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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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hübscher Kerl mit blassem Gesicht und Rehaugen am Hals rumknabbern würde?« Er linst durch die Sichtscheibe. »Edward ist nicht zu Hause. Tut mir leid, Lizzie.«
    Sie schneidet ihm eine Fratze. Er lächelt sie an.
    »Außerdem ist das kein Sarg, sondern eine Eiserne Jungfrau«, sagt er.
    »Ja klar«, sagt Alice.
    »Das stimmt tatsächlich«, sagt Pete. »Ganz schön cool, mal eine in echt zu sehen.«
    »Hast du in Geschichte nicht aufgepasst, Lizzie?«, fragt Smitty. »Sie ist innen voller Stacheln. Da haben sie einen reingesteckt und den Deckel zugemacht, wenn man ein ungezogenes Mädchen war.«
    »Und ob ich das noch weiß«, sagt Alice. »Aber warum haben sie dem Ding denn so einen komischen Namen gegeben? Klingt ja voll nach Mittelalter.«
    Smitty schmeißt sich fast weg vor Lachen. Ich unterbreche ihn, bevor er sie noch weiter aufzieht. Sie hat schließlich eine Gehirnerschütterung.
    »So, dann führ uns mal rum«, sage ich zu ihm. »Wir müssen hier alles absichern, bevor wir uns ausruhen und schlafen können.«
    Smitty ist voll in seinem Element. Er schnappt sich ein Florett, probiert es aus und wirft es Pete zu. »Das ist mehr dein Stil.« Er findet etwas, das wie eine dekorative Axt aussieht. »Hmm. Die ist genau richtig.«
    »Ja klar«, höhnt Alice. »Wenn du aussehen willst wie so ein Zwerg in Herr der Ringe .«
    Ich glaube, es beeindruckt ihn ziemlich, dass Alice Herr der Ringe überhaupt kennt. Jedenfalls ist seine Freude über die Axt ungetrübt. »Folgt mir!«, ruft er und nimmt die Tür auf der linken Seite der Halle. Wir folgen ihm.
    »Also, das Haus ist symmetrisch angelegt«, sagt er mit Bühnenflüstern zu Alice. »Das bedeutet, auf jeder Seite der Treppe genau gleich.« Sie verdreht die Augen. »Bis auf den Turm hinten bei der Küche. Den hab ich nicht gecheckt, aber er ist abgeschlossen und der Schlüssel abgezogen.« Er macht das Licht an und tut so, als wäre er ein adeliger Schotte. »Wenn Sie mir nun in den Salon folgen würden.«
    Überall der totale McSchick: blau-grün karierte Tapete, die sich anfühlt wie Samt, ein dicker Teppich und eine Reihe unbequem aussehender antiker Möbel. Als Nächstes kommt ein Speisezimmer mit einem langen polierten Tisch und Vitrinen voller silberner Krüge und Kelche. Dann führt uns Smitty durch eine Küche mit einem dieser großen Bauernhaus-Küchenöfen, die aussehen wie von anno dazumal.
    »Er ist noch warm!«, sagt Alice und hält ihre Hände über den Herd.
    »Solche Öfen sind immer warm«, sagt Lily. Sie hat wieder Cam auf dem Arm. Nach seinem Aktivitätsausbruch vorhin ist er eingeschlafen und schnarcht leise. »Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Was ist das?« Alice schiebt neben dem Ofen die Tür einer Art Durchreiche hoch und steckt ihren Kopf in die Öffnung. »Igitt!« Sie lässt die Schiebetür wieder herunterkrachen und wischt sich eingebildeten Staub von den Händen. »Das ist ein Geheimgang!«
    Sofort ist Smitty da, reißt die Tür hoch, steckt den Kopf hindurch und sieht sich um.
    »Nee«, sagt er. »Das ist so ein altmodischer kleiner Fahrstuhl, mit dem man früher Essen nach oben geschickt hat.«
    »Ein Speiseaufzug«, erkläre ich.
    »Wenn du es sagst, Roberta.« Er zieht den Kopf wieder heraus. »Mit so was kenne ich mich nicht aus, dazu bin ich nicht vornehm genug.«
    Pete ruft uns von der anderen Seite des Raumes. »Hier ist eine Speisekammer. Mit zwei Kühlschränken voller Essen.« Er hält eine halb leere Flasche Milch hoch. »Sie ist immer noch gut.«
    »Essen! Her damit!« Gestern noch hätte sich Alice im Leben nicht dabei erwischen lassen, wie sie sich gierig auf etwas Essbares stürzt, aber das war gestern. Und wir flitzen alle hinterher.
    Die Speisekammer ist ein überraschend großer, kühler Raum mit Regal über Regal voll guter Sachen. Na ja, mit ein paar guten Sachen und dann noch schrecklich viel komischem Zeug in Einmachgläsern und Dosen, das die Menschen vielleicht zu Kriegszeiten mal gegessen haben. Eingelegte Schweinsfüße, Gänsefett und Sachen, die in Aspik schwimmen. Aber es gibt auch Kekse und Chips und ziemlich frisches Brot und im Kühlschrank Käse und Bratenscheiben und Mousse au Chocolat mit Sahne obendrauf! Wir drängen uns aufgeregt darum und futtern drauflos, ohne erst nach Tellern oder Besteck oder einem Platz zum Sitzen zu suchen.
    In dem einen Kühlschrank sind auch lauter Getränke und ich schnappe mir eine Dose.
    »Gib mir mal den Saft«, sagt Alice und zeigt auf einen Karton. Ich hole ihn

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