Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
Vom Netzwerk:
leicht abseits auf der rechten Seite lag. »Er fragt den Besitzer, ob wir hier übernachten können.«
    »Übernachten?« Om Setta ließ den Blick schweifen. Die Straße war voller Leute, die sich um nichts in Zweiland davon abbringen lassen würden, Wahrmut auf seiner Wanderung zu begleiten, selbst wenn das bedeutete, bei Nieselregen und kaltem Wind unter freiem Himmel zu schlafen. Sie wollten dabei sein, wenn die Weltgeschichte um eine enge Kurve bog.
    »Ja. In der Scheune«, nickte Armia und folgte Jakeeds Blick. »Davor, dahinter, daneben. Überall, schätze ich.« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Was erhoffen sich die ganzen Leute?«
    »Eine Menge Spaß, würde ich sagen.«
    »Spaß?« Jakeed runzelte die Stirn.
    »Ja. Komm mal mit.« Armia verließ die Straße, erreichte das Gestrüpp am Rand und zog ihr Schwert.
    »Was hast du ...« Jakeed sprach die Frage nicht ganz aus. Die Abenteurerin beantwortete sie mit Taten. Ihre Klinge durchschlug Äste und Zweige, bahnte ihrer Besitzerin einen komfortablen Weg durch das Gestrüpp. Nach einem schnellen Blick zurück huschte Jakeed hinter Armia her. Die machte keine Anstalten, stehen zu bleiben. Der frühere Kirchenagent folgte ihr wortlos, während es immer dunkler wurde und die Gesänge der Wanderer langsam zurück blieben.
    Vor einem schmalen Bach blieb Armia schließlich stehen.
    »So«, sagte sie und erntete einen fragenden Blick. Sie fuhr fort: »Da Bikka nicht mehr bei uns ist, muss sich ein anderer darum kümmern, dass ich nicht nach Verwesung rieche.« Armia ließ ihr Schwert und ihre Tasche fallen, holte drei Phiolen und einen Tonteller hervor und stellte sie neben dem Bach ab. Dann fing sie an, sich zu entkleiden. Jacke und Stiefel landeten neben ihr auf dem Boden.
    »Aber ...«, machte Jakeed und starrte auf Armias bloße Füße. Ein kleiner Zeh fehlte.
    »Soll ich Wahrmut fragen? Oder einen von den anderen?«
    Jakeed dachte an die Trinker und verzog das Gesicht. Die Abenteurerin hatte plötzlich ein rotes Band in der Hand und verknotete damit ihre Haare. »Bikka hat mir alles erklärt. Du musst aus jeder Phiole einen Tropfen in den Teller geben, Wasser aus dem Bach hinzufügen und gut mischen.«
    »Und dann?«, fragte Jakeed, während Armia auch ihr Hemd über den Kopf zog und ins Gras fallen ließ.
    »Dann reibst du mich damit ein.« Mit diesen Worten fielen auch ihre Beinkleider, und sie stand nackt und bleich vor ihm. Als Jakeed nicht reagierte, ergänzte sie: »Am ganzen Körper. Und hör auf, meine Narben zu zählen.«
    Endlich nickte Jakeed und kniete am Bachufer nieder, um die Hexensalbe zuzubereiten. »Wird dir nicht kalt?«, fragte er nach hinten. Er zuckte zusammen, als ihn etwas Kühles an der Schulter berührte. Es war Armias Hand.
    »Ich bin schon kalt, vergessen?«
    »Für einen Moment, ja.«
    Auf der anderen Seite des Bachs quakte ein Frosch, als Jakeed sich mit dem Tonteller voller Salbe erhob. Sie roch nach einer bestimmten Art Blumen, deren Namen er nicht kannte.
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Vielleicht mit dem Rücken?« Armia drehte sich um.
    »Hervorragende Idee«, meinte Jakeed. Er tauchte seine Finger in die Salbe und fing an, sie auf Armias Rücken zu verteilen.
    »Du hast warme Hände«, meinte die Abenteurerin.
    »Das kannst du spüren?«
    »Ein wenig, ja, vor allem in meinem Kopf. Fühlt sich gut an.«
    Jakeed entgegnete nichts und konzentrierte sich darauf, die kalte, graue Haut lückenlos mit Salbe einzuschmieren. Er behandelte Schultern, Nacken und Rücken, bevor er sich bückte und Armias Po vor der Nase hatte. Er seufzte, bestrich beide Pobacken, dann wandte er sich ihren Oberschenkeln zu. Sie waren kräftig, weich und ...
    »Jakeed?«
    »Ja?«
    »Ich, hm, muss dich auf etwas hinweisen.«
    Jakeed hört auf, ihre rechte Kniekehle mit Salbe zu bestreichen. »Was denn?«
    »Du hast eine Stelle vergessen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Unglücklicherweise entstehen dort besonders leicht unangenehme ... Fäulnisherde, so hat Bikka es genannt.«
    »Warum das denn?«
    Armia zeigte auf ihre Pospalte.
    »Ich soll ...«, begann Jakeed.
    »Wir möchten beide nicht, dass ich zwischen den Beinen verwese.«
    Es entstand eine Pause, in der der Frosch quakte und Jakeed versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Schließlich gelang es ihm, er stand auf und ging um Armia herum. Sah ihr im Dämmerlicht in die Augen. Ihre Pupillen waren unheimlich groß, von der grauen Iris war fast nichts zu sehen.
    »Bikka hat gesagt, dass du dich in mich

Weitere Kostenlose Bücher