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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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der Wärme, die sie früher an ihm gekannt hatte, in die Arme nehmen würde? Genau das jedoch hatte sie sich heimlich gewünscht – sogar ohne es sich selbst einzugestehen. Doch das Leben war eben nicht so einfach.
    “Ja”, antwortete sie dann. “Ich habe ihn um seines Geldes willen geheiratet, weil meine Familie es brauchte. Er hat mich gekauft.” Dabei sah sie Marcus geradewegs an und legte ganz bewusst eine schneidende Härte in ihren Ton. “Selbst wenn wir beide geheiratet hätten, Marcus, hätte es keine Garantie dafür gegeben, dass wir glücklich geworden wären. Wir waren jung, dachten nur an unsere Gefühle, aber niemals an die Zukunft.”
    “Das ist wohl wahr”, antwortete er und lächelte schwach. “Ich glaube wirklich, dass wir uns einfach von dem verzehrenden Verlangen füreinander haben hinreißen lassen.”
    Bei ihr war es jedenfalls so, dachte Isabella. Alles war neu, aufregend und ganz überwältigend gewesen. Sie hatte keinen Gedanken an ein Morgen und keine Bedenken wegen des Heute gehabt. Schon die Erinnerung daran durchfuhr sie mit einer schmerzlichen Mischung aus Verlangen und Reue.
    “Derartig lodernde Gefühle erlöschen aber nach und nach”, sagte sie, “und hinterlassen nur wenig. Am besten belässt man sie in der Vergangenheit, wohin sie gehören.”
    Marcus erwiderte darauf nichts. Er sah sie nur an, wie er es im Gefängnis getan hatte: von den falschen Diamanthaarnadeln bis zu den silberfarbenen Hausschuhen, die unter dem Saum ihres Rockes hervorsahen. Isabella wusste, dass er an die Hochzeitsnacht dachte, die sie ihm zugesagt hatte, und erschauerte unwillkürlich.
    Marcus rückte ein wenig hin und her. “Wenigstens eine Erklärung hättest du mir geben können”, sagte er. “Du hättest mir über die Admiralität schreiben können.” Grimmiger Humor zuckte um seinen Mund. “Es wäre nur höflich gewesen, mir die Umstände zu erklären.”
    Isabella zuckte leicht die Achseln. “Ich wusste einfach nicht, wie ich es anfangen sollte”, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    Marcus’ Blick bohrte sich in sie. “Ich habe dich
geliebt
, Isabella! Es gab eine Zeit, da konntest du mir alles sagen. Ich dachte …”
    Wieder trat angespanntes Schweigen ein. Isabella hatte das Gefühl, dass ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Doch es hatte keinen Zweck, auf Absolution zu hoffen. Die würde Marcus ihr nie erteilen. Plötzlich hatte sie nur noch den Wunsch, er möge gehen, sodass sie schlafen könnte.
    “So”, sagte sie, als die Pause sich hingezogen hatte, “da hast du nun deine Erklärung. Ich weiß, sie ist unzureichend und kommt zu spät, aber …” Sie zuckte die Achseln. Das war alles, was sie zu geben bereit war. Sie fühlte sich vollkommen leer.
    Marcus schwieg lange, und Isabella wurde unruhig.
    “Und jetzt”, fuhr sie fort, “möchte ich, dass du mich gehen lässt.”
    Marcus wusste nicht, was er sagen sollte. Alles schien ihm plötzlich auf erschreckende Weise nachvollziehbar. Er konnte sich tatsächlich geirrt haben, was Isabellas Wunsch nach Titel und Vermögen anging. Mit siebzehn, allein und gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die man hoffentlich nie im Leben würde treffen müssen, musste sie sich verzweifelt einsam und hilflos gefühlt haben.
    Zwischen ihnen war alles so rasend schnell gegangen, vom ersten Blick über die Begegnungen voll purer Leidenschaft bis hin zum kalten Schicksal, das sie wieder auseinandergerissen hatte. Eine Ewigkeit, und doch von so kurzer Dauer …
    Marcus’ Überzeugungen gerieten ins Wanken. Isabella sah sehr blass und erschöpft aus, aber Gefühle konnte er in ihrem Gesicht nicht entdecken. Mit welcher Gelassenheit hatte sie gesprochen! Fast als ob sie vorher geübt hatte, was sie sagen würde. Und doch konnte er die Aufrichtigkeit in ihrer Stimme nicht in Abrede stellen, nachdem sie sich leidenschaftlich gegen die Beschuldigung, sie habe ein Vermögen geheiratet, gewandt hatte.
    Es gab aber noch einen anderen Vorwurf, und er glaubte schon, gut daran zu tun, ihn auf keinen Fall zu vergessen. Sie war noch nicht entlastet.
    “Was war mit India?”, fragte er mit rauer Stimme. “Ich kann in etwa verstehen, warum du dich in Bezug auf mich so entschieden hast, aber India …” Marcus schüttelte den Kopf. “Was hat sie jemals getan, um dein Missfallen zu erregen?”
    Er sah, wie sie sich anspannte, und dann bemerkte er, wie Unverständnis aus ihren Augen blickte und sich eine Falte zwischen ihren Brauen

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