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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Umschlag steckte. Und wie geplant legte er gleich forsch los und feuerte die erste Frage schon ab, bevor er Platz
    »Wo waren Sie letzte Weihnachten, Sir?« fragte er; das Wort
»Sir« schwang er wie ein Hackmesser.
»Zum Skifahren in den Rockies.«
»Mit William?«
»Natürlich.«
»Und wo war Hoban?«
    »Was hat der damit zu tun? Bei seiner Familie, nehme ich an.« »Bei welcher Familie?«
    »Wahrscheinlich bei seinen Schwiegereltern. Kann mir nicht vorstellen, daß er selber Eltern hat. Jedenfalls wirkt er auf mich eher wie ein Waisenkind, oder was meinen Sie«, antwortete Massingham lethargisch und in betontem Gegensatz zu Brocks hastigem Tempo.
    »Hoban war also in Istanbul. Bei den Orlows. Hoban war über Weihnachten in Istanbul. Richtig?«
    »Ich nehme es an. Bei Alix weiß man nie genau Bescheid. Er ist ein stilles Wasser, wenn man das so sagen kann. Und die sind tief.«
    »Dr. Mirsky war ebenfalls über Weihnachten in Istanbul«, bemerkte Brock.
    »Was für ein erstaunlicher Zufall. Doppelt so viel Einwohner wie London. Da müssen die beiden sich ja ständig über den Weg gelaufen sein.«
    »Überrascht es Sie, daß Dr. Mirsky und Alix Hoban seit ewigen
Zeiten befreundet sind?«
»Nicht sonderlich.«
    »Was glauben Sie, welcher Art ihre Beziehung war - früher?« »Jedenfalls waren sie bestimmt kein Liebespaar, falls Sie darauf hinauswollen.«
    »Will ich nicht. Ich will darauf hinaus, daß sie ein anderes gemeinsames Interesse hatten, und ich frage Sie, was das gewesen ist.«
    Ist ihm unangenehm, bemerkte Brock ermutigt. Versucht Zeit zu
    einmal. Leckt sich die Lippen. Fragt sich, wieviel der kleine Schweinehund wirklich weiß, und wieviel er mir erzählen muß. »Hoban war ein ehrgeiziger sowjetischer Apparatschik«, räumte Massingham nach reiflicher Überlegung ein. »Mirsky war das gleiche in Polen. Sie hatten geschäftlich miteinander zu tun.« »Wenn Sie sagen: Apparatschik, auf was für einen Apparat spielen Sie damit an?«
    Massingham zuckte verächtlich die Schultern. »Ein bißchen dies, ein bißchen das. Ich möchte bloß wissen, ob Sie überhaupt befugt sind, solche Fragen zu stellen«, fügte er frech hinzu.
    »Also Geheimdienst. Die beiden haben für die Geheimdienste ihrer jeweiligen Länder gearbeitet. Der eine für die Sowjets, der andere für die Polen.«
    »Nennen wir sie einfach Technokraten«, schlug Massingham vor, der wieder einmal versuchte, Brock in die Schranken zu weisen.
    »Während Ihres Gastspiels in Moskau bei der Britischen Botschaft - waren Sie da nicht einer von denen, die unter der Hand mit dem sowjetischen Nachrichtendienst zu tun hatten?« »Wir haben ein paar Sondierungsgespräche geführt. Sehr inoffiziell und ziemlich romantisch und furchtbar geheim. Wir haben nach einer gemeinsamen Basis gesucht. Nach Zielen, die für uns interessant sein könnten. Ob es Möglichkeiten gab, Hand in Hand voranzuschreiten. Mehr darf ich Ihnen leider nicht erzählen.« »Was für Ziele?«
    »Terror. Natürlich nur solchen, den die Russen nicht selbst finanzierten.« Massingham amüsierte sich großartig. »Verbrechen?«
    »Nur solche, in die sie nicht selbst verwickelt waren.«
»Drogen?«
»Ist das ein Verbrechen?«
    »Das sollen Sie mir sagen«, schlug Brock zurück und bildete sich zu seinem Vergnügen ein, er habe einen Treffer gelandet, denn Massingham hatte die Finger an die Lippen gelegt, um seinen Mund zu verbergen, und sein Blick war zu den Bücherregalen gewandert. »Und war nicht Alix Hoban einer von den Leuten auf sowjetischer Seite, mit denen Sie Sondierungsgespräche geführt haben?« fragte er.
    »Das geht Sie nun wirklich nichts an. Ich werde das erst mit meinen ehemaligen Dienstherren absprechen müssen. Entschuldigen Sie. Tut mir leid. Mehr darf ich nicht sagen.« »Ihre ehemaligen Dienstherren würden nicht mal für Geld mit Ihnen sprechen. Fragen Sie Aiden Bell. War Hoban bei den Sowjets oder nicht?«
    »Sie wissen verdammt gut, daß er dabei war.« »Was war sein Spezialgebiet?« »Verbrechen.« »Organisiertes Verbrechen?«
    »Das ist ein Oxymoron, mein Lieber. Verbrechen ist per Definition unorganisiert.«
    »Und er hatte mit sowjetischen Verbrecherbanden zu tun?« »Er hat sie gedeckt.«
    »Das heißt, er hat bei ihnen auf der Gehaltsliste gestanden.« »Seien Sie doch nicht so prüde. Sie wissen ganz genau, wie dieses Spiel gespielt wird.Geben und Nehmen zwischen Wilderer und Wildhüter. Wenn nicht jeder etwas abbekommt, gibt´s kein Geschäft.«
    »War Mirsky

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