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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Junge Gary jetzt die Wahrheit?«
    »Sagen Sie die Wahrheit?« fragte ich ihn wieder. Ich glaubte es. Alles paßte ins Bild.
    »O ja. Pfadfinderehrenwort … Die Morde im Südosten von D.C. Ehrlich gesagt, mir gefiel der Gedanke, der erste berühmte Serienmörder von Schwarzen zu sein. Der Trottel in Atlanta zählt für mich nicht, falls sie dort tatsächlich den Richtigen geschnappt haben. Wayne Williams war durch und durch ein Amateur. Überhaupt, was ist mit diesen ganzen Serienmördern namens Wayne? Wayne Williams. John Wayne Gacy junior. Patrick Wayne Hearney, der an der Westküste zweiunddreißig menschliche Säcke zerstückelt hat.«
    »Sie haben Michael Goldberg nicht ermordet?« kam ich auf etwas zurück, was er früher gesagt hatte.
    »Nein. Das war damals nicht meine Absicht. Ich hätte es getan – alles zu seiner Zeit. Er war ein verwöhntes Balg. Hat mich an meinen ›Bruder‹ Donnie erinnert.«
    »Wie ist es zu den Verletzungen an der Leiche gekommen? Sagen Sie mir, was passiert ist.«
    »Das macht Ihnen Spaß, nicht wahr, Doktor. Was sagt uns das über Sie, hmm? Als ich gemerkt habe, daß er mir weggestorben ist, war ich so wütend. Ich habe einen Anfall bekommen. Die Scheißleiche getreten. Mit der Schaufel geschlagen. Ich weiß nicht mehr, was ich sonst noch gemacht habe. Ich war so sauer. Dann habe ich den toten Arsch in den Fluß geworfen. In den Fluß Sticks.«
    »Aber Sie haben dem Mädchen nichts getan? Sie haben Maggie Rose Dunne nicht verletzt?«
    »Nein, ich habe dem Mädchen nichts getan.«
    Er äffte meine Sorge nach. Er imitierte meine Stimme recht gut. Er konnte eindeutig schauspielern, verschiedene Rollen spielen. Es war beängstigend, das mit anzusehen, und in einem Raum mit ihm zu sein. Konnte er Hunderte von Malen getötet haben? Ich glaubte es.
    »Erzählen Sie mir von ihr. Was ist Maggie Rose Dunne tatsächlich zugestoßen?«
    »Schon gut, schon gut, schon gut. Die Geschichte von Maggie Rose Dunne. Zündet eine Kerze an, singt einen Choral, damit Jesus ihr gnädig ist. Nach der Entführung war sie benommen. Jedenfalls, als ich das erste Mal nach ihr geschaut habe. Das Secobarbital ließ nach. Ich habe für die kleine Maggie Mommy Terror gespielt. Ich habe geklungen, wie Mommy T. an der Kellertür in unserem Haus geklungen hat. Schluß mit dem Geheul … Halt's Maul. Halt's Maul, du verzogenes Gör! Das hat ihr ganz schön angst gemacht, das kann ich Ihnen sagen. Dann habe ich sie rausgeholt. Ich habe den Puls von beiden sorgfältig überprüft, weil ich mir sicher war, das FBI wird einen Beweis dafür wollen, daß die Kinder noch am Leben sind.«
    »Der Puls beider Kinder war in Ordnung?«
    »Ja. Bestens, Alex. Ich habe das Ohr an jede kleine Brust gelegt. Ich habe meinen natürlichen Drang unterdrückt, den Herzschlag anzuhalten.«
    »Wozu die spektakuläre Entführung? Wozu die ganze Publicity? Warum sind Sie ein so großes Risiko eingegangen?«
    »Weil ich bereit war. Ich hatte lange, lange geübt. Ich ging keinerlei Risiko ein. Außerdem brauchte ich das Geld. Ich hatte es verdient, Millionär zu sein. Alle anderen sind es.«
    »Sie sind am nächsten Tag zurückgekommen, um nach den Kindern zu sehen?« fragte ich ihn.
    »Ihr ging es am nächsten Tag auch bestens. Aber am Tag, nachdem Michael Goldberg starb, war Maggie Rose verschwunden! Ich bin in die Scheune gefahren, und da war das Loch im Boden, in dem ich den Kasten vergraben hatte. Großes Loch im Boden. Leer! Ich habe ihr nichts getan. Und das Lösegeld habe ich auch nicht bekommen. Das hat jemand anders. Jetzt kriegen Sie mal raus, was passiert ist, Detective. Ich glaube, ich hab's rausgekriegt! Ich glaube, ich kenne das große Geheimnis.«

    74. Kapitel
     
    Ich war um drei Uhr morgens auf. Ich hob ab! Spielte auf der Veranda Mozart, Debussy und Billie Holiday. Vermutlich riefen Fixer bei der Polizei an, um sich über den Krach zu beschweren.
    Am Morgen ging ich wieder zu Soneji. Der »böse Junge« saß in der kleinen, fensterlosen Zelle. Urplötzlich wollte er reden. Ich glaubte zu wissen, worauf er hinauswollte, was er mir bald sagen würde. Trotzdem mußte ich mir meine Meinung von ihm bestätigen lassen.
    »Sie müssen etwas verstehen, was Ihrem Wesen völlig fremd ist«, sagte er zu mir. »Ich war geil, als ich dem berühmten Scheißmädchen und ihrer Mutter, der Schauspielerin, nachspioniert habe. Ich bin süchtig nach Nervenkitzel. Ich brauchte Stoff.« Ich mußte wider Willen an meine Patienten denken, die als

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