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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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streifte. Außerdem saß nicht allzu viel Dampf hinter seinen Schlägen. Selbst wenn er voll getroffen hätte – ich hätte es wegstecken können. »Schon besser«, spottete ich. »Gewicht von den Fersen, Brian. Und auf die Deckung achten.«
    »Alex!«, rief Betsey wieder. »Nimm ihn fest! Gottverdammt. Jetzt!«
    Ich wollte den Körperkontakt mit Macdougall, wollte Dampf ablassen, wollte noch eine Minute länger im Ring mit ihm stehen. Meiner Meinung nach hatte ich das verdient – und er hatte verdient, was er jetzt hier draußen bekam. Er schlug einen wilden Haken, aber ich wich seitlich aus. Er wurde bereits müde.
    »Diesmal verprügeln Sie nicht Ihre Frau oder Ihre kleine Tochter«, sagte ich. »Diesmal haben Sie 's mit einem Gegner Ihres Kalibers zu tun. Ich schlage zurück, Macdougall.«
    »Leck mich!«, stieß er wütend hervor, rang dabei aber nach Luft. Sein Gesicht und Hals waren von Schweiß bedeckt.
    »Sind Sie unser Mann? Sind Sie das Superhirn, Brian? Haben Sie alle diese Menschen ermordet?«
    Er antwortete nicht, deshalb hämmerte ich ihm die Linke in die Magengrube. Mit schmerzverzerrtem Gesicht krümmte er sich.
    Inzwischen waren Betsey und noch einige andere Agenten bei uns. Sie schauten nur zu. Sie verstanden, worum es ging. Auch sie wollten es so.
    »Auf die Fußballen, Mann«, riet ich Macdougall. »Sie kämpfen immer noch auf den Fersen.«
    Er murmelte irgendetwas. Ich konnte es nicht verstehen. Es war mir auch egal, was er zu sagen hatte. Wieder schlug ich ihn in den Magen. »Sehen Sie? Nicht nur zum Kopf schlagen, auch zum Körper. Den Gegner schön weich klopfen«, erklärte ich ihm. »Das bringe ich schon meinen Kindern bei.«
    Noch ein Uppercut in seinen Magen. Er war nicht schwammig; der Schlag fühlte sich gut an, so als würde man gegen einen schweren Sack schlagen. Dann ein wuchtiger Haken gegen Macdougalls Kinnspitze. Mit dem Gesicht nach unten fiel er auf den Rasen. Und dort blieb er. Er war k.o.
    Ein wenig außer Atem und leicht schwitzend stand ich über ihm. »Brian Macdougall, ich habe Ihnen eine Frage gestellt. Sind Sie das Superhirn?«
     
    D ie nächsten beiden Tage waren kräftezehrend und fürchterlich frustrierend. Die fünf Detectives saßen im Metropolitan Correctional Center am Foley Square in Haft. Es war ein sicherer Ort, wo des Öfteren Informanten und andere kriminelle Bullen aus Gründen der eigenen Sicherheit einsaßen.
    Ich befragte die fünf Detectives. Mit dem Jüngsten, Vincent O'Malley, fing ich an, und mit Brian Macdougall hörte ich auf. Er schien der Anführer zu sein. Ein Detective nach dem anderen bestritt jegliche Mitwirkung an der MetroHartfordGeiselnahme.
    Mehrere Stunden nach Brian Macdougalls Befragung bat er, mich erneut sprechen zu dürfen.
    Als man den Polizisten in Handschellen in das Verhörzimmer am Foley Square brachte, hatte ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte. Ich las es in seinem Gesicht.
    Macdougall war sichtlich aufgebracht, als er sprach. »Das ist ganz anders, als ich mir vorgestellt hatte. Im Knast. Hier auf der falschen Seite des Tisches zu sitzen. Wissen Sie, das ist mehr ein Verteidigungsspiel. Man bemüht sich, den Ball übers Netz zu schlagen.«
    »Möchten Sie etwas?«, fragte ich. »Was Kaltes zu trinken?«
    »Zigarette?«
    Ich ließ Zigaretten ins Verhörzimmer bringen. Jemand legte eine Schachtel Marlboro auf den Tisch und verschwand sofort wieder. Macdougall steckte sich eine Zigarette an und tat so genüsslich den ersten Zug, als wäre das größte Vergnügen, das ihm die Welt zu bieten hatte, eine Marlboro zu rauchen. Vielleicht hatte er tatsächlich dieses Gefühl.
    Ich beobachtete, wie seine Augen ins Leere drifteten; dann wurde sein Blick wieder schärfer. Offensichtlich war er gescheit und dachte nach. Das Superhirn? Geduldig wartete ich, dass er mir sagte, was er von mir wollte. Irgendetwas wollte er.
    »Ich habe viele Detectives erlebt, die es so machen«, sagte er und stieß eine Rauchwolke aus. »Sie können zuhören. Sie machen keine Fehler.«
    Es folgte eine Schweigeminute. Wir hatten beide alle Zeit der Welt. »Was wollen Sie von uns?«, fragte ich schließlich.
    »Gute Frage, Detective. Dazu komme ich gleich. Wissen Sie,
    anfangs war ich ein wirklich anständiger Bulle«, sagte er. »Aber wenn die ersten Ideale sich in Luft auflösen, muss man aufpassen.«
    »Ich werde mich bemühen, daran zu denken«, meinte ich und lächelte leicht. Ich gab mir Mühe, nicht herablassend zu klingen.
    »Was hält

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