n der belebten Eingangshalle des Capitol Hilton Hotels ging er ungehindert zwischen den Leuten und auf den riesigen Korridoren ins Nichts dahin. Niemand hatte eine Vorstellung dessen, was hier gerade ablief, und genauso liebte er es. Nur er verfugte über die Antworten – und auch über die Fragen.
    Er hatte die FBI-Agenten und Detective Cross von der Metro-Polizei bereits bei deren Ankunft entdeckt. Sie hatten ihn natürlich nicht gesehen, aber selbst wenn sie ihn entdecken würden, gab es keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten oder zu verhaften. Es war schlichtweg unmöglich.
    Die Chancen waren absolut ungerecht verteilt: sein Verstand und seine Erfahrung gegen ihre. Manchmal empfand er es kaum noch als Herausforderung. Das war der Knackpunkt, das einzige Problem, das er sah: Wenn es ihn zu sehr langweilte, wurde er womöglich unvorsichtiger, und dann hatten sie vielleicht eine Chance, ihn zu erwischen.
    Auf der anderen Seite der Eingangshalle fiel ihm eine kleine Gruppe auf. Alle wirkten sehr nervös und besorgt, als sie zu dem Nest der Konferenzräume des Hotels schritten. Dort hatte das FBI sein Lager aufgeschlagen. MetroHartford hatte seine Warnung missachtet, aber das hatte er vorher gewusst. Es spielte eigentlich keine große Rolle. Nicht diesmal. Er hatte gewollt, dass das FBI und Cross zu diesem Fall hinzugezogen wurden.
    Schließlich beschloss er, das Hilton zu verlassen. Er ging zum Renaissance Mayflower – dem Schauplatz des entsetzlichen Verbrechens . Dort würde sich das wahre Drama abspielen.
    Und dort wollte auch das Superhirn sein. Wollte zuschauen, vor Ort sein.
     
    U m dreizehn Uhr zehn riefen die Entführer schließlich den Vorstand der MetroHartford an. Bis zum Ablauf der Frist waren es nur noch fünfunddreißig Minuten.
    Wir wussten, was geschehen würde, wenn wir die Frist verstreichen ließen. Oder wenn die Entführer es taten – sogar, wenn dies absichtlich geschah.
    Betsey und ich eilten ins Mayflower Hotel. Wir hatten das Glück, dass der Personalausgang der Küche zu einer kleinen Laderampe und einem Hinterhof führte. Während der Amtseinführung Clintons hatte dort der Geheimdienst geparkt. Über diesen Hinterhof gelangten wir ungesehen ins Hotel. Der zweite Glücksfall für uns war, dass die FBI-Agenten im Hotel herausgefunden hatten, dass der Konferenzraum – das Chinesische Zimmer, in dem der Vorstand der MetroHartford tagte – eine einzigartige Vorrichtung besaß, die uns nützen konnte. Direkt dahinter gab es eine schmale Metalltreppe, die zu einer Laufplanke führte, die um das Kuppeldach herum verlief. Darin befanden sich kleine Sichtlöcher, durch die wir alles beobachten und hören konnten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Ich rannte mit Betsey zu dem Rundlauf; dann gingen wir hoch über dem Konferenzraum geduckt in Stellung. Aber diese Mühe hätten wir uns sparen können.
    Die Entführer waren noch am Telefon.
    »Wir nehmen an, dass das FBI und vielleicht auch die Washingtoner Polizei zu diesem Zeitpunkt bereits hinzugezogen wurden«, sagte ein Entführer durch den Lautsprecher im Chinesischen Zimmer. »Wir haben nichts dagegen. Wir haben ohnehin fest damit gerechnet. Willkommen an Bord.«
    Betsey und ich warfen uns einen fassungslosen Blick zu; dann eilten wir nach unten ins Chinesische Zimmer. Zahllose Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Das Superhirn verstand es wirklich, uns durch Überraschungen aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    »Als Erstes wiederhole ich unsere Forderungen bezüglich des Lösegelds«, erklärte die verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher. »Das ist wichtig. Bitte befolgen Sie die Anweisungen. Wie gesagt werden uns fünf der dreißig Millionen in Form ungeschliffener Diamanten ausgehändigt. Diese Diamanten müssen in einer Sporttasche verpackt sein. Es sollten

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