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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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gut.«
    »Sobald wir genug Kalender gedruckt haben, können wir innerhalb weniger Tage eine Anzahl im Land verteilen. Vielleicht werfen wir sie einfach vom Bett aus runter.«
    »Und wie willst du dann den Kaufpreis kassieren?«
    »Entweder wir verschenken sie, oder wir landen kurz und verkaufen sie dann. Am besten am Markttag.«
    Bikka kicherte. »Ich stelle mir das gerade vor. Landet zwischen dem Zwiebel- und dem Tomatenstand ein Himmelbett mit einem Zauberer drauf, der für zwei Piesel Kalender mit lustigen Bildchen anpreist.«
    Eine Fledermaus kam heran geflattert und landete auf dem Rand ihres Sargs. »Ihr feid ja immer noch da«, seufzte sie. »Wifft ihr eigentlif, wie fpät ef ift? Und wo ift bitte mein füfef Gebäck?!? «
     

Wanzl
     
Ich, Wahrmut, las den Brief, den Er mir übergeben hatte. Er enthielt keine Buchstaben, und doch alles, was ich wissen musste.
Wahrmuts Wahre Worte
3. Buch, 2. Kapitel
 
    Wanzl Tukrini war Zeit seines Lebens sehr fromm gewesen. Das hatte sich vor allem finanziell ausgezahlt. Da seine kleine Druckerei in Emklu, im fast ausschließlich von den Lilanen dominierten Teil von Zweiland lag, hatte er nie eine Entscheidung treffen müssen. Er brauchte nur die frommen Schriften, die meist von Erzvorglauber Davoot Allputra gedichtet wurden, mit feinster lilaner Tinte zu vervielfältigen und wurde großzügig entlohnt. Er las nie, was er druckte, davon hatte man ihm abgeraten. Es gab eben Leute, die eine Sache lesen und solche, die sie schreiben. Seine eigene Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass beides mit ein und derselben Sache geschehen konnte.
    Dabei sollten möglichst keine Unklarheiten aufkommen, insbesondere sollte ein Drucker nie auf den Gedanken kommen, nach Fehlern in der Vorlage zu suchen. Denn was, wenn es ein Fehler war, etwas für einen Fehler zu halten, der Drucker es gut meinte, den Fehler verbesserte und damit erst einen erzeugte? Wanzl wusste, dass es manchmal schlecht war, es gut zu meinen. Daher las er nie die Druckvorlagen. In Wirklichkeit tat er es natürlich doch, aber das würde er nie zugeben. Schon gar nicht würde er je eingestehen, dass die Vorlagen der Lilanen seiner Meinung nach vor Fehlern nur so strotzten, und damit war nicht die Rechtschreibung gemeint.
    Die Klingel an der Tür signalisierte, dass Kundschaft eingetreten war. Wanzl Tukrini wischte sich die Hände an einem Tuch ab, das schon weniger lilane Zeiten gesehen hatte. »I komm scho«, brachte er hervor und schob sich in den Verkaufsraum.
    Der Herr und die Dame, die ihn dort erwarteten, waren keine Lilanen. Er hatte sie überhaupt noch nie gesehen. Das war schlimm, denn Fremde, fand Wanzl, sollten doch am besten in der Fremde bleiben, wo sie zuhause waren. Die meisten sprachen auch noch eine seltsame Sprache, die Wanzl nicht gut verstand. Meist klang sie, als verspotte man ihn.
    »Jo?«, fragte er einsilbig.
    Während der grauhaarige Mann sich scheinbar interessiert umsah und gerade das Regal mit den Papierproben in Augenschein nahm, trat die Frau vor. Sie sah ungepflegt aus, wie alle Fremden, meinte Wanzl.
    »Möge dein Funke nie verglühen. Was kostet diese Druckerei?«, fragte die Frau.
    Der Mann fasste sich plötzlich an den Kopf, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gerannt. Er trat neben die Frau und schob sie sanft beiseite.
    »Mein Name, werter Funke Tukrini, ist Neisetsch Madalak. Meine Begleiterin wird Armia Pilx genannt.«
    »Woheer«, ächzte Wanzl ängstlich, »kennt ihr moin Namen?«
    Madalak runzelte die Stirn und formte mit den Händen ein kleines Rechteck aus Luft. »Er steht draußen auf einem Schild.«
    »Aajo«, entfuhr es Wanzl. Die Frau machte ihn nervös.
    »Sie benutzen dieses wunderschöne gestrichene Papier? Mir scheint, es schimmert sogar ein wenig ... lila«, sagte Madalak.
    »Jo«, sagte Wanzl.
    »Und Sie haben metallene Typen? Hm, Sie leisten hervorragende Arbeit, wie mir scheint.«
    »Jo«, sagte Wanzl, dann fiel ihm etwas ein. »Ihr wollts mio kaufn?«
    »Das ist richtig. Dich, deine Druckerei, die Maschinen, die ganzen Setzkästen mit den Typen. Wir haben ganz spezielle Aufträge.«
    »I bin aber a teure Druckerei.«
    Das war der Moment, in dem Armias Auftritt an der Reihe war. Sie nahm ihren Rucksack vom Rücken und wuchtete ihn auf die Theke, direkt vor Wanzls Gesicht, das hinter dem offenkundig sehr schweren Rucksack verschwand.
    »Wirf ruhig einen Blick hinein, Wanzl«, sagte Madalak fröhlich.
    Der Drucker stellte sich auf die Zehenspitzen. Halb

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