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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Türen aufgeschlossen hatte, hatte er ihre Wohnung vorgefunden, genau so, wie sie in Naseby Mansions gewesen war, und genau so, wie sie sie jetzt vor sich sahen – die Teppiche lagen aus, die Lichter brannten, es war warm, aus der Küche drang Essensgeruch.
     »Wirklich«, sagte Martin glücklich, »ein Zuhause.«
     »Aber es muß Ihnen doch sicherlich aufgefallen sein«, sagte Mr. Ransome, »daß dies, um das mindeste zu sagen, ungewöhnlich war?«
     »Sehr ungewöhnlich«, stimmte Martin zu. Normalerweise, erzählte er, wurden Haushaltseinrichtungen in Containern untergebracht, in Kisten verpackt und versiegelt, und die Container wurden hinten auf dem Gelände abgestellt, bis man sie benötigte. »Wir lagern haufenweise Möbel, aber manchmal sehe ich ein halbes Jahr lang keinen Lehnsessel.«
     »Aber warum wurde das alles einfach hier abgeladen?« wollte Mrs. Ransome wissen.
     »Einfach abgeladen?« fragte Martin. »Das nennen Sie einfach abgeladen? Es ist schön, es ist ein Gedicht.«
     »Warum?« fragte Mr. Ransome.
    »Nun, als ich an jenem Morgen hereinkam, lag ein Umschlag auf dem Flurtisch…«
     »Dahin lege ich normalerweise die Briefe«, sagte Mrs. Ransome.
     »… ein Umschlag«, sagte Martin, »mit 3000 Pfund in bar, um die Lagerkosten für zwei Monate zu decken, das liegt weit über unseren normalen Kosten, sage ich Ihnen. Und«, sagte Martin und nahm eine Karte aus dem Ordner, »da war dies.«
     Es war ein Blatt, das aus dem Delia-Smith-Kochkalender  herausgerissen worden war mit einem Rezept für den Schmorbraten, den Mrs. Ransome an jenem Nachmittag zubereitet und im Backofen gelassen hatte. Auf der Rückseite stand geschrieben: »Genau so lassen, wie es ist«, dann, in Klammern, »alles kann jederzeit benutzt werden.« Dies war unterstrichen.
     »Was Ihren Mantel und die Schals und so weiter anbetraf, hatte ich deshalb das Gefühl«, Martin suchte nach dem richtigen Wort, »das sei meine Imprimatur.« (Er hatte kurz die Universität Warwick besucht.)
     »Aber das könnte jeder geschrieben haben«, sagte Mr. Ransome.
     »Und 3000 Pfund in bar dazulegen?« sagte Martin. »Kein Gedanke. Ich habe es allerdings überprüft. In Newport Pagnell wußte keiner etwas. Auch nicht in Cardiff und Leeds. Ich habe es durch den Computer laufen lassen, und sie haben absolut nichts rausgekriegt. Also habe ich gedacht: ›Martin, das Zeug ist da. Fürs erste ist alles bezahlt, warum richtest du dich nicht einfach häuslich ein?‹ Das habe ich getan. Die CDs hätten für meinen Geschmack allerdings ein bißchen unterschiedlicher sein dürfen. Ich schätze, Sie sind Mozart-Fan?«
     »Ich bin immer noch der Ansicht«, sagte Mr. Ransome gereizt, »Sie hätten ein paar weitere Nachforschungen anstellen können, bevor Sie so frei über unsere Habe verfügten.«
     »Es ist ungewöhnlich, da stimme ich Ihnen zu«, sagte Martin, »nur, weshalb hätte ich das tun sollen? Ich hatte keinen Grund, ein… faules Ei zu riechen, oder?«
     Mr. Ransome bemerkte (und ärgerte sich darüber) diesen gelegentlichen, unangemessenen fragenden Ton, mit dem Martin (wie die Jugend im allgemeinen) häufig seine Sätze zu beenden pflegte. Er hatte ihn aus dem Mund seines Bürolehrlings gehört, ohne zu wissen, daß diese Angewohnheit sogar bis Aylesbury verbreitet war (›Und wohin gehen Sie jetzt, Foster?‹ ›Zum Mittagessen?‹). Es wirkte unverschämt, obwohl man schwer sagen konnte, weshalb, und löste bei Mr. Ransome unweigerlich schlechte Laune aus (was der Grund war, warum Foster ihn benutzte).
     Martin dagegen schien sich des Ärgers, den er auslöste, nicht bewußt zu sein; seine Gemütsruhe war so unerschütterlich, daß Mr. Ransome es auf Drogen schob. Jetzt saß Martin glücklich am Küchentisch und plauderte entspannt mit Rosemary, wie er sie nannte, während Mr. Ransome auf der Suche nach offensichtlichen Schäden oder Spuren von Vernachlässigung oder auch nur unsachgemäßer Behandlung in der Wohnung herumfuhrwerkte.
     »Seine Laune muß sich nur ein bißchen aufhellen«, sagte Martin, während Mr. Ransome mit den Schränken klapperte.
     Mrs. Ransome war sich nicht sicher, ob aufhellen dasselbe bedeutete wie aufheitern, doch sie verstand, was er meinte, lächelte und nickte.
     »Es war wie zuhause spielen«, sagte Martin, »Cleo und ich wohnen normalerweise über einer chemischen Reinigung.«
     Mrs. Ransome dachte, Cleo sei vielleicht schwarz, wollte aber nicht fragen.
     »Übrigens«, und Martin senkte

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