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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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darbot, war seine Frau, die nackt von den sanften Wellen getragen wurde.
    In dem heller werdenden Licht sah sie auf dem leichten Wogen der See so schwerelos aus wie Distelwolle. Ihr Haar war wie die langen Locken einer Meerjungfrau auf dem Wasser ausgebreitet. Das Morgenlicht zauberte mit Licht- und Schattenspielen eine silberne Hülle um ihren Körper.
    Marcus stieß einen kaum unhörbaren, bewundernden Pfiff aus. Er wollte das Teleskop herausnehmen, das er immer in der Jackentasche trug, hielt dann jedoch inne. Es erschien ihm plötzlich als recht lüstern, seine eigene Frau auf solche Weise heimlich zu betrachten. Aber es passte hervorragend zu Isabella, dass sie sich als einzige Person in Salterton über die gesellschaftlichen Regeln hinwegsetzte und frühmorgens nackt im Meer schwamm. Und das auch noch an einem Sonntag! In Salterton gab es sonntags keine öffentlichen Unterhaltungen, denn der Ort betrachtete sich als viel zu exklusiv, als dass er auf das unrühmliche Niveau von Brighton oder Margate herabsinken würde. Isabella glich das jedoch auf ihr eigene großartige Weise aus. Marcus sah schon, wie sich immer mehr Leute auf der Strandpromenade ansammelten.
    Sein Blick kehrte zu Isabella zurück. Sie glich einer Wassernymphe mit vollkommenem Körperbau. Ihre Haut leuchtete im Morgenlicht wie weißer Marmor. Sein Blick verfolgte die zarte Linie ihrer Schultern, wanderte zu den Rundungen ihrer wohlgeformten Brüste, dann zu ihrer Taille, die einen Mann in Versuchung brachte, seine Hand über ihre Hüfte und weiter zu ihren langen, schlanken Beinen gleiten zu lassen …
    Sein Pferd trat unwillig zur Seite, weil er unwillkürlich die Zügel anzog. Marcus lächelte, als er das Tier auf den Strand zu vorwärts trieb. Noch mehr Leute hatten sich auf der Strandpromenade angesammelt und blickten hinaus aufs Meer.
    Marcus blickte nicht nur dorthin, sondern ritt auch direkt in das Wasser hinein.
    Er war nur ein paar Yards von Isabella entfernt, und das Wasser ging Achilles schon bis zur Brust, als sie sich umdrehte und Marcus ansah.
    “Guten Morgen”, begrüßte sie ihn. “Wusstest du eigentlich, dass es Bußgelder gibt für Gentlemen, die in die Privatsphäre von badenden Damen eindringen?”
    “Die gelten nur, wenn man in einem Boot ist, nicht auf einem Pferd”, antwortete er lächelnd. “Außerdem gibt es keinen Gentleman in Salterton, der nicht bereit wäre, den Preis zu bezahlen, um dich so zu sehen, mein Schatz.”
    “Ich kann mir nicht vorstellen, warum. Ich bin ganz anständig bekleidet.”
    Marcus blinzelte. Dann starrte er sie an. Isabella schwamm jetzt auf dem Rücken, so wie er sie vorher gesehen hatte. Aber da gab es einen großen Unterschied: Vom Hals bis zu den Zehen war sie in ein blaues Badegewand gehüllt, das sich sittsam in dem leichten Wellengang bewegte.
    “Aber ich habe dich gesehen …” Marcus hielt inne. “Du warst nackt.”
    Isabella hob in gut gespielter Empörung eine Augenbraue.
    “Hast du mich heimlich
beobachtet
, Stockhaven?”
    “Nein … aber ich …” Er merkte, dass er wie ein Schuljunge in den Flegeljahren stotterte. Aber seine Augen hatten ihn doch nicht getrogen? Marcus runzelte die Stirn, weil er den beschämenden Gedanken nicht abschütteln konnte, dass er sich Isabella vielleicht so vorgestellt hatte, wie er sie haben wollte und nicht so, wie sie in Wirklichkeit war.
    “Du
warst
aber nackt!”, brach es aus ihm heraus. “Ich habe dich gesehen!”
    “Es ist Sonntagmorgen”, antwortete Isabella kühl. “Dieses Interesse am Körperlichen erscheint mir etwas unangemessen. Vielleicht solltest du dich, wie wir vor einigen Tagen besprachen, mehr auf dein seelisches Wohlbefinden konzentrieren und nicht lüsternen Fantasien in Bezug auf deine Frau nachgeben.”
    Plötzlich wurde die Tür der Badekabine energisch aufgestoßen. Achilles scheute, und es fehlte nicht viel, dann hätte das Pferd Marcus ins Wasser geworfen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass Isabella in der Obhut einer Badefrau war, und so sah er erschrocken auf.
    “Danke, Martha”, sagte Isabella. Nur ihr Kopf war jetzt über dem Wasser sichtbar; mit ihren nassen Strähnen über der Stirn und im Wasser hätte sie Circe sein können. “Mein Mann geht jetzt.”
    Martha stemmte die Hände in die Hüften. “Es scheint mir, dass Ihr Mann ein bisschen mehr Respekt vor seiner Frau lernen sollte.”
    Marcus hob die Augenbrauen. Er sah abwechselnd auf Isabella und auf die sie schützende mächtige Gestalt

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