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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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voller Überraschungen für mich”, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln. Er legte einen Arm um Isabella und zog ihren Kopf an seine Schulter. “Alles wird gut.” Er sprach zu ihr wie zu einem Kind. “Entspanne dich.”
    In seinen Armen zu liegen war zu ihrem Erstaunen sehr bequem. Isabella atmete den Duft seiner Haut ein und kuschelte sich zu ihrer eigenen Überraschung noch enger an ihn. Sein Hals war warm und fest unter ihren Lippen, und sie konnte seinen gleichmäßigen Herzschlag hören. Von draußen drangen Stimmen und das Klirren von Zaumzeug an ihr Ohr. Aber dann war alles um sie herum friedlich.
    “Bella?” Marcus’ Stimme war schläfrig. “War es dir sehr wichtig, auf Salterton Hall Anspruch zu erheben?”
    Sie seufzte. “Ja.”
    “Weil es dir von Rechts wegen zusteht?”
    Es war beängstigend, wie gut er sich in sie hineinversetzen konnte.
    “Weil es mir ja gehörte, ehe ich es törichterweise durch diese überstürzte Heirat mit dir verlor.” Isabella rückte sich etwas zurecht. Sie dachte wieder an Ernest und versuchte, es Marcus zu erklären. “Ich betrachte mich sowohl als Isabella Standish als auch die Countess of Stockhaven, Marcus. Ich möchte nicht, dass alles, was ich bin und habe, von der Persönlichkeit eines anderen vereinnahmt wird.”
    “Ist das damals passiert?”
    “Ja.” Sie dachte an Ernest und seinen Verstellungen von einer mustergültigen Gattin und Fürstin, die sie zu erfüllen hatte.
    “Ich bin nicht sicher”, sagte er langsam, “dass ich mir eine solche Ehe wünschen würde.”
    “Die meisten Männer tun das aber”, antwortete sie.
    “Dann”, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln, “bin ich vielleicht nicht wie die meisten Männer.”
    Das stimmte zweifellos. Isabella lächelte etwas wehmütig. “Vielleicht nicht, Marcus.” Sie rieb ihre Wange sachte an seiner Schulter, was sie eigentlich gar nicht tun sollte. Aber Marcus war nun einmal hier, und die Situation war verlockend, und überhaupt – nur dieses eine Mal …
    “Schlaf jetzt.” Er küsste ihr Haar.
    Isabella spürte, wie sie allmählich in einen warmen Kokon der Zufriedenheit hineinglitt. Sie erkannte, dass die wirkliche Gefahr für sie nicht von körperlichen Intimitäten mit Marcus ausging, sondern von dieser verführerischen Nähe. Dadurch wurde sie in den Glauben eingelullt, alles zwischen ihnen könnte gut werden, so wunderbar, wie es einst gewesen war. Dennoch erlaubte sie sich, ihre Ängste und Sorgen zu vergessen und einfach zu träumen. Und als sie dabei war, einzuschlafen, war ihr, als habe sie Marcus wieder sagen hören: “Schlaf jetzt. Ich werde dich niemals fortgehen lassen.”
    Freddie Standish war beim Frühstück, als die Nachricht ankam. Er hatte in der Nacht zuvor einige Gläser zu viel getrunken und war immer noch ziemlich angeschlagen. Unlustig brach er ein paar Stücke von einer Scheibe Toast ab und versuchte, Pen nicht merken zu lassen, wie elend er sich fühlte.
    Das Knistern des Briefes beim Auffalten vermischte sich mit den Geräuschen, die Pen beim Verzehren ihrer dritten Scheibe Toast mit Honig machte. Freddie wurde leicht übel dabei.
    “Hmm”, ließ Pen sich beim Kauen vernehmen, und eine leichte Überraschung lag in ihrem Ton. “Hier ist eine merkwürdige Nachricht für dich, Freddie.” Ihr Blick fiel auf das Ende der Mitteilung. “Von einem Gentleman namens Warwick.”
    Freddie fuhr erschrocken hoch und war plötzlich hellwach. Er ließ das zerbröselte Toast fallen, sprang auf und entriss Pen das Papier.
    “Freddie!”, rief sie aus, als er mit dem Ärmel ihre Teetasse umwarf.
    Er nahm sich nicht die Zeit, sich zu entschuldigen. Zwei Stufen der Treppe auf einmal nehmend, überflog er die Zeilen:
Sehr geehrter Lord Standish … muss Sie sofort sehen … Wigmore Street … heute Morgen … verträgt keinen Aufschub.
    Als Freddie wieder herunterkam, hatte er seinen Mantel ohne die Hilfe seines Kammerdieners übergeworfen. Pen stand in der Eingangshalle, und ihr Gesicht hatte einen entschlossenen Ausdruck.
    “Gibt es Schwierigkeiten, Freddie?”
    Er sah sie an. Wenn sie nur wüsste! “Schwierigkeiten” war noch milde ausgedrückt.
    “Zum Teufel”, murmelte er für sich. “Keine Sorge! Von jemandem, dem ich etwas Geld schulde.”
    “Spielschulden?”, fragte sie mit resignierter Stimme.
    “So etwas Ähnliches.” Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und rannte an ihr vorbei, ehe sie ihm noch mehr Fragen stellen konnte.
    “Wann bist du

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