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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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irgendwie falsch aussieht.
    Ich suche in alle Richtungen nach dem Horizont in der Ferne und mein Gehirn kann gar nicht verarbeiten, was ich da sehe.
    Ich renne zur Außenseite des Dachs und spähe durch das Glas.
    Da draußen ist nichts.

Kapitel
 
7
  Hier ist wirklich der Himmel die Grenze.
    Hinter den Glaswänden ist Schwärze. Aber nicht das Weltall oder so. Sondern ein Hohlraum und dann feste Materie. Fels. Ich kann Maserungen erkennen, Risse, raue Oberflächen.
    Wieso um Himmels willen sollte jemand ein Krankenhaus mitten in Felsgestein hineinbauen?
    Ich wische über das Glas. Es ist ein bisschen vereist und weiter oben gibt’s Lampen, die den Eindruck von Tageslicht schaffen. Wenn ich die Augen zusammenkneife, kann ich tatsächlich die einzelnen Glühbirnen ausmachen.
    Pete kommt; er ist schwer am Keuchen.
    »Status?«, japst er und schiebt die Schutzbrille hoch.
    »O mein Gott, heute komme ich mir praktisch total wie in einem Riesen-Goldfischglas vor«, sage ich.
    Er starrt mich an. »Wovon in aller Welt sprichst du?«
    Ich zeige hinauf zum Glas. »Das da draußen ist noch nicht draußen.«
    Ich beobachte sein Gesicht, während er mit dem Blick der Decke bis zur Wand folgt … und sieht, was ich sehe.
    »Ich glaube, wir sind von Fels umgeben. Wie in einer Höhle oder so.«
    »Das ist ja unglaublich! Warum sollten sie …?« Er rennt zu der einen Wand – und es braucht viel, bis Pete mal rennt –, dann tastet er die Scheibe ab, was so aussieht, als würde er sich als Pantomime versuchen. »Wir sind vollständig eingeschlossen!«, ruft er zu mir nach hinten.
    Wie auf Stichwort taucht Alice am Leiterende auf, mit viel Trara und Gewese, und scheint fast an der letzten Hürde noch abzuschmieren; doch Russ ist gleich zur Stelle und schiebt sie von hinten aufs Dach. Ihre Wangen sind knallrot und bestimmt nicht bloß von den Aufregungen unserer Flucht. Die Streitsucht dieser Zicke verblüfft mich immer wieder. Sie funkelt mich an.
    »Konntest du deinen fetten Hintern da nicht schneller raufschaffen?«, sagt sie. »Diese Viecher haben praktisch nach meinen Knöcheln geschnappt.«
    Mir liegt die passende Erwiderung schon auf der Zunge, aber ich beachte Alice lieber gar nicht und gucke nach unten in den Innenhof. Er füllt sich schnell mit Zombies, die sich um die Leiter herum scharen. Sie schauen nach oben. Das gefällt mir gar nicht; sie haben herausgefunden, wohin wir verschwunden sind, und einer greift sogar nach den Sprossen und versucht zu klettern.
    Für einen kurzen Moment versperrt Russ mir die Sicht. Er lächelt mich an und betritt das Dach.
    »Wohin jetzt?« Sein Blick schießt zu Pete hinüber, der immer noch auf der anderen Seite an der Scheibe herumtastet. »Hey … was ist das denn …?« Russ sieht nach oben zur Decke und zieht offensichtlich dieselben Schlüsse. »Wo geht es hier raus?«
    »Nirgends anscheinend«, sage ich.
    Er schüttelt den Kopf und eilt hinüber zu Pete. Wir rennen hinterher.
    »Was redet ihr da?« Es dauert einen Moment, bis bei Alice der Aha-Effekt einsetzt. »O mein Gott!« Sie schlägt mit der flachen Hand an das Glas.
    »Es muss doch irgendwo eine Tür geben.« Russ stürmt los. Er ist schnell; das ist schon bewundernswert. Wir anderen stehen da und schauen zu, wie er eine komplette Runde dreht wie ein Hütehund und schließlich kaum außer Atem zu uns zurückkommt.
    »Nirgendwo ein Weg nach draußen«, sagt er.
    »Wir befinden uns unter der Erde«, knurrt Pete. Ich reiße den Kopf zu ihm herum.
    Alice starrt ihn an, als hätte sein Deodorant versagt. »Bitte, was?«
    Er setzt sich in den Kies und lässt den Kopf hängen. »Wie ich gerade schon sagte: Wir befinden uns unter der Erde.«
    »Erklär mal«, sage ich.
    Ohne hochzusehen, streckt Pete einen Arm aus und deutet um sich. »Eigentlich hätte ich’s mir denken können. Wo ist der sicherste Ort für ein Militärkrankenhaus? Unter der Erde. Versteckt, geschützt, geheim.«
    »Echt, ja?«, fragt Russ. »Kommt mir ziemlich unwahrscheinlich vor.«
    »Wieso?« Pete hebt den Kopf und fixiert ihn mit seinen blassgrünen Augen. »Auf den Kanalinseln gibt es unterirdische Militärkrankenhäuser noch aus dem Zweiten Weltkrieg, das sind heute Touristenattraktionen. Und in Schottland gibt es einen alten Atombunker aus dem Kalten Krieg, in dem mehrere Hundert Leute Platz gefunden hätten. Dreißig Meter unter der Erde. Ich hab ihn mir letzten Sommer angesehen.«
    »Passt total zu dir«, sagt Alice.
    »Und das sind bloß

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