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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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heraus und halte ihn ihr hin. Sie will ihn gerade nehmen, da sehen wir beide, wie er heißt.
    Carrot Man Gemüsesaft! Hol dir den Extra-Kick!
    Alice entfährt ein Schrei, mir auch. Ich lasse den Karton fallen, als hätte ich mich verbrannt.
    »Was ist los?«, fragt Smitty. »Waah …« Er hat gesehen, was los ist.
    Wir weichen vor dem Karton zurück wie vor einer tickenden Zeitbombe … oder vor einer Giftschlange … oder vor einem Karton Zombifizierungssaft.
    »Ist er offen?«
    »Läuft was raus?«
    »Wie kommt der denn hierhin?«
    »Schaff ihn weg!«
    »Was ist denn los?« Lily starrt uns an, als wären wir verrückt. Na klar, sie weiß es ja nicht.
    »Wenn man den Saft trinkt, wird man einer von denen«, gebe ich ihr die Kurzfassung.
    Wir starren auf den Karton. Er liegt da. Von der Packung winkt uns ein kleiner Comic-Karottenmann zu.
    »Böser Saft.« Cam macht du-du-du mit dem Zeigefinger.
    »Ja genau, Cam«, sagt Lily und zieht ihn dichter an sich heran. »Wir fassen den bösen Saft nicht an.«
    »Irgendjemand muss ihn aber anfassen!«, ruft Alice.
    Es ist Pete, der Gummihandschuhe auftreibt. Er sieht so aus, als ob er öfters welche anhat. Wir verschwinden in die Küche, während er ein Handtuch anfeuchtet und sich über Mund und Nase bindet, drei Plastikbeutel sucht und den Karton damit dreifach sichert und jeden Beutel mit einem Doppelknoten verschließt. Er trägt das tödliche Päckchen auf Armeslänge durch die Küche, steigt auf einen Stuhl und öffnet ein Bleiglasfenster. Ein kalter Windstoß faucht herein. Pete wirft den Karton in hohem Bogen raus in den Schnee. Dann entknotet er das Handtuch, streift die Handschuhe ab und wirft alles hinterher.
    »Das war aber nicht gerade umweltfreundlich, oder?«, sagt Smitty.
    »Und wenn nun ein Tier den Saft findet?«, frage ich. »Wir wissen nicht, ob er bei ihnen nicht auch wirkt.«
    »Ooh, Killer-Kaninchen und Zombie-Igel«, lästert Smitty. »Ich kann’s kaum erwarten!«
    »Killa-Kaniiinchen!«, sagt Cam und klatscht in die Hände.
    »Möchtet ihr, dass ich rausgehe und ihn wieder reinhole?«, fragt Pete trocken. »Weil ich das nämlich tun kann, wenn ihr wollt. Es ist übrigens nichts rausgetropft. Und ich glaube, er war noch nicht einmal geöffnet. Derjenige, der ihn in den Kühlschrank gestellt hat, hat nicht davon getrunken.«
    »Dann wollen wir bloß hoffen, dass es nur einen Karton gibt.« Lily hebt Cam hoch und geht zur Tür. »Wir müssen uns für die Nacht fertig machen. Das war ein langer Tag.«
    Wir erkunden den Rest der Burg. Na ja, erkunden ist irgendwie nicht das richtige Wort. Erkunden klingt nach Spaß. Und außerdem nach gründlichem Vorgehen, aber so ist es nicht. Wir lassen den abgeschlossenen Turm neben der Küche links liegen. In dem großen Schlüsselloch steckt kein Schlüssel. Wir können da nicht hinein, und falls da irgendwas drin ist, kann es nicht heraus. Jedenfalls nicht heute Nacht. Wir schieben den Küchentisch davor, einfach um auf Nummer sicher zu gehen.
    Im Keller ist es das Gleiche, nur dass hier der Schlüssel noch steckt. Smitty schließt auf und wirft einen Blick die Treppe hinunter. Alles ist still. Er schließt wieder ab und wir schieben zu unserer Beruhigung noch eine große Holztruhe davor.
    Im Erdgeschoss gibt es außer den Räumen, die wir schon gecheckt haben, noch eine Stiefelkammer neben der Küche, eine Bibliothek, ein Badezimmer und einen Raum mit einem Snookertisch. Und dann noch das Zimmer mit dem Hund. Das gleichzeitig auch das gemütlichste Zimmer ist. Mit drei weichen Sofas und einem so großen Steinkamin, dass wir da alle zusammen drin stehen könnten. Glasklar, dass wir am besten hier übernachten sollten, alle zusammen in einem Raum. Smitty lockt den Hund mit ein paar Scheiben Schinken in die Küche und stellt seinen Korb neben den Ofen, wo er es warm haben wird. Solange Smitty unser Essen holt, ist alles in Butter.
    Lily bleibt mit Cam und Alice, die sich gleich das schickste Sofa unter den Nagel gerissen hat, im Wohnzimmer. Smitty, Pete und ich überprüfen noch den ersten Stock.
    Oben ist es dunkel und gruselig, aber eigentlich sind da bloß Schlafzimmer. Ich zähle zwölf. Und zwei Badezimmer. Also können wir haufenweise Freunde einladen, bloß dass wir uns immer streiten müssten, wer zuerst unter die Dusche darf. Wir schauen unter die Betten und in die Kleiderschränke. In die dunklen Ecken und hinter die Vorhänge. Was man halt als Kind so macht, wenn man nach Monstern sucht. In ein paar

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