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Untot in Dallas

Untot in Dallas

Titel: Untot in Dallas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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miteinander verbunden waren. Da würden bestimmt nicht Millionen Chipstüten herumliegen, und unter Umständen konnte man sogar halbwegs vernünftig schlafen. Wenn Hugo und ich daran teilnahmen, ergab sich vielleicht die Gelegenheit, das ganze Gebäude zu durchsuchen und Farrell zu retten. Ich war sicher, daß er derjenige war, der am Sonntag bei Tagesanbruch der Sonne entgegentreten sollte, ob er nun die Wahl hatte oder nicht.
    „Sie sind herzlich willkommen“, sagte Polly. „Es ist genug zu essen da, und wir haben auch genügend Feldbetten.“
    Wir warfen einander unsichere Blicke zu.
    „Lassen Sie uns zuerst einen Rundgang durch das Haus machen“, schlug Sarah vor. „Ich begleite Sie. Dann können Sie sich alles in Ruhe ansehen und sich danach entscheiden.“ Ich nahm Hugos Hand und empfing einen wahren Schwall gemischter Gefühle. Die zerrissene Gefühlswelt meines Begleiters erfüllte mich nicht gerade mit Vertrauen. Bloß weg hier! dachte er.
    Ich warf meine bisherigen Pläne über Bord. Wenn Hugo so verstört war, dann sollten wir eigentlich wirklich nicht mehr hier sein. Alle Fragen, die wir noch nicht geklärt hatten, konnten warten. „Wir gehen zu mir und packen unsere Schlafsäcke und die Kissen, Schatz!“ verkündete ich fröhlich. „Was meinst du?“
    „Ich muß auch noch die Katze füttern“, meinte Hugo. „Aber wir kommen wieder. Um halb sieben, sagten Sie?“
    „Steve, haben wir im Lager nicht noch ein paar alte Schlafsäcke?“ fragte Sarah. „Noch von damals, als das andere nette Pärchen eine Weile hier bleiben wollte?“
    „Sie sehen, am liebsten würden wir Sie hier behalten, bis die anderen kommen!“ drängte Steve, dessen Lächeln wieder so strahlend war wie eh und je. Ich wußte, daß man uns irgendwie bedrohte; ich wußte, wir mußten das Weite suchen - aber konkret bekam ich rein psychisch von den Newlins nur eine solide Mauer der Entschiedenheit. Polly Blythe dagegen schien voller Schadenfreude. Also war es wohl so, daß man Hugo und mich irgendwie verdächtigte. Ich wollte allerdings ungern nachbohren - sollten wir es schaffen, hier herauszukommen, versprach ich mir, würde ich nie wieder in dieses Haus zurückkehren. Auch würde ich nie wieder als Detektivin für Vampire tätig werden. Fürderhin wollte ich im Merlottes kellnern und mit Bill schlafen - mehr nicht.
    „Wir müssen aber jetzt wirklich los“, sagte ich fest, aber höflich. „Wir sind sehr beeindruckt von der Arbeit hier und wollen heute abend auch gern wiederkommen und an der Nacht in der Kirche teilnehmen, aber vorher müssen wir noch ein, zwei Sachen erledigen und dafür ist ja auch noch genügend Zeit. Sie wissen ja selbst, was sich alles ansammelt, wenn man die Woche über arbeiten muß. All die Kleinigkeiten, die liegen bleiben.“
    „Die laufen Ihnen schon nicht weg!“ meinte Steve jovial. „Die sind bestimmt noch da, wenn die Nacht der Kirche morgen vorbei ist. Sie müssen einfach hier bleiben - Sie beide!“
    Nun gab es kaum noch die Möglichkeit, uns zu verabschieden, ohne daß unsere Tarnung endgültig aufflog. Ich wollte auch ungern die erste sein, die unser Inkognito lüftete, jedenfalls nicht, solange noch die Hoffnung bestand, vielleicht doch noch irgendwie einfach zu verschwinden. Hier waren ja ziemlich viele Leute. Wir traten aus dem Büro und wandten uns nach links. Sarah ging voran, Polly zu unserer Rechten und Steve folgte. So trotteten wir gemeinsam den Flur entlang. Sobald wir an einer offenen Tür vorbeikamen, rief jemand: „Steve, kann ich dich kurz sprechen?“ oder: „Steve, Ed sagt, hier an der Stelle müssen wir uns einen anderen Text einfallen lassen.“ Aber Newlin ging nicht weiter auf diese Bitten ein. Seine einzige Reaktion war ein gelegentliches Zwinkern oder ein leichtes Zucken um den Mund.
    Ich fragte mich, wie lange die Bruderschaft wohl weiterbestehen würde, wenn man Steve entfernte. Dann aber schämte ich mich für diesen Gedanken, denn eigentlich hatte ich damit ja gemeint: wenn man Steven umbrächte. Sowohl Polly als auch Sarah schienen durchaus in der Lage, in Steves Fußstapfen zu treten, wenn man es ihnen erlaubte, denn beide Frauen machten einen stahlharten Eindruck.
    Alle Bürotüren, an denen wir vorbeikamen, standen sperrangelweit offen, und die Arbeit, die in diesen Büros stattfand, schien völlig harmlos und unschuldig zu sein - gesetzt den Fall, man hielt die ideologische Grundlage der Bruderschaft für harmlos und unschuldig. Die Menschen, die hier

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