Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)
er den Waschlappen über seinen Schoß gelegt hatte, in dem sich eine Erektion bemerkbar machte, sah er sie von Kopf bis Fuß an und warf ihr sein sinnlichstes Lächeln zu.
»Komm her, Livvie«, sagte er und breitete die Arme aus, »du kannst doch keine Angst vor dem hier haben. Immerhin gehört dir das alles in zwei Wochen.«
Sie hatte sich nicht gerührt, aber Jack hatte gespürt, wie ihr all die Möglichkeiten klar geworden waren, die sich ihr geboten hatten. Es hatte in ihren Augen gestanden, in der Art, wie sie die Hände geöffnet und geschlossen hatte, als hätte sie instinktiv nach ihm gegriffen. Er sah, wie die Erregung sie erfasste und in ihr aufstieg. Er hörte, wie ihr Atem schneller ging. Und dann sah er, wie ihr Blick von seinem Oberkörper auf den Waschlappen fiel, der vor ihren Augen die Form veränderte.
Er gehörte ihr. Ihr, und sie konnte mit ihm machen, was sie wollte. Sie konnte ihn erforschen, beanspruchen, reizen und verlocken, bis sie beide vor Erschöpfung keuchten.
Er gehörte ihr.
Es war die wohl erotischste Vorstellung gewesen, die er je gehabt hatte.
Er war so versunken in diesen Gedanken, dass ihm gar nicht bewusst war, dass er aufgestanden war. Eine kühle Brise erinnerte ihn daran, dass das Fenster offen stand, und er ging dorthin.
Beobachtete jemand das Haus? Ohne darüber nachzudenken, machte er einen Schritt zur Seite, damit er nicht gesehen werden konnte. Ein dünner Mann in einem ordentlichen Anzug stand am Tor zum Park und zündete sich einen Zigarillo an. Das Feuer leuchtete gelb im grauen Dämmerlicht. Jack konnte sein Gesicht nicht erkennen. Aus irgendeinem Grund kam ihm die Haltung des Mannes trotzdem bekannt vor.
»Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass du sitzen bleiben sollst«, sagte Livvie, als sie ins Zimmer zurückkam.
Jack zeigte aus dem Fenster. »Gibt es einen besonderen Grund dafür, dass jemand dieses Haus beobachtet?«, fragte er.
Sie trat ans Fenster, um selbst nachzusehen. Als sie jedoch hinausblickte, war der Mann verschwunden.
»Ich weiß es nicht«, sagte sie stirnrunzelnd, »ich sage Sergeant Harper Bescheid, wenn er das Wasser bringt.«
Sie standen noch eine Weile Seite an Seite am Fenster. »Hat Thrasher es dir gesagt?«, wollte Jack wissen.
Sie erschrak. »Dass du fragwürdige Aufmerksamkeit erregt hast? Ja. Hast du eine Ahnung, warum das so ist?«
Jetzt. Sag es ihr jetzt. »Nein. Du?«
Sie sah ihn nicht an. »Nein.«
Nachdenklich nickte er und ging zurück zu seinem Sessel.
»Glaubst du, dass du dem hier gewachsen bist?«, fragte sie.
Seinem Körper schien es egal zu sein, dass das Haus und alle, die darin lebten und arbeiteten, in Gefahr sein könnten. Eine unbewusst anzügliche Bemerkung von Olivia reichte, und er reagierte mit erstaunlicher Vorhersehbarkeit.
»Oh, ich bin so einigem gewachsen«, versicherte er und warf einen Blick auf seinen Schoß, wo sich seine Erregung bemerkbar machte. »Zumindest weiß ich, dass er unversehrt ist, denn er regt sich noch so auf wie bei einem Fünfzehnjährigen, der seine erste Geliebte besucht.«
Er sah auf und bemerkte, dass sie einen knappen Blick auf seinen Schoß warf. Wieder sah er dieses hübsche sinnliche Erröten auf ihrem Gesicht. Den angespannten Ausdruck von Bedrängnis. Er wäre ein Schuft, wenn er sie bedrängen würde – gerade jetzt. Doch als sie sich abwandte, konnte er die Rundung ihres Pos unter ihrem Kleid erkennen, und sein Körper wollte sich einfach nicht mehr benehmen. Hitze schoss durch seinen Bauch und hinein in seine Lenden. Es juckte ihn in den Fingern. Seine Brust schien zusammengeschnürt zu sein. Die locker sitzende Hose, die Sergeant Harper ihm gegeben hatte, wurde eng. Er nahm an, dass ihn in dieser Nacht seine unerfüllte Lust um den Verstand bringen würde.
Es war ihm egal. Er hatte das beunruhigende Gefühl, dass er diesen Anblick schon lange nicht mehr genossen hatte, und er wollte ihn auskosten.
»Wir haben noch ein paar andere Kleider für dich gefunden«, sagte sie und steckte den Kopf durch die Tür, um nach dem Sergeant Ausschau zu halten. »Kleider, die vielleicht besser passen.«
»Das bezweifle ich«, murmelte er.
Sie drehte sich um. »Wie bitte?«
»Danke, Liv.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich weiß das sehr zu schätzen.«
Hast du je von jemanden gehört, den man den Chirurgen nennt? Oder von Billy, dem Axtmann? Sollte er sie wirklich fragen? Sollte er ihren Seelenfrieden aufs Spiel setzen oder sogar ihr Leben, um sie mit dieser
Weitere Kostenlose Bücher