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Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Untot, Intrige und viel Tee (German Edition)

Titel: Untot, Intrige und viel Tee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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verliebt hast«, sagte Jakeed.
    Nun war die Reihe an Armia, sprachlos zu sein.
    Der Mann ihr gegenüber fuhr fort: »Damals hast du allerdings noch gelebt.«
    Armia schien eine Handbreit kleiner zu werden, und sie blickte nach unten. Sanft strich Jakeed über die Ränder der tiefen Wunde in ihrer Brust. »Du kannst mich ruhig ansehen. Ich mag deine Augen.«
    Das entlockte der Untoten ein Lächeln.
    Jakeed fuhr fort: »Gerade hast du gesagt, du konntest meine Hand in deinem Kopf spüren.«
    Armia nickte. Langsam kam Jakeed näher, legte seine Arme um sie und drückte sie an sich. »Und was spürst du jetzt?«, fragte er ihren Nacken.
    »Dich«, sagte sie. »Und den Wunsch, dich zu berühren.«
    »Dann tu das«, entgegnete Jakeed.
    »Aber ich habe so kalte Finger ...«
    »Tu es«, wiederholte Jakeed. Kurz darauf spürte er Armias Hände am Rücken, weiter unten, noch weiter unten.
    »Weißt du, was mir gefallen würde?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Wenn du auch nackt wärest. Es wäre ... gerechter, findest du nicht?«
    Stumm ließ Jakeed sie los und entledigte sich seiner Kleider. Als er nackt vor ihr stand, griff er nach dem Tonteller.
    »Ich muss dich noch weiter einbalsamieren«, erinnerte Jakeed. »Am ganzen Körper.« Er tauchte die Finger in die Salbe und behandelte Armias Vorderseite. »Ich denke«, fuhr er fort, »es kann auch nicht schaden, dich von innen zu ...«
    »Ah ...!«, entfuhr es Armia, als Jakeed seine Finger in sie hinein schob.
    »Nicht?«
    »Los, weiter!«, trieb sie ihn an.
    »Erstaunlich ...«
    »Es geschieht ...«, brachte Armia hervor, »im Kopf ... und der funktioniert noch.«
    Mit unerwarteter Kraft zog sie Jakeed die Beine weg. Fing ihn auf und ließ ihn ins feuchte Gras gleiten. Setzte sich auf seinen Unterleib, rieb sich an ihm.
    »Du ...«, keuchte Jakeed, »kannst doch nicht schwanger werden, oder?«
    »Rede nicht, stöhne«, sagte Armia und verstärkte ihre Bewegungen, bis sie mit einem außergewöhnlich lebendig klingenden Schrei die gesamte hiesige Froschbevölkerung kurzzeitig zum Schweigen brachte.
    Sie stieg von Jakeed hinunter und kniete sich auf allen Vieren an das Bachufer.
    »Du solltest sichergehen, dass genug Salbe in mir ist«, sagte Armia.
    Jakeed nahm sich ihren Po vor.
    Danach setzte er sich atemlos neben sie. »Unglaublich«, entfuhr es ihm.
    »Was?«
    »Na ...« Er gestikulierte vage.
    »Mag sein, dass ich tot bin«, sagte Armia und kam in der zunehmenden Dunkelheit ganz nah an Jakeeds Gesicht heran. »Oder untot, weiß nicht. Aber solange ich mich noch bewegen kann, werde ich das tun.«
    Jakeed gab ihr einen Kuss. »Das finde ich eine gute Idee.«
    »Könntest du dir vorstellen, das in Zukunft regelmäßig zu machen?«
    »Was meinst du? Dich einbalsamieren?«
    Armia grinste und biss Jakeed in die Nase.
     
     

Materia
     
    Mitten in der Nacht weckte Inkmuht ein Geräusch. Er brauchte einen Moment, bis er sich daran erinnerte, wo er sich befand. Er hielt den Atem an und horchte. Waren das Schritte? Lautlos versuchte er, seinen Kopf so zu verlagern, dass er einen Blick ins Zimmer werfen konnte. Es war völlig dunkel. Inkmuht sah überhaupt nichts. Aber er hörte, wie jemand barfuß Richtung Tür schlich. Vorsichtig tastete er neben sich.
    Gultuweiti Materia war nicht mehr da.
    An der Tür erschien ein Lichtstreifen. Die Hauptdame war offenbar im Begriff, das Schlafzimmer zu verlassen.
    Inkmuhts Herz schlug kräftiger. Er hatte das seltsame Gefühl, als sei seine Hauptdame keineswegs auf dem Weg zur Toilette. Er schwang seine Füße aus dem Bett und stand auf. Eilig schlich er hinter Materia her. Sie hatte die Tür nicht hinter sich geschlossen. Vorsichtig warf Inkmuht einen Blick hindurch. Im Korridor waren einige Fenster nicht mit Vorhängen versehen, so dass fahles Mondlicht hereinfallen konnte. Materia stand vor einem Schrank und wühlte darin herum. Nach kurzer Zeit holte sie eine gefaltete, hellgraue Tischdecke hervor. Sie schloss die Schranktür. Inkmuht wollte schon zurück ins Bett eilen, aber seine Hauptdame kam nicht in seine Richtung, sondern machte sich auf den Weg zum Ratssaal. Was hatte Materia nur vor? Sollte er ihr weiter folgen? Immerhin hatte er im Gegensatz zu ihr wenigstens Unterwäsche an. Er zögerte. Dann eilte er zur nächsten Nische. Die Tür zum Ratssaal stand ein Stück offen. Inkmuht spähte in den Raum. Er sah, wie die Hauptdame das Tuch auf dem Tisch ausbreitete. Dann tat sie etwas, das er nicht erkennen konnte, weil ihr Rücken alles

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