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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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weil sie offenbar ihren neuen Bettgenossen mitgebracht hatte.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Bikka leise.
    »W ... w ...«, machte Jakeed.
    »Vielleicht«, sagte Armia, »sollte ich euch einiges erklären. Wo sind die anderen?«
    »Bei Madalak. Es geht ihm nicht gut«, sagte Bikka und erhob sich. Sie stupste Jakeed an, damit der auch aufstand. Alle vier eilten durch den kalten Felsgang zum Zimmer des Schrattlermeisters, in dem sie neben Madalak auch Wanzl und den Grafen vorfanden. Offenbar spielten die drei Karten.
    »Jo host mi«, entfuhr es Wanzl.
    »If bin fprachlof«, sagte der Graf.
    »Armia«, keuchte Madalak.
    »Schön, wieder hier zu sein«, sagte Armia etwas verlegen.
    »Ihr feit fehr bleif, wenn if mir die Bemerkung erlauben darf«, ließ sich der Graf vernehmen und setzte ein wissendes Gesicht auf.
    »Sei still«, fuhr Jakeed den Vampir an.
    »Der Graf hat Recht«, sagte Armia. »Und er hätte keine besondere Freude an mir, vermute ich.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Jakeed und sah von Armia zu dem Schwarzhaarigen. »Und wen hast du da eigentlich mitgebracht?«
    Der Schwarzhaarige seufzte. »Es wird offenbar Zeit, dass ich mich vorstelle. Mein Name lautet Wahrmut.«
    Sprachlosigkeit hing im Raum wie Wolken, die sich nicht entscheiden können, wohin sie regnen sollen.
    »Wenn du wegen mir kommft«, beeilte sich der Graf zu sagen, »if bin fotfufagen gar nift da.«
    »Wahrmut hat beschlossen«, erklärte Armia, »in Zweiland persönlich für etwas Ordnung zu sorgen.«
    »If hätte nift erwartet, daff fich übernatürlife Wefen in menflife Angelegenheiten einmiffen.«
    »Ich auch nicht, aber ich habe diesmal nichts dagegen«, sagte Armia bestimmt.
    Jakeed sah sie an wie einen Geist. »Los«, sagte Bikka zu ihm. »Geh hin und fass sie an. Überzeug dich davon, dass sie echt ist. Sie hat sicher nichts dagegen.« Jakeed tat nichts dergleichen. Er hatte kalte Füße, und das nicht nur, weil er seine Schuhe im anderen Raum vergessen hatte.
    »Woher wissen wir, dass du Wahrmut bist?«, fragte Madalak mühevoll.
    Der Schöpfer seufzte. »Ich zeige euch einfach meinen nicht vorhandenen Bauchnabel. Wenn ihr das fünfte Kapitel meiner Wichtigen Wanderung gelesen habt, wisst ihr, was das bedeutet.« Er öffnete sein Hemd und entblößte seinen Bauch, auf dem in der Tat nicht die Spur eines Nabels zu erkennen war.
    »Und du willst so etwas wie eine zweite Wichtige Wanderung beginnen?«, staunte Madalak. Er war fast so bleich wie Armia, deren Gesichtsfarbe wiederum jener des Grafen glich.
    »Das habe ich bereits. Wer von euch hat in der Kirche aufgepasst?«, fragte Wahrmut. »Wer kennt den dritten Grund für die Erste Wichtige Wanderung?«
    Schulternzucken.
    »Da haben wir's. Die Kirchen sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht dazu in der Lage sind, den Menschen die einfachsten Dinge zu vermitteln. Also. Im letzten Satz des ersten Kapitels der Wichtigen Wanderung heißt es: Um ihre baldige Zerstörung zu verhindern. Wobei sich ihre auf die Schöpfung bezieht.«
    »Aha«, machte Madalak. »Und ich nehme an, dieser Grund gilt auch für die Zweite Wichtige Wanderung.«
    »Richtig«, bestätigte Wahrmut. »Mir fällt übrigens gerade auf, dass ich in keines meiner Bücher geschrieben habe, dass man mir doch bitte einen Tee anbieten möge, falls ich unerwartet in Zweiland auftauche. Sehr ärgerlich.«
    Wanzl verstand den Hinweis sofort und sprang auf. »Des moch i sofoat, Herr, äh ... Herr.« Er eilte in die Küche.
    Da Jakeed keine Anstalten machte, Armia anzufassen, erledigte Bikka das. »Habe ich mir doch gedacht«, murmelte sie, als sie ihr zärtlich über den Arm strich.
    Jakeed sah sie fragend an. »Sie ist kalt«, sagte Bikka. »Mit anderen Worten: tot.«
    »Untot, um genau tfu fein«, sagte der Graf. »If heife dif willkommen unter meinefgleifen. Die Frau, die von allen Untoten am meiften gefürchtet wird. Fehr ironif, überauf ironif.«
    »Was soll das eigentlich alles heißen?«, fragte Jakeed.
    »Der Graf hat Recht«, sagte Armia. »Ich bin untot. Das heißt, eigentlich bin ich tot, ich laufe aber noch herum, um Wahrmut auf seiner Wanderung zu begleiten. Ich kann sogar atmen, seht ihr? Muss ich aber nicht.«
    »If empfehle gewiffe Vorkehrungen gegen den Geruch.«
    »Geruch?«, fragte Armia.
    »Ein wiftiger Hinweif für unerfahrene Verftorbene.«
    »Stimmt«, sagte Bikka. »Ich werde mal sehen, was sich machen lässt. Wäre doch zu schade, wenn unsere Abenteurerin uns

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