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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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wollte darauf hinweisen, dass nicht ich es gewesen war, die vom Thema abgelenkt hatte, entschied mich aber dagegen. »Erinnern Sie sich an den Namen Francoise?«
    Ich musterte ihn aufmerksam. Wir kehrten also dorthin zurück. »Ja.«
    »Bitte erklären Sie, warum Sie glaubten, dass ich Sie wegen der Nennung dieses Namens verschonen würde.«
    Ich sah Tomas an. Er nickte knapp. »Ich habe ihnen gesagt, was ich weiß, aber ich verstehe nicht viel von dem, was wir getan haben. Ich weiß nur, dass …«
    »Schweig!«, sagte Louis-César scharf. »Wir können es uns nicht leisten, dass deine Worte sie beeinflussen.« Er wandte sich wieder mir zu, und seine Augen zeigten ein dunkles Blaugrau, wie Gewitterwolken, die sich über dem Meer zusammenballten. »Erzähl mir davon.«
    »Gern, aber anschließend möchte ich einige Fragen stellen, in Ordnung?« Er nickte, und so schilderte ich alles, wie er mich berührt hatte und ich irgendwie in das Schloss versetzt worden war. »Sie wurde verbrannt, und ich … wir konnten es nicht verhindern. Wir mussten dort stehen und zusehen. Dann kehrte ich zurück, und Sie bedauerten, dass ich so etwas hatte beobachten müssen, und Sie nannten die Frau Françoise. Erinnern Sie sich nicht?«
    Louis-Césars Gesicht verfärbte sich und gewann einen grünlichen Ton. »Nein,
Mademoiselle,
auf diese Weise erinnere ich mich nicht an unsere kurze Zeit in diesem Raum. Das gilt auch für Mircea und Raffael. Sie fielen in Ohnmacht, als ich mich um Ihre Wange kümmerte, und als Sie erwachten, waren Sie eine Zeit lang durcheinander und verwirrt. Wir führten es auf Ihre jüngsten Erlebnisse zurück. Sie erwähnten nichts im Zusammenhang mit einer Frau namens Françoise. Es stimmt, man hat mir einmal die Verliese von Carcassonne gezeigt, aber soweit ich weiß, starb in jener Nacht niemand.« Er schloss kurz die Augen.
    »Es war auch so schon schrecklich genug.«
    »Ich habe es nicht geträumt!« Meine Verwirrung wuchs mit jedem verstreichenden Moment. »Wollen Sie behaupten, nie eine Frau gekannt zu haben, die Françoise hieß?«
    »Nur eine.« Louis-César sprach ruhig und leise, aber sein Blick hätte ein Streichholz entzünden können. »Eine junge Zigeunerin, die Tochter eines Schlosswächters. Sie arbeitete als Dienstmädchen und sparte das Geld für ihre geplante Hochzeit mit einem jungen Mann.«
    »Was ist mit ihr passiert?«
    Er wirkte elend. »Ich habe es nie erfahren. Ich nahm an, ihr Vater hätte sie fortgeschickt, weil er annahm, wir … kämen uns zu nahe. Damals hatte ich keinen besonders guten Ruf, und Françoise gehörte zu den Bediensteten, die sich um mich kümmerten. Aber ich habe sie nie angerührt. Ich möchte keine Frau in meinem Bett, die dort nicht freiwillig liegt. Und einem Dienstmädchen wäre kaum eine Wahl geblieben, wenn ich …
    Annäherungsversuche gemacht hätte. In eine solche Lage wollte ich sie nicht bringen.«
    »Warum wünschte dann jemand ihren Tod?«
    Louis-César sank so auf die Kante des Sofas, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. »Weil ich sie mochte. Ich habe ihr eine Halskette geschenkt – keine große Sache –, denn sie hatte keinen Schmuck, und solche Schönheit verdiente Zierde. Und zweimal gab ich ihr Geld: nur kleinere Beträge, da mir damals nicht viel zur Verfügung stand. Ich wollte sie nur für die Freundlichkeit entlohnen und ihr dabei helfen, die Hochzeit zu bezahlen. Sie muss jemandem davon erzählt haben. Oder vielleicht hat jemand die Halskette gesehen und Vermutungen angestellt …« Die letzten Worte sprach er wie zu sich selbst.
    Das half mir nicht weiter. »Warum sollte jemand Françoise töten, nur weil Sie sie mochten? Wer hasste Sie so sehr?«
    Louis-César beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie. Das Haar verbarg sein Gesicht. »Mein Bruder.« Es klang sehr bitter. »Über die Jahre hinweg stellte er noch Schlimmeres an, um mich einzuschüchtern und zur Unterordnung zu zwingen.«
    »Kannst du uns sonst noch etwas über die Vision sagen, Cassie?«, fragte Mircea ernst. »Jedes Detail könnte hilfreich sein.«
    »Ich glaube nicht.« Ich dachte nach – zum betreffenden Zeitpunkt war ich für genaue Beobachtungen nicht in der idealen geistigen Verfassung gewesen – und glaubte, alles erwähnt zu haben. »Bis auf eins. Der Folterer sprach mich, beziehungsweise uns, mit einem seltsamen Namen an. Es klang wie
M’sieur le Tour
oder so ähnlich.« Louis-César zuckte heftig zusammen. »Ist das wichtig?«, fragte ihn

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