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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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ganz wunderbar.”
    “Danke für den Rat. Ich werde daran denken.”
    Pen lächelte. “Wo ist Marcus also? Ich muss ihm gratulieren.”
    “Wie gesagt, ich habe keine Ahnung.” Isabellas Achselzucken täuschte über den Aufruhr in ihrem Inneren hinweg. Marcus hatte nun zweifellos den Zusatz in der Zeitungsanzeige gelesen, und er würde Isabella sicher recht bald aufsuchen. Wie übrigens alle im
Ton
. Sie würden erpicht darauf sein, den Skandal aus erster Hand bestätigt zu bekommen.
    “Ich glaube nicht, dass Marcus begeistert sein wird, wenn er liest, dass du ihn seines Geldes wegen geheiratet hast”, sagte Pen.
    Isabella seufzte. “Pen, du hast ein Talent dafür, das Offenkundige festzustellen.”
    “Du brauchst gar nicht so zu spotten”, antwortete Pen mit unschuldiger Miene. “Hast du es mit Absicht getan, um Marcus zu ärgern?”
    “Ich fürchte, ja. Er bestand auf der Bekanntmachung der Eheschließung, daher entschloss ich mich, etwas mehr bekannt zu machen, als er erwartet hatte.”
    “Was, denkst du, wird er sagen?”
    “Du kannst ihn selbst fragen”, antwortete Isabella mit nur äußerlicher Gelassenheit. “Ich glaube, dass ich seine Stimme gehört habe.”
    Von der Eingangshalle her vernahm man schnelle Schritte, und dann segelte Belton mit wehenden Rockschößen herein.
    “Der Earl of Stockhaven, durchlauchtigste Hoheit.” Sein Grabeston ließ Missfallen über die Mitglieder der Gesellschaft erkennen, die aufgrund ihres unmoralischen Lebensstils getrennt lebten und es daher nötig hatten, dass ihr Besuch ihrem Ehegatten angekündigt wurde.
    “Guten Morgen, Mylord”, sagte Isabella. “Wir haben gerade von Ihnen gesprochen.”
    Marcus sah Isabella durch schmale Augenschlitze an. Er hielt ein Exemplar der
Times
in der Hand, die Anzeige deutlich sichtbar. Ungeduldig schlug er mit der Zeitung gegen seine Handfläche. Isabella wusste, dass er darauf wartete, dass sie Pen bitten würde, hinauszugehen. Stattdessen aber nahm sie ganz bewusst ihre halb fertige Handarbeit vom Sofa wieder auf und brachte sorgfältig ihre Stiche an. Sie war keine Stickerin, fand es jedoch nützlich, hin und wieder eine Stickerei zur Hand zu haben. Eine Handarbeit zeugte älteren Damen gegenüber von einem geordneten Haushalt und gab ihr selbst etwas, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten konnte, wenn sie schwierige Situationen vermeiden wollte. Die Situation jetzt war ein hervorragendes Beispiel dafür.
    Pen sprang auf und begrüßte Marcus mit einem Kuss auf die Wange.
    “Zuerst Cousin und jetzt Schwager!”, rief sie erfreut aus. “Wie wunderbar! Jetzt kann ich mir von Ihnen Geld leihen, Marcus!”
    Der grimmige Gesichtsausdruck wurde etwas milder, als er sie lächelnd ansah, verhärtete sich aber wieder, als er sich erneut Isabella zuwandte.
    “Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen, Mylady?”
    “Natürlich”, antwortete sie, ohne den Blick von der Stickerei zu heben. “Bitte sagen Sie, worum es geht.”
    Marcus wartete erneut, dass Isabella Penelope bitten würde, hinauszugehen. Isabella schwieg. Nach einigen Augenblicken sagte sie: “Sie scheinen seltsamerweise zu zögern, Mylord.”
    Marcus sah auf Pen, und sie blickte ihn mit ihren klaren blauen Augen an. Er seufzte, ging hinüber zur Tür und hielt sie mit übertriebener Höflichkeit offen.
    “Wenn Sie uns bitte entschuldigen, Cousine Penelope …”
    “Oh, natürlich!” Pen wandte sich an Isabella. “Ich bin in der Bibliothek und studiere Plato – für den Fall, dass du mich brauchst, Bella.”
    “Danke, Pen”, antwortete Isabella, wobei sie einige konzentrierte Stiche machte. Sie musste Marcus die Sache ja nicht gerade erleichtern. Eher im Gegenteil.
    Nachdem Pen gegangen war, herrschte für eine Weile Schweigen. Isabella stickte nun schnell und ungleichmäßig. Sie hoffte, dass Marcus nicht sah, wie sehr ihre Hände zitterten.
    Isabella zuckte zusammen, als Marcus die Zeitung auf die Armlehne neben ihr schlug.
    “Was soll das bedeuten, Madam?”
    Isabella schob wütend ihr Kinn vor. “Ich verstehe nicht, Mylord.”
    “Natürlich verstehen Sie!” Er stützte sich mit der Hand auf die Sofalehne und beugte sich mit einschüchternder Miene über sie. “Ja, genau, Sie haben mich wegen meines Geldes geheiratet! Mussten Sie das dem gesamten
Ton
mitteilen?”
    Isabella stickte noch etwas schneller. Wenn er sich noch weiter vorlehnte, dann würde sie ihn mit ihrer Nadel stechen.
    “Es vermeidet Missverständnisse, Mylord”, antwortete sie

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