Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
einfach ist das. Kapiert? Okay bis jetzt? Ist alles kristallklar?«
    Eilig wurden die Handys nach vorn gereicht. Es waren neun Stück. Der Mann mit der Waffe warf sie aus dem Bus in die Büsche. Dann benutzte er einen kleinen Hammer und zerschmetterte die Funksprechanlage des Busses so gründlich, dass sie nicht mehr zu reparieren war.
    »So, jetzt nehmen alle die Köpfe nach unten, unter die Fensterleisten. Alle verhalten sich mucksmäuschenstill. Das gilt auch für die Kinder. Köpfe nach unten. Und keiner schaut auf,
    bis ich die Anordnung gebe. Los, jetzt!«
    Die Frauen und Kinder im Bus gehorchten.
    »Big Joe«, wandte sich der Mann mit der Pistole an den Busfahrer. »Für dich gilt nur ein Befehl: Folge dem blauen Kombi. Und keine Spielchen, sonst bist du tot. Für uns bist du nichts wert – tot oder lebend. Also, Joe, was machst du?«
    »Ich folge dem schwarzen Kombi.«
    »Sehr gut, Joe. Ausgezeichnet. Aber der Kombi ist blau , Joe. Siehst du den blauen Kombi? Los, hinterher! Und fahr vorsichtig. Wir wollen auf unserer Spritztour doch keine Strafzettel oder Blechschäden.«
     
    D rei Chefsekretärinnen waren damit beschäftigt, Telefonanrufe zu beantworten und die Post und Faxe für die sechsunddreißig Direktoren zu sammeln, die im berühmten Chinesischen Zimmer im Mayflower Hotel arbeiteten. Die Chefsekretärinnen waren froh, nicht in ihren Büros sein zu müssen, besonders, da diese sich in Hartford, Connecticut, befanden.
    Sarah Wilson, die jüngste Sekretärin, sah als Erste das Fax der Entführer. Sie las es schnell und gab es dann an die beiden älteren Sekretärinnen weiter. Ihr Gesicht war kalkweiß, und ihre Hände zitterten.
    »Soll das irgendein abartiger Scherz sein?«, fragte Liz Becton, als sie das Fax sah. »Das ist doch verrückt. Was soll das?«
    Nancy Hall war Chefsekretärin für den Verwaltungsratsvorsitzenden, John Dooner. Ohne anzuklopfen, stürzte sie in die Aufsichtsratsbesprechung und rief in den Saal hinein. Eigentlich hätte sie die Stimme gar nicht erheben müssen, da die Decke des Chinesischen Zimmers im Mayflower eine ausladende Kuppel war. Selbst ein Flüstern auf der einen Seite des Raums war auf der anderen deutlich zu verstehen.
    »Mr Dooner, ich muss Sie sprechen. Dringend! «, rief Nancy. So aufgewühlt und erregt hatte ihr Chef sie noch nie gesehen.
    Die Abwesenheit des Vorsitzenden ließ die Stimmung in der
    Runde lockerer werden, doch das Plaudern und Lächeln war nur von kurzer Dauer. In weniger als fünf Minuten war Dooner zurück. Mit leichenblassem Gesicht eilte er ans Podium.
    »Zeit ist von größter Wichtigkeit«, erklärte Dooner mit einer zitternden Stimme, die die anderen Mitglieder des Verwaltungsrats schockierte. »Bitte, hören Sie mir genau zu. Der Bus, den wir für meine Frau und viele Ihrer Frauen gemietet haben, wurde entführt. Die Entführer behaupten, dieselben wahnsinnigen Mistkerle zu sein, die für die Banküberfälle und Geiselnahmen der letzten Wochen in Maryland und Virginia verantwortlich sind. Sie teilen uns mit, dass die Überfälle und Morde als ›Anschauungsunterricht‹ für die Personen in diesem Konferenzzimmer dienen sollten. Sie wollten uns zu verstehen geben, dass sie es mit ihren Forderungen todernst meinen und dass diese pünktlich ausgeführt werden müssen – auf die Sekunde.«
    Dooners Gesicht wurde von der Lampe auf dem Podium dramatisch angestrahlt, als er fortfuhr: »Ihre Forderungen sind ganz einfach und präzise. Sie wollen dreißig Millionen Dollar. Die Übergabe soll in genau vier Stunden erfolgen, sonst werden sämtliche Geiseln ermordet. Wir wissen nicht, wie die Entführer den Bus in ihre Gewalt gebracht haben. Steve Bolding ist auf dem Weg hierher. Er entscheidet, welche Ämter und Dienststellen eingeschaltet werden sollen. Wahrscheinlich das FBI.«
    Dooner machte eine Pause, um Atem zu schöpfen.
    Langsam kehrte wieder Farbe in sein Gesicht zurück. »Wie Sie alle wissen, haben wir eine Entführungs-Versicherung, die bis zu fünfzig Millionen Dollar Lösegeld deckt. Ich vermute, den Entführern ist das bekannt. Sie scheinen sehr sorgfältig und planmäßig zu operieren und wissen genau, was ihnen einen Vorteil verschafft. Ich glaube, diese Leute sind darüber informiert, dass wir das Geld bekommen können, und zwar in kürzester Zeit.
    Wir müssen über unsere Alternativen sprechen, meine Damen und Herren. Falls es Alternativen gibt. Denn die Entführer haben eines klipp und klar zum Ausdruck gebracht: Es darf

Weitere Kostenlose Bücher