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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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schon ziemlich matschig sein, sie bieten nicht viel Widerstand. Überall liegen zerfetzte Zombies herum; manche bewegen sich noch, manche sind enthauptet. Er mäht sie einfach um. Ziemlich gute Aktion, ehrlich gesagt. Mit einem fahrenden Zug lässt sich so was gut machen. Ich sehe mich um. Gleich haben wir den Bahnhof hinter uns gelassen. Mir fallen die Horden ein, die sich draußen herumtreiben. Wir gehen besser nach drinnen, bevor hier richtig was los ist.
    »Bobby!« Das ist Russ oben auf dem Dach. »Alles in Ordnung mit euch beiden?«
    Ich nicke, als auch Pete zum Vorschein kommt. »Wir leben noch. Aber noch mal möchte ich das nicht machen, okay?«
    Und schwups, ist Russ die Leiter herunter und quetscht sich zwischen uns. Er nimmt mich in den Arm und drückt mich kurz, voll die Charme-Offensive. »Ich fand’s toll.« Er strahlt. Ihm hat das wirklich gefallen. »Wie oft kriegt man schon die Gelegenheit, auf einen fahrenden Zug aufzuspringen?«
    »Zum Glück nicht so oft.« Alice zieht sich an mir in den Stand hoch. Kaum steht sie, da schiebt sie ihre Arme um Russ und zieht ihn erfolgreich von mir weg. Was mir absolut recht ist. Der Zug ruckelt und wir stoßen schwankend alle zusammen.
    »Da ist ’ne Tür.« Sie zeigt hinter uns. »Können wir jetzt reingehen, bitte?«
    Russ und Alice tun das. Ich warte noch, bis Pete vom Dach herunter ist.
    »Geht’s dir gut?« Ich mustere ihn. Die Schutzbrille baumelt ihm um den Hals und er atmet ganz schön schwer.
    Er nickt. »Schätze, wir haben unser Transportproblem gelöst.«
    Ich verziehe das Gesicht. »Sieht ganz so aus.« Ich bedeute ihm, vor mir nach drinnen zu gehen. »Smitty hat’s echt drauf.«
    Pete legt die Stirn in Falten. »Und außerdem hat er Passagiere.«
    Zuerst denke ich, Pete meint uns, aber dann sehe ich, in welche Richtung er guckt. Dort, hinter der Glastür am Ende des Abteils, das wir gerade betreten, befinden sich besagte Passagiere.
    Ach du heilige Scheibe. Zoms On A Train .
    Ich gehe langsam den Gang hinunter auf sie zu, aber nicht zu dicht ran, denn wir wissen ja alle, was passiert, wenn man zu dicht rangeht. Der vorderste Zombie quetscht sich gegen die Glastür und patscht mit einer blutigen Hand auf der Scheibe herum, die Mütze schief auf dem Kopf und ein kleines Gerät lässig über der Schulter.
    »Das ist der Schaffner«, ruft Alice hinter mir. »Ihr habt doch hoffentlich alle an eure Fahrscheine gedacht?«
    Hinter ihm sind noch mehr – fünf oder sechs? Schwer zu sagen, wie viele genau, aber sie reichen, um ein Problem darzustellen. Ich seufze innerlich.
    Alice gibt sich nicht mit innerlichen Seufzern zufrieden. »Menno!«, stöhnt sie. »Hätte er nicht dran denken können, den beknackten Zug zu checken, bevor er mit Volldampf loskachelt? Das ist wieder mal typisch Smitty.«
    »Also, eigentlich stellt das kein großes Problem dar«, legt Pete los. »Wir gehen einfach über das Dach weiter nach vorn, dann klettern wir runter und koppeln die letzten beiden Wagen ab. Die Untoten bleiben auf der Strecke zurück und wir sind in Sicherheit.«
    »Dann kennst du dich mit Abkoppeln aus, Pete?« Ich sehe ihn schief an. »Weil du das jeden Tag machst?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Wie schwierig kann das schon sein? Smitty hat’s ja schließlich auch geschafft, einen Zug zu fahren.«
    Wir gehen wieder hinaus an die frische Luft, trotz Alice’ Protesten. Sie bewegt sich total schwerfällig und ist blass um die Nase und ich kann echt mit ihr mitfühlen. Wir lassen den Bahnhof hinter uns und haben eine ziemlich einmalige Aussicht auf Edinburgh und seine Bewohner. Plötzlich wimmelt es nur so von ihnen, sie sind überall, auf den Gleisanlagen, in jeder Straße, die ich sehen kann, in Hauseingängen, aus denen sie hervorglotzen. Anscheinend sind wir jetzt mitten in Zombie City. Ich bin heilfroh, dass wir in dem Zug sind; zu Fuß wären wir hier nie herausgekommen.
    »Wird eine Rutschpartie hier oben.« Russ ist als Erster auf dem Dach und richtig, es regnet wieder. Kein Wolkenbruch, sondern ein feiner, alles durchdringender Niesel, auf den Großbritannien spezialisiert ist. Macht alles irgendwie glitschig. Ich umfasse die Leiter und ziehe mich vorsichtig hinter Alice nach oben, die trotz ihrer Einwände offenbar beschlossen hat, dass sie nicht zurückbleiben möchte.
    Der Zug fährt nicht ruhig geradeaus, sondern schlingert ein bisschen, was bedeutet, dass man das Dach am sichersten in einer Art Zombiestolpern überquert: Beine gespreizt, Arme

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