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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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stattdessen berührte er ihre Hand, die sie in die Bettdecke gekrallt hatte. “Es tut mir leid, Isabella. Ich weiß, dass du das nicht willst. Aber wir müssen mit der Möglichkeit rechnen, und bis wir wissen …”
    Als sie nicht antwortete, seufzte er.
    “Wir werden morgen früh noch einmal darüber sprechen. Jetzt ist nicht die richtige Zeit. Du siehst erschöpft aus, und ich bin es auch, denn ich bin sehr scharf geritten, um dich zu finden.” Er bückte sich, um die Schuhe auszuziehen.
    Angespannt und nervös zog Isabella die Bettdecke bis ans Kinn.
    “Was tust du da?”
    Marcus lächelte. Es war ein warmes und spitzbübisches Lächeln, das seine dunklen Augen zum Strahlen brachte. “Ich komme natürlich ins Bett.”
    Isabella stockte der Atem. “Aber … hast du nicht gehört, was ich die ganze Zeit gesagt habe? Für uns gibt es kein Zurück, Marcus, und das gilt ab sofort. Die Fratres haben doch sicher eine andere Unterkunft für dich?”
    Er sah sie an. Im Kerzenlicht war sein Gesichtsausdruck nicht zu deuten. Er rieb sich wieder den Kopf, und es sah rührend aus, wie hier und da sein dunkles Haar hochstand. Isabella unterdrückte den Drang, die Hand auszustrecken und das Haar zu glätten.
    “Es gibt keinen Platz mehr in der Herberge, Isabella”, sagte er. “Als Bruder Jerome hörte, dass ich dein Mann bin, schlugen die Mönche vor, dass wir das Zimmer teilen.”
    “Die sind ja sehr vertrauensselig”, antwortete sie. “Jeder hätte das behaupten können.”
    “Ich glaube, dass sie nicht damit rechneten, dass ich einem Mann Gottes gegenüber lügen würde”, erwiderte er mit unschuldiger Miene und zog das Hemd über den Kopf.
    “Pah!” Isabella zog die Bettdecke noch enger um sich. “Der Platz reicht kaum für einen, geschweige denn für zwei”, sagte sie. Der Gedanke, einen so kleinen Raum mit Marcus teilen zu müssen, beunruhigte sie. “Du wirst im Wagen schlafen müssen.”
    Marcus grinste. Das Kerzenlicht glitt liebkosend über seine Brust und seine Schultern und verlieh seiner Haut einen Bronzeton. Er streckte seine Hand aus und berührte ihre Wange. Es war eine völlig entwaffnende Geste. Isabella blinzelte, plötzlich verwirrt.
    “Du siehst aus wie ein schüchternes Schulmädchen”, sagte er. “Ich wusste nicht, dass meine Anwesenheit dir so zusetzen würde.” Dann wurde seine Stimme ernster. “Doch, Isabella, ich habe gehört, was du gesagt hast. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.”
    “Ich habe auch keine Angst”, sagte sie tapfer. “Aber dieses Bett ist schmal.”
    “Du kannst in meinen Armen schlafen. Das spart Platz.” Marcus sagte das ganz sachlich. Isabella verschlug es fast den Atem. Sie hatte noch nie in den Armen eines Mannes geschlafen. In der Nacht zuvor hatte Marcus sie ganz festgehalten, aber sie war zu aufgewühlt gewesen, um sich in seiner Wärme zu entspannen. Jetzt spürte sie die Versuchung, gehalten und getröstet zu werden und keine Angst zu haben …
    Marcus bückte sich erneut, um die Schuhe auszuziehen, so als ob nun alles entschieden sei. Verstohlen beobachtete Isabella ihn beim Entkleiden, und sie war sehr erleichtert und gleichzeitig sehr enttäuscht darüber, dass er seine Beinkleider nicht ablegte. Sie ließ sich wieder auf das Bett sinken und schloss die Augen. Als Marcus sich auf den schmalen Platz neben sie legte, spannte sie sich unwillkürlich an. Sie versuchte, so weit wie möglich von ihm wegzurücken, was angesichts der engen Grenzen des Bettes allerdings kaum möglich war. Durch den Stoff ihres Nachtgewands hindurch konnte sie seine Wärme spüren.
    “Entspanne dich”, beruhigte er sie.
    “Ich habe noch nie …”
    “Was hast du noch nie?”
    “Noch nie in den Armen eines Mannes geschlafen”, antwortete sie hastig.
    “Und Ernest?”
    “Wir wohnten in getrennten Palästen, von gemeinsamen Schlafzimmern ganz zu schweigen.”
    Marcus lachte. “Das ist ja etwas ganz Extravagantes. Aber er hat sich doch sicher manchmal bei dir aufgehalten?”
    “Nur wenn er zu betrunken war, um aus dem Bett zu kommen”, sagte sie wahrheitsgemäß. “Und dann war ich immer diejenige, die so schnell wie möglich aufstand.”
    Die Erinnerungen an ihre frühere Ehe flößten ihr auch jetzt wieder Angst ein. Sie war damals in die Falle gegangen, war in eine Rolle hineingezwungen worden, die gar nicht zu ihr gepasst hatte. Isabella konnte nicht zulassen, dass so etwas noch einmal geschah.
    Sie setzte sich im Bett auf.
    “Dein Eheleben ist ja

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