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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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nicke.
    Wir halten die Hände über den Kopf und richten uns langsam auf.
    Neben den Gleisen steht ein Mann und hat mit einem Gewehr auf uns angelegt. Und der geheimnisvolle Mann mit der kaputten Stimme und der glänzenden Sturmhaube steht mitten auf den Schienen, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Wollen wir gucken, was passiert, wenn ich sie versuchsweise über den Haufen fahre?«, flüstert Smitty.
    »Das würde ich an eurer Stelle lieber bleiben lassen«, tönt eine Stimme von hinten. Wir wirbeln herum; ein dritter Mann in Schwarz, ein zweites Gewehr. »Bewegt euch.« Er bedeutet uns mit seiner Waffe, in den Passagierraum zu gehen, und wir schieben uns vorsichtig an ihm vorbei. »Sind noch mehr von euch hier drin?«
    »Nein, nur wir«, antworte ich. Hoffentlich hatten die anderen genug Zeit zum Abhauen.
    Durch die Tür sehe ich, wie die beiden Männer, die an den Schienen waren, unten auf dem grasbewachsenen Randstreifen erscheinen. Mist! Alice und Pete stehen auch da draußen und schauen mit sehr merkwürdigem Gesichtsausdruck zu uns hoch.
    Wollen sie uns damit irgendwas sagen?
    Dann wird es mir klar: Russ ist nirgends zu sehen. Diese Erkenntnis macht mich ganz mutlos. Hat er sich also doch an die bösen Jungs rangeschmissen. Sie über Funk benachrichtigt und uns ihnen auf dem Silbertablett serviert.
    Der geheimnisvolle Mann macht einen Schritt nach vorn und öffnet die Tür. Seine Augen glitzern, aber mehr ist wegen der blöden Sturmhaube von seinem Gesicht nicht zu sehen. Aber ich habe irgendwie den Eindruck, dass er lächelt. Er winkt zu mir hoch.
    »Hallo, Bobby. Wie schön, dass ich dich endlich eingeholt habe.«

Kapitel
 
24
  Smitty sieht mich an.
    »Ein Freund von dir?«
    Woraufhin der Mann zu ihm guckt. »Hallo, Smitty.«
    »Ähm, hallo.« Smitty runzelt die Stirn. »Bitte entschuldigen Sie, ich kann Ihre Stimme nicht ganz zuordnen.«
    Einen Moment lang denke ich, dass ich die Stimme kenne. Aus der Nähe klingt sie gedämpft und heiser, als ob er an irgendeiner Extremform von Mandelentzündung leidet. Aber habe ich sie schon einmal woanders gehört? Nein, das kommt mir nur so vor, weil er unsere Namen kennt. Sie wollen Smitty, sie wollen mich. Wir sind zwei Hybride oder Mischlinge oder so. Wir sind zu einem Leben als Laborratten in irgendeinem geheimen Krankenhaus tief unter der Erde verdammt.
    »Wie geht’s euch, Leute?« Mit einiger Mühe erklimmt der Mann die Stufen. Jetzt wird es in dem kleinen Einstiegsbereich bei den Türen noch enger, also weiche ich ein Stück in den Wagen zurück. Der andere Soldat richtet wieder seine Waffe auf mich. Alles klar, Mister. Ich gehe nirgendwo hin. Ich setze mich langsam auf die Kante eines Tisches.
    »Ihr habt eure Flucht wirklich prima hinbekommen«, fährt der Mann fort. »Und ihr habt überlebt. Das ist keine schlechte Leistung.« Seine Stimme klingt wirklich total kaputt. Vielleicht ist das einfach nur seine Fiesheit, die ja praktisch eine Jobanforderung darstellt. »Ich habe ihnen gesagt, dass ihr euch etwas einfallen lassen würdet. Sie haben mir nicht geglaubt, sondern gemeint, ihr wärt doch bloß ein paar Teenager – aber ich hatte Recht, stimmt’s? Habe ich meistens. Und langsam wissen sie das auch zu schätzen.«
    Na schön, jetzt wird das Ganze echt immer schräger. Seine Augen – irgendwie kommen sie mir bekannt vor …
    »Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass wir alle uns endlich einmal unterhalten können.« Er stößt eine Art gurgelndes Kichern aus.
    Smitty wirft mir einen völlig verwirrten Blick zu.
    »Wir sind nach unserer gemeinsamen Zeit auf ziemlich unschöne Weise auseinandergegangen.« Er kommt jetzt ganz nah an mich heran und ich kann seine Augen sehen. Braun. Und die Haut drum herum ist einfach nur rot, flammend rot. »Ich fände es toll, wenn wir die Animositäten beilegen könnten.« Er hebt die Hand und berührt meinen kahlen Schädel, fährt dann vorsichtig, beinahe zärtlich über meine Wange.
    Smitty springt vor und stürzt sich auf ihn und auf einmal bin ich wieder in der Küche in der Burg. Eine Hand, die mein Gesicht streichelt. Eine Prügelei zwischen Smitty und einem der Studenten. Dieses Déjà-vu will einfach nicht aufhören. Ich weiß, wer das ist; mir wird kotzübel.
    Smitty ringt mit dem Mann auf dem Boden und der Typ mit dem Gewehr kommt hinzu. Diesmal ist es nicht mal ein ausgeglichener Kampf; gegen zwei Erwachsene hat Smitty keine Chance. Der Typ mit dem Gewehr zieht ihn hoch und

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