Unvergesslich wie deine Leidenschaft
er ihr diesmal nicht glaubte, gäbe es keine gemeinsame Zukunft.
Weil sie sich heute von ihren Ängsten nicht unterkriegen lassen wollte, stand Kelly auf. Sie ging ins Wohnzimmer, wo Ryan den Kamin für sie angezündet hatte.
Zu ihrer Überraschung wartete auf einem Tablett auf dem Tisch ein Frühstück auf sie: Bagels, Käse und Obst.
Und daneben lag ein winziges Paar Babyschuhe in Gelb.
Sie nahm sie in die Hand. Als sie das Begleitkärtchen las, spürte sie einen Kloß im Hals.
Weil Du gesagt hast, Du hättest noch keine. In Liebe, Ryan.
Mit Tränen in den Augen ließ sie sich auf einen Sessel fallen. Sie drückte die weichen Schühchen an ihre Wange und fuhr mit dem Zeigefinger Ryans Namen nach.
„Ich sollte dich nicht so sehr lieben“, flüsterte sie. Aber sie konnte es nicht ändern. Sie verzehrte sich nach ihm. Er war ihre andere Hälfte. Ohne ihn fühlte sie sich nicht ganz.
Und nun fing er an, ihr den Hof zu machen, und das ging ihr sehr ans Herz.
Jeden Morgen wartete ein neues Geschenk von Ryan auf sie.
Einmal war es ein Babybuch, das einen Überblick über die Geburt und das erste Lebensjahr gab. Ein andermal waren es zwei Strampelhöschen. Eins für einen Jungen, eins für ein Mädchen. Für alle Fälle hatte er dazu geschrieben.
Am fünften Morgen hatte er ihr nur eine Notiz hinterlassen, dass im Gästezimmer ein Geschenk auf sie warte.
Als sie gleich darauf in ihr ehemaliges Zimmer stürmte, fand sie nicht nur ein Geschenk, sondern das ganze Zimmer voller Babyutensilien.
Ein Kinderwagen. Eine Wiege. Verschiedene Spielsachen. Ein Wickeltisch. Sie konnte es gar nicht fassen. Staunend stand sie in der Tür.
Wie hatte Ryan es bloß geschafft, das alles in die Wohnung zu schmuggeln, ohne dass sie etwas mitbekommen hatte?
Und vor dem Fenster stand ein Schaukelstuhl mit einer gelben Decke über einer Armlehne. Sie ging hinüber und strich ehrfurchtsvoll über das Holz, ehe sie dem Stuhl einen Schubs gab.
Zuerst knarrte er. Dann schaukelte er sanft hin und her.
Da schob sie die Wolldecke beiseite und setzte sich.
In den letzten Tagen war sie ziemlich müde gewesen, hatte sich aber nichts anmerken lassen, um Ryan nicht zu beunruhigen. Er hatte sich solche Mühe gegeben, um jeden Tag zu etwas Besonderem für sie zu machen.
Falls das überhaupt möglich war, hatte sie sich noch mehr in ihn verliebt.
Heute Abend war das Essen mit seinen Freunden und seiner Mutter, doch selbst das konnte ihr Glück nicht trüben. Und womöglich hatte er genau das beabsichtigt: ihr durch besondere Aufmerksamkeiten klarzumachen, dass er sie gegen jede Anfeindung oder Geringschätzung, die kommen mochte, in Schutz nehmen würde.
Es hatte funktioniert, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie irgendetwas tun oder sagen könnten, das die Wolke, auf der sie schwebte, vertrieb.
Sie bedeutete Ryan etwas. Er wollte sie heiraten. Was sonst war wichtig?
Das sagte sich Kelly immer wieder, während sie später ihre Garderobe nach dem passenden Outfit für das große Dinner durchsuchte.
Bisher war sie nicht einmal auf die Idee gekommen, dass ein Kleid zu sexy oder aufreizend sein könnte. Wenn es ihr stand und sie wusste, dass es Ryan gefallen würde, war das der einzige Maßstab für ihre Wahl.
Aber jetzt befürchtete sie, dass sie, da man sie sowieso schon für eine … Schlampe … hielt, diese Meinung nur bestärken würde, wenn sie etwas trug, was nicht ausgesprochen konservativ war. Und das ärgerte sie. Es sollte ihr egal sein, was diese Leute von ihr dachten. Aber so einfach war das nicht. Sie waren Ryan wichtig, und Ryan wiederum war ihr wichtig.
Plötzlich spürte sie warme Hände auf ihrem Körper, die nach vorn auf ihren Bauch wanderten. Sie wurde an eine breite Brust gezogen und ihr Nacken mit zärtlichen Küsschen bedeckt.
Seufzend schmiegte sie sich an Ryan.
„Gibt es einen besonderen Grund, warum du in deinem Schrank stehst und deine Garderobe anschaust?“
Sie drehte sich um und schlang ihm die Arme um den Nacken. Dann küsste sie ihn. „Du bist früh zu Hause.“
„Konnte es nicht abwarten, dich wiederzusehen. Also, warum stehst du in deinem Schrank herum?“
„Ich versuche, ein passendes Kleid für heute Abend zu finden. Eins, in dem ich nicht aussehe wie das Flittchen, für das sie mich halten.“
Da strich Ryan Kelly liebevoll über die Wange und führte sie zum Bett.
Er setzte sich und zog sie neben sich auf die Matratze.
„Du siehst immer hübsch aus, egal was du trägst. Hör
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