Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay

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rennt zu unserem Auto und bedeutet Pete mit einem Winken auszusteigen. Ein paar Zombies hängen sich ihr an die Hacken. Verwirrt öffnet Pete die Tür.
    »Steig aus«, ruft sie. »Wir brauchen deine Hilfe.«
    Pete hebt ein Stück Holz auf und macht sich bereit, den nächsten Zombie anzugreifen.
    »Versuch das bloß nicht, die sind stark«, sagt sie. »Rette einfach nur meinen Bruder.«
    Pete nickt und läuft los und das Mädchen gleitet auf den Fahrersitz.
    Ich sehe sie an. »Was machst du denn da?«
    Sie starrt mich an und sagt mit leiser, aber eindringlicher Stimme: »Aussteigen.«
    »Bitte was?«
    Sie zieht eine Augenbraue hoch. »Hast du doch gehört. Steig aus.«
    »Aber …« Ich gestikuliere zu den Monstern hinüber. Und auf einmal verhalten die sich voll seltsam. Sie hören auf zu ächzen. Sie richten sich auf. Sie fangen an zu lachen und kommen herübergejoggt.
    Und der Junge, der eben noch so aussichtslos in der Falle saß, kommt zum Jeep getrabt.
    Ich wusste es. Ich wusste es, scheiße noch mal. Und hab mich trotzdem reinlegen lassen.
    »Das ist dein Stichwort, die Kurve zu kratzen«, sagt das Mädchen eiskalt. Ich sehe sie an und begreife, dass sie etwas in der Hand hält. Etwas Glänzendes, Spitzes. Sieht aus wie so ein Ding, mit dem man Eis zerhackt. Oder Gesichter. »Nun steig schon aus oder meine Freunde tun dir weh.« Sie zwinkert mir zu. »Und ich dir auch.«
    In diesem Moment reißt der ›Zombie‹, der dem Jeep am nächsten ist, die Tür auf und zerrt mich nach draußen. Ich überlege kurz zu kämpfen – es sind ja bloß Teenager –, aber sie sind zu viert, plus das Mädchen und der kleine Junge, und mit allen kann ich es nicht aufnehmen. Smitty, Russ und Pete kommen zu mir zurückgerannt, aber sie werden nicht rechtzeitig hier sein. Das Mädchen hat bereits den Motor angelassen und die anderen steigen ein.
    Türen knallen und ich springe aus dem Weg, als der Jeep mit quietschenden Reifen wendet.
    »Wir sind Überlebende wie ihr!«, brüllt Pete. »Wir sitzen alle im selben Boot!«
    Das Mädchen lässt die Scheibe herunter und schüttelt den Kopf. »Nee, tun wir nicht. Wir sitzen im Auto und ihr geht zu Fuß.« Und dann beugt sich der kleine Junge vor und macht ein Furzgeräusch und der Jeep braust davon.
    »Mieses Pack«, faucht Smitty.
    »Wir hätten dasselbe getan«, sagt Russ.
    Ich drehe mich zu ihm um und funkele ihn an. »Hätten wir nicht!«
    »Du wolltest, dass ich wegfahre und das Mädchen zurücklasse«, sagt Pete vorwurfsvoll zu mir.
    »Ich wollte nur, dass uns nichts passiert!«, brülle ich ihn an. »Ich hab gewusst, dass da irgendwas faul war!«
    Ich hätte dafür sorgen können, dass uns nichts passiert. Ich hab ja die Pistole. Als ich die Barrikade gesehen hatte, ist sie mir wieder eingefallen; ich hatte sogar meine Hand daraufgelegt. Aber was hätte ich denn machen sollen – ein paar Teenies, wie wir welche sind, kaltblütig abknallen?
    »Scheiße«, sagt Pete. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Er wirft sich auf die kalte nasse Straße und kriegt voll den Gesichtskrampf. Russ tritt gegen eine Mülltonne. Nur Smitty und ich stehen still da und sehen dem Jeep hinterher, der auf der Straße immer kleiner wird.
    »Verdammt«, flüstert Smitty. »Verdammt noch mal.«
    »Ja genau«, antworte ich. »Ich kann’s nicht fassen, dass sie uns das Auto geklaut haben.«
    »Scheiß auf die Karre. Sie haben Alice mitgenommen.«
    Wütend rennt er los, mit vollem Tempo die Straße hinunter. Ich brauche ein paar Sekunden, um meine Kinnlade wieder hochzuklappen, und dann renne ich auch los, gerade als der Jeep in eine abschüssige Seitenstraße einbiegt. Wir sprinten hinterher, ohne uns um das sauglatte Pflaster zu scheren oder darum, dass sich Zombies an der Jagd beteiligen könnten. Russ und Pete haben begriffen, was los ist, und stürmen uns hinterher. Als der Jeep in der Senke der Straße ankommt und gezwungen ist, eine scharfe Kurve zu nehmen, holen wir auf und ich kann sehen, wie die Jungs auf der Rückbank uns den Mittelfinger zeigen und die Zunge herausstrecken. Sie denken, sie haben uns geschlagen, aber ich zähle darauf, dass der ganze Müll überall auf der Straße sie ein bisschen aufhalten wird.
    Die Straße wird abschüssiger und jetzt kommt auch noch Kopfsteinpflaster.
    »Wir können abkürzen – da rüber«, ruft Russ und zeigt auf eine Barrikade rechts von uns. »Sie fahren unten die lange Seite vom Hügel entlang.«
    Wir rennen zu der Barrikade. Ich kann sehen, was er