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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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erst recht nicht, wenn man ein Gebäude hochklettern will. Wieder überrollt mich die Hitze. Ich sehe mich nach allen Seiten um, ob vielleicht welche von den Monsterchen mit herausgeschlüpft sind – oder ob es hier draußen noch andere Überlebende gibt. Aber wir sind allein. Vorläufig.
    »O Gott, nein!«, kreischt Alice. »Mach ihn weg!«
    Ich fahre herum und rechne schon damit, dass ihr ein Zombie am Bein hängt. Sie hat einen großen, gefleckten Schmetterling auf der ausgestreckten Hand sitzen. Er ist total schön und schlägt mit den Flügeln. Alice versucht ihn abzuschütteln und traut sich nicht, ihn zu berühren.
    »Stirb!« Russ zermalmt ihn mit der Faust. Wow. Alice schreit auf und der arme Schmetterling flattert noch ein Mal und fällt zu Boden – tot. Russ’ Augen glitzern. Der schiebt ja richtig einen Hass auf Insekten.
    »Die Leiter!«, ruft Pete und zeigt auf die Ecke.
    »Die ist ja hoch«, japst Alice.
    »Was hast du denn anderes erwartet, wenn sie zum Dach führt?«, ätze ich.
    Russ ergreift ihre Hand und drückt sie. »Wir schaffen das, Alice.«
    Sie ist sich da anscheinend nicht so sicher, aber ich schätze, der Gedanke an die anrückenden Zombies in Verbindung mit Russ, der ihr da hochhilft, reicht aus, dass sie sich einen Ruck geben wird.
    Ich komme als Erste am Fuß der Leiter an, packe die Holme und ziehe mich hoch, bevor ich mit den Füßen auch nur die erste Sprosse gefunden habe. Die Metallkanten schneiden einem richtig in die Hände. Hätte ich doch bloß diese Handschuhe von Russ angenommen! Aber dann fällt mir beim Hochklettern ein, dass gerade alle Welt freie Sicht auf meinen Hintern hat, und sofort wünsche ich mir noch viel mehr, ich hätte nicht Alice’ Jogginghose wieder herausgerückt.
    Die ersten paar Sprossen nehme ich so schnell, wie ich mich traue. Das Metall ist rutschig und ich trage ja außerdem noch die Handtuchstange. Die Leiter ist so dicht an der Wand befestigt, dass man kaum die Füße richtig draufstellen kann und immer das Gefühl hat, jeden Moment herunterzufallen. Ich sehe nach unten. Hinter mir auf der Leiter ist Pete, mit der besten Aussicht überhaupt, und Russ steht noch unten am Boden bei Alice und leistet Überzeugungsarbeit. Mir wird vom Runtergucken schwindelig und ich schaue lieber wieder nach oben. Immer schön in Bewegung bleiben!
    Über mir rückt das Dach näher und ich frage mich zum ersten Mal, was uns dort wohl erwartet. Wie ätzend, wenn es so ein sabbernder Teufel wäre!
    Unten rumst etwas, dann klirrt Glas.
    Mist! Sie haben die Tür aufgekriegt. Ich riskiere noch mal einen Blick. Eine Flut von Untoten ergießt sich in den Hof, Erwachsene und Kinder. Es dauert nicht lange, dann haben sie uns entdeckt.
    »Scheiße, macht schneller!«, kreischt Alice und ist jetzt halb die Leiter rauf.
    Ich ziehe mich über die niedrige Mauerbrüstung auf eine mit Kies bedeckte Fläche und sehe mich hektisch nach möglichen Feinden um.
    Schwer zu sagen, aber ich glaube, wir sind hier oben allein. Der Hof da unten ist ein mitten in das Krankenhaus gesetztes hohles Quadrat. Aus der Dachfläche ragen ein paar Lüftungsschächte heraus, außerdem mehrere gemauerte Klötze mit einer kleinen Klappe an der Seite, wahrscheinlich Verteilerkästen oder so was. Aber bis auf den einen oder anderen abenteuerlustigen Schmetterling rührt sich hier nichts.
    Und dann ist da noch diese Glasdecke über uns. Ich hatte eigentlich eher damit gerechnet, am Ende der Leiter auf eine Luke zu stoßen und aus der tropischen Oase wieder ins trübe arschkalte Schottland hinauszutreten. Aber daraus wird nichts. Die Glasdecke spannt sich über das komplette Dach. Voll abgefahren. Wir sind noch gar nicht draußen. Wobei die Decke gar nicht so weit oben ist. Ich sag’s mal so: Wenn meine aktuelle Ausbrecherbande eine menschliche Pyramide bilden würde, mit der schmollenden Alice an der Spitze, dann würde sie sich nicht einmal strecken müssen, um da heranzureichen. Wir sind auf dem Dach ringsum von Glas eingeschlossen, als wäre das ganze Krankenhaus ein Miniaturmodell in einem Terrarium. Ich sehe mich erneut um. Wie kommt man hier raus?
    Und noch etwas anderes ist mehr als nur ein bisschen seltsam. Wenn ich es recht bedenke, dann habe ich es eigentlich schon vorhin bemerkt, als ich hinaus in den Hof gerollt bin. Mit dem Licht stimmt nämlich irgendwas nicht und als ich da auf dem Rücken gelegen und den Zombies die Tür vor der Nase zugehalten habe, da ist mir aufgefallen, dass es

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